Mit seinem Antrag zur Übernahme von drei Tagesordnungspunkten aus dem nichtöffentlichen in den öffentlichen Teil, sorgte Elmar Hofmann für erste Diskussionen im Euerdorfer Marktgemeinderat. Es handelte sich um Kostenangebote für die Friedhof- Sanierung. Hofmann berief sich mit seinem Verlangen auf den Öffentlichkeitsstatus auf ein Urteil des Bundesgerichtshofs. Bürgermeisterin Patrizia Schießer stellte den Antrag zur Abstimmung, der mit sieben zu sechs Stimmen angenommen wurde.
Sozusagen im Gegenzug beantragten die Wirmsthaler Räte Christian Rost und Guntram Gock die Absetzung des Antrag der Firma Hell auf eine Baumaßnahme in der Wirmsthaler Gemarkung. Vom Projekt, das mit dem Bundes-Immissionsschutzgesetz in Zusammenhang steht, "wisse man nicht was auf die Einwohner zukomme", so Rost. Das Thema wurde von der Tagesordnung genommen.
Viele Anträge und keine Einigkeit
Einen ganzen Strauß von Anträgen und ein heftiges Für und Wider produzierte die Frage nach der Fassadenfarbe des Rathaus-Innenhofs. Die bei einer Ortsbegehung beschlossene graue Farbe musste weichen, weil das Material nicht mit der vorgesehenen Farbe lieferbar ist. Die vorliegenden Muster, rot und grau, erbrachten auch keine Entscheidung. Rot erhielt sieben, rauchsilber-grau nur vier Stimmen. Und überhaupt musste der alte Beschluss erst einmal zurückgenommen werden. Das geschah. Mehr jedoch nicht denn der Rat fand keine Einigung.
Friedhofsanierung kostet weniger
Bei den aus dem nicht öffentlichen Teil übernommenen Punkten zur Friedhofsanierung entschied sich die Gemeinde aufgrund des hohen Gesamtangebots von ca. 384.000 Euro auf eine zweite, gestückelte Ausschreibung. Für Schlosserarbeiten für den Saalestrand, mit 21.000 Euro kalkuliert, lag das wirtschaftlichste Angebot, das der Rat annahm, bei rund 26.000 Euro. Für Tiefbauarbeiten werden 254.000 Euro fällig, Anpflanzungen schlagen mit 29.000 Euro zu Buche.Das so geschnürte Paket lag damit in der Gesamtsumme von circa 310.000 Euro wesentlich unter dem Erstangebot.
Zur zweiten Änderung des Bebauungsplans "Siebenäcker" galt es, die Stellungnahmen und Anregungen der Träger öffentlicher Belange zu behandeln, die Susanne Siebenlist vom Büro Land & Plan vortrug. Der Marktgemeinderat nahm diese zur Kenntnis. Die vorgetragenen Eingaben finden Berücksichtigung, die Änderung des Bebauungsplans beschlossen die Räte als Satzung.
Unmittelbar verknüpft mit der Neufassung ist die Erweiterung und der Umbau eines Verbrauchermarkts auf diesem Gelände, der seine Verkaufsfläche von bisher 1200 auf 1552 Quadratmeter vergrößern will. Der Neugestaltung fallen zwar einige Parkplätze zum Opfer, neue Abstellmöglichkeiten entstehen jedoch am rückwärtigen Gebäudeteil. Das Vorhaben passierte ohne Einwände.
Eine Bauvoranfrage betraf den Abbruch von Gebäuden, Umbau- und Sanierungsmaßnahmen am bestehenden Doppelhaus in der Färber-Gasse. Der Bewerber, ein Neu-Euerdorfer, plant hier ein größeres Areal zu nutzen, was das Ratsgremium genehmigte. Eine weitere Voranfrage zum Bau eines Einfamilien-Wohnhauses "Im Sand" erhielt ebenfalls grünes Licht und die Befreiung von den Festsetzungen. Auch den Neubau eines überdachten Unterstands auf eigenem Anwesen winkten die Räte durch. Mit allen Stimmen versahen die Mandatsträger die Änderung des Flächennutzungs- und die Aufstellung des Bebauungsplans für den Solarpark "Elfershausen-Langendorf".
Bis zur Kanalsanierung dauert es
Etwas schwieriger erwies sich die Festlegung des nächsten Ausbaubereichs in der "Breet". Der Bürgermeisterin, auf einen baldigen Beginn bedacht, empfahl Jochen Huppmann die Kanal- und Leitungs-Arbeiten auf das Frühjahr zu verlegen. "Es wäre eine Zumutung für die Bürger und den Gemeindesäckel zum jetzigen Zeitpunkt zu beginnen", argumentierte er. Schießer wies darauf hin, dass erst ein Leistungsverzeichnis erstellt werden müsse, dem die Ausschreibung folge. "Bis zur Vergabe der Arbeiten am Halbackerweg ist der Frühling eingekehrt", folgerte sie.
Zwar hat der Markt heuer schon satte Investitionsbeträge aufgewendet, dennoch blieben Haushaltsreste in Höhe von 3,25 Millionen Euro, die der Rat gerne ins neue Jahr übertrug. Allerdings steht auch noch ein Kredit von 1,5 Millionen Euro aus, der bedient werden muss. Einmütige Zustimmung gab es zur Berufung von Gemeindewahlleiterin, Brigitte Amberg, ein Stellvertreter fand sich jedoch nicht. Seine Berufung vertagte das Gremium.
Wie die Bürgermeisterin abschließend informierte hat Euerdorf seine Wasserverluste im Griff. Sie betragen nur noch 5,9 Prozent, was als Normalzustand zu betrachten ist.