
Der Marktgemeinderat Euerdorf beschloss in seiner jüngsten Sitzung – bei drei Gegenstimmen – die Sanierungsarbeiten (Bankettbefestigung) an der Ortsverbindungsstraße „Rüder“ (Wirmsthaler Berg zur Kreis-Abfalldeponie) für rund 200.000 Euro durchzuführen.
Michael Fell wollte hierzu wissen, ob der Kostenvoranschlag noch aktuell sei und ob darin das Material und die Rasengittersteine enthalten seien.
Bürgermeister Peter Bergel begrüßte zur „Vorstellung der Planungsvarianten zum Neubau des Hochbehälters in Euerdorf “ Andrea Eick und Melanie Thalheimer vom Büro Arz. Ob die Tendenz zum Betonbehälter oder zum Sonderbau Halle mit Edelstahlbehälter führe, wolle sie heute mitnehmen, sagte Eick. Eine Sanