Hammelburg
Eva Eiselts Garten der Neurosen
Eva Eiselt präsentiert dem Publikum einen bunten Blumenstrauß voller blühender Neurosen aus dem "wahren Leben".
Kulturbunts erste Veranstaltung im neuen Jahr: die Stimmung im Wasserhaus ist ausgelassen, die enggereihten Klappstühle sind allesamt besetzt. Mit Wraps und Wein kann man sich für ein turbulentes Kabarettprogramm stärken, das die Anwesenden in das Land der blühenden Neurosen führt. Da blüht scheinbar so manch´ seltenes Blümlein.
Eine mit Luftfeuchtigkeitsanalyse-App ausgestattete Kölner Ordnungsbeamtin tritt in Erscheinung und kennt sich mit Apps für alle Lebenslagen aus und misst sogleich den IQ des Publikums. Mit teils erschreckendem Ergebnis. Doch wo ist die Hauptakteurin Eva Eiselt? Längst schon da, sie schlüpft im Laufe des gelungenen Kabarettabends in verschiedene Rollen, auch wenn sie scheinbar ein Phantom bleibt und nie die Bühne zu betreten scheint.
Eiselt wird nach übermäßigen Alkoholkonsum und Pizzaorgie scheinbar zum medizinischen Notfall. Assistentin Sigrid (Eva Eiselt) ist außer sich. Der eintreffende Notarzt scheint hinter der Bühne ein hohes Maß an Einsatzbereitschaft investieren zu müssen, um die an Weltschmerz erkrankte Kabarettistin zu versorgen.
Einen Arzt könnte Sigrids schnarchender Ehemann gewiss auch brauchen, wenn sie von den rabiaten "Hausmitteln" erzählt, die sie anwendet, um endlich ruhig schlafen zu können. Sie bedient sich XXL-Tampons, die sie ihrem Ehegatten in die Nase steckt und eines Tackers. Allerdings gefällt es ihr nicht besonders, dass es immer so eine blutige Angelegenheit ist.
Verunreinigungen auch bei Eiselt hinter der Bühne: Der Pizzabelag (Eiselts Abendessen), so berichtet ihre gestresste Assistentin, klebt an der Garderobenwand.
Dass Partnersuche ein Trauma in fünf Schritten ist, und es wieder mal Zeit wird, ein echtes Buch zu lesen, wird
dem Publikum deutlich. Als Jetlag-geplagtes amerikanisches Verkaufstalent preist die Kabarettistin das Real Book an und "lock-unlock", es ist Zeit scheinbar Zeit "back to the roots" zu gehen und wieder ein Buch in 3D in die Hand zu nehmen. Bestimmt könnte eine solche Handlungsweise sich positiv auf das Nervenkostüm auswirken. Dieses scheint dank Technik und Internet in der postmodernen Gesellschaft gänzlich überstrapaziert zu sein. Der Boden für blühende Neurosen?
Assistentin Sigrid forscht mittlerweile mit detektivischem Gespür nach dem Urgrund der Befindlichkeitsstörung ihrer Chefin. Prosaisches und tiefgründiges Hinterfragen der Realitäten, Selbstironisches und Dadaistisches: Eiselts Darstellungen regen an, sich mit dem Thema "Mensch erkenne Dich selbst" zu beschäftigen. Die Erkenntnis der eigenen Innenwelt kann bekanntlich dem Zugang zur Problemlösung in der "Außenwelt" dienen. Erkenntnis tut Not, vermittelt Eiselt gekonnt.
Das Publikum der Kulturbunt-Veranstaltung mutiert unter der Betrachtung von Eva Eiselt zum Kunstwerk, ein Sektglas in der Hand haltend lässt sie gekonnt ihr Auge schweifen. Zuschauern zugeschaut, Zuschauer als Kunstwert - Titel: Kabarettpublikum, made 2016 - alltagstauglich durchaus als Triptychon denkbar.
Phantom Eva Eiselt beehrt die Bühne des Wasserhauses zu vorgerückter Stunde scheinbar immer noch nicht. Hinter der Bühne sinniert sie über Weltveränderung und der Sinnlosigkeit des Kabarettisten-Daseins.
Einem zynischen Rentner, ("30 Rentner mit bunten Schwimmnudeln - da sieht der Tod lebendiger aus!") der im Wirrwarr des Internets irrlichtet, folgt Eiselt als Angela Merkel. Einer Kanzlerin, die davon träumt, Prinzessin zu sein und ihre Wiederwahl als Kanzlerin wegen Alternativlosigkeit in Erwägung zieht. Diese Kanzlerin sieht das Publikum und fragt am bunten Kanzlerinnen-Telefon Peter Altmaier entsetzt: "Hier sitzt Volk - was macht das hier?". Ja, was macht es hier? Man kann davon ausgehen, dass es sich köstlich amüsiert, dank der Vielfalt der unterschiedlichen Rollen von Stereotypen und Dialekten, die Eva Eiselt beherrscht. Kabarettistin Eiselt, eine wahre Powerfrau, tanzt, singt und hat die Fähigkeit, dank ihres direkten, offensiven und subtilen Spiels den Zuschauer in ihren Bann zu ziehen. Das Publikum ist begeistert und der Durchschnitts-IQ im Raum gewiss gestiegen, vertraut man Apps & Co. Eva Eiselt präsentiert dem Publikum einen bunten Blumenstrauß voller blühender Neurosen aus dem "wahren Leben", und macht so die Zuschauer zu Liebhabern ihres kabarettistischen Gartens.
