So, die Baardi in Brasilien iss römm. Deutschland iss Weltmeister, s ganz Land im Rausch. Wie worrn die vier Woche schö, he?! Außer Fußball nix mitgricht und alles, woss irchendwie nooch schlechte Noochricht geroche hodd, geistig beiseite gschoowe und weiter n Fußballgott ghuldigt.
Und doo isses jo tatsächlich so, däss die Bolidigg sowoss wie a Fußball-Weltmeisterschoffd ausnützt und unbobbuläre Entscheidunge genau nochert drefft, wenn s ganz Land durch die Droge Fußball wie betäubt iss. 2006 iss während die WM die Mehrwertsteuer erhöht wurrn, 2010 der Krankekassebeidrooch. Und jetzt 2014? Dossmoll hodd die glee Bolidigg zugschlooche und es bahnt sich oo, däss Neuscht sei Rotlichtviertel ausbaut. Jetzt muss ichs erscht kurz erklär, weil mei Gschreibsel vielleicht aach vo Ortsunkundige gelasst würrd. Ömms horizontal Gewerbe gädds nedd, sondern ganz im Geechedääl ömm die drei Forrwe Root, Gaal unn Grün, in der Reihenfolg unterenanner oogeordnet, also in vertikaler Form: Ampeln! Dozu muss merr wöss, däss Neuscht vo „Grüner Welle“ und intelligenter Ampelschaltung so viel Ohnung hodd wie so monche Fraa voss Autofohrn offn Staffelberg. Vo Müürscht Richtung Mellerscht eemol quer durch gidds aktuell jetzt scho 13 Lichtzeichenanlagen of grood fönnef Kilometer. Und woos laas ich jetzt in die WM, wo merr außer n Sport die Zeitung geistig sowieso recht abwesend lasst, doo in die Main-Post? S Neuschter Ampel-Drama söll jetzt weiter „opti“miert wär: bein Opti iss Gerät Nr. 14 gebloont! Und: s Siemensviertel söll midd die Innenstadt verbunde wär unn für die Fußgänger iss beis Starlight-Kino a Übergang mit Ampel (!) vuurgsänn. Die laufende Nummer 15! Däss die Doggder in die Stodt ihr Patiente so wenig Rotlicht verschreibe, wunnert mich nedd. Eeemol quer durch Neuscht und du hossd dei Dosis fürrs ganz Johr! Irchendwie hömm die viele Ampel in Neuscht anscheinend doch mits richtig Rotlichtmilieu zu dunn. Hodd neulich bei die Post angeblich a Polizistin n Autofohrer ooghalte, weil er bei Rot üüwer die Kreuzung gebraaderd iss. „Wie vill?“ hodd er durchs roogekurbelt Autofenster gfräächt. „90 Euro!“ hodd die Beamtin geantwurrd. Und woss seecht unner Rhöner Rotlichtsünder? „Iss in Ordnung. Steich ei!“ Servus, der Eustach.