Die Wahllokale sind geschlossen, die ersten nationalen Hochrechnungen der Sitzverteilung liegen vor. Bis 18 Uhr konnten die Deutschen am Sonntag, 9. Juni ihre Stimme für Europa abgeben.
Knapp 65 Millionen Menschen durften hierzulande wählen. Das Mindestalter für die Wahlbeteiligung liegt erstmals bei 16 Jahren. So haben die Menschen aus dem Landkreis Bad Kissingen gewählt:
Einschätzungen vom Landrat
„Grundsätzlich zeigt das Ergebnis, dass die CSU mit Abstand die stärkste Kraft ist, wie sie es traditionell im Landkreis ist“, sagt Landrat Thomas Bold (CSU) zu den ersten Ergebnissen. Er erwartet, dass das Thema Stromtrassen und die Betroffenheit der Menschen einen entsprechenden Effekt auf die Wahl haben wird.
„Ansonsten ist deutlich, dass die AfD leider ein starkes Ergebnis hat", so Bold weiter. Das Gesamtergebnis spiegele die Unzufriedenheit mit der Politik der Koalition in Berlin wider, was an dem massiven Stimmenverlust zu sehen sei. „Das ist eine Reaktion auf die derzeitige Situation, da sind Ängste da und Themen wie Sicherheit und Zuwanderung spielen eine Rolle“, erläutert der Landrat.
Unterfranke im EU-Parlament
Auf die Stabilität der politischen Verhältnisse im Landkreis Bad Kissingen erwartet Landrat Thomas Bold keine Auswirkungen, „aber ich sehe das Gesamte und wenn Parteien wie die AfD einen solchen Zuspruch haben, zeigt das eine hohe Unzufriedenheit. Da kann man nur gegensteuern, indem für Probleme Lösungen gefunden werden und die Bevölkerung mitgenommen wird.“
Aus Sicht der Union sei es ein erfreuliches Ergebnis mit einem deutlichen Plus im Vergleich zur Bundestagwahl 2021. „Besonders erfreulich ist es, mit Stefan Köhler wieder einen Abgeordneten aus Unterfranken im Europaparlament zu haben. Das hatten wir seit zehn Jahren nicht mehr. Er ist jemand, der den ländlichen Raum sehr gut kennt, das ist mir sehr wichtig“, sagt Bold.
Vieles nur auf europäischer Ebene lösbar
Bad Kissingens Oberbürgermeister Dirk Vogel (SPD) kommentiert die Europawahl so: „Viele Probleme, die auf der kommunalen Ebene aufschlagen, lassen sich nur auf der europäischen Ebene lösen, von A wie Arzneimittelversorgung über S wie Sicherheit bis hin zu Z wie Zuwanderung. Ich erwarte nun von allen gewählten Parteien, dass sie diese Themen engagiert, kreativ und kompromissbereit annehmen und lösen.“
Erste Zwischenergebnisse veröffentlicht die Bundeswahlleiterin nach Schließen des letzten Wahllokals der teilnehmenden Länder. Das wird am Sonntag, 9. Juni, für 23 Uhr deutscher Zeit erwartet.
Das vorläufige Endergebnis wird ebenfalls frühestens dann bekannt gegeben, wenn die Wahl in dem EU-Mitgliedstaat, dessen Wählerinnen und Wähler in dem Wahlzeitraum als Letzte wählen, abgeschlossen ist.
Am Montag, 10. Juni, also einen Tag nach der Wahl, wird dann voraussichtlich das endgültige Ergebnis durch die Landeswahlleitungen und die Bundeswahlleiterin verkündet.