Eine mit Luftfeuchtigkeitsanalyse-App ausgestattete Kölner Ordnungsbeamtin tritt in Erscheinung und kennt sich mit Apps für alle Lebenslagen aus und misst sogleich den IQ des Publikums. Mit teils erschreckendem Ergebnis. Doch wo ist die Hauptakteurin Eva Eiselt? Längst schon da, sie schlüpft im Laufe des gelungenen Kabarettabends in verschiedene Rollen, auch wenn sie scheinbar ein Phantom bleibt und nie die Bühne zu betreten scheint.
Eiselt wird nach übermäßigen Alkoholkonsum und Pizzaorgie scheinbar zum medizinischen Notfall. Assistentin Sigrid (Eva Eiselt) ist außer sich. Der eintreffende Notarzt scheint hinter der Bühne ein hohes Maß an Einsatzbereitschaft investieren zu müssen, um die an Weltschmerz erkrankte Kabarettistin zu versorgen.
Einen Arzt könnte Sigrids schnarchender Ehemann gewiss auch brauchen, wenn sie von den rabiaten "Hausmitteln" erzählt, die sie anwendet, um endlich ruhig schlafen zu können. Sie bedient sich XXL-Tampons, die sie ihrem Ehegatten in die Nase steckt und eines Tackers. Allerdings gefällt es ihr nicht besonders, dass es immer so eine blutige Angelegenheit ist.
Verunreinigungen auch bei Eiselt hinter der Bühne: Der Pizzabelag (Eiselts Abendessen), so berichtet ihre gestresste Assistentin, klebt an der Garderobenwand.
Partnersuche und Nostalgisches
Dass Partnersuche ein Trauma in fünf Schritten ist, und es wieder mal Zeit wird, ein echtes Buch zu lesen, wird
dem Publikum deutlich. Als Jetlag-geplagtes amerikanisches Verkaufstalent preist die Kabarettistin das Real Book an und "lock-unlock", es ist Zeit scheinbar Zeit "back to the roots" zu gehen und wieder ein Buch in 3D in die Hand zu nehmen. Bestimmt könnte eine solche Handlungsweise sich positiv auf das Nervenkostüm auswirken. Dieses scheint dank Technik und Internet in der postmodernen Gesellschaft gänzlich überstrapaziert zu sein. Der Boden für blühende Neurosen?Assistentin Sigrid forscht mittlerweile mit detektivischem Gespür nach dem Urgrund der Befindlichkeitsstörung ihrer Chefin. Prosaisches und tiefgründiges Hinterfragen der Realitäten, Selbstironisches und Dadaistisches: Eiselts Darstellungen regen an, sich mit dem Thema "Mensch erkenne Dich selbst" zu beschäftigen. Die Erkenntnis der eigenen Innenwelt kann bekanntlich dem Zugang zur Problemlösung in der "Außenwelt" dienen. Erkenntnis tut Not, vermittelt Eiselt gekonnt.
Das Publikum der Kulturbunt-Veranstaltung mutiert unter der Betrachtung von Eva Eiselt zum Kunstwerk, ein Sektglas in der Hand haltend lässt sie gekonnt ihr Auge schweifen. Zuschauern zugeschaut, Zuschauer als Kunstwert - Titel: Kabarettpublikum, made 2016 - alltagstauglich durchaus als Triptychon denkbar.
Phantom Eva Eiselt beehrt die Bühne des Wasserhauses zu vorgerückter Stunde scheinbar immer noch nicht. Hinter der Bühne sinniert sie über Weltveränderung und der Sinnlosigkeit des Kabarettisten-Daseins.
Einem zynischen Rentner, ("30 Rentner mit bunten Schwimmnudeln - da sieht der Tod lebendiger aus!") der im Wirrwarr des Internets irrlichtet, folgt Eiselt als Angela Merkel. Einer Kanzlerin, die davon träumt, Prinzessin zu sein und ihre Wiederwahl als Kanzlerin wegen Alternativlosigkeit in Erwägung zieht. Diese Kanzlerin sieht das Publikum und fragt am bunten Kanzlerinnen-Telefon Peter Altmaier entsetzt: "Hier sitzt Volk - was macht das hier?". Ja, was macht es hier? Man kann davon ausgehen, dass es sich köstlich amüsiert, dank der Vielfalt der unterschiedlichen Rollen von Stereotypen und Dialekten, die Eva Eiselt beherrscht. Kabarettistin Eiselt, eine wahre Powerfrau, tanzt, singt und hat die Fähigkeit, dank ihres direkten, offensiven und subtilen Spiels den Zuschauer in ihren Bann zu ziehen. Das Publikum ist begeistert und der Durchschnitts-IQ im Raum gewiss gestiegen, vertraut man Apps & Co. Eva Eiselt präsentiert dem Publikum einen bunten Blumenstrauß voller blühender Neurosen aus dem "wahren Leben", und macht so die Zuschauer zu Liebhabern ihres kabarettistischen Gartens.
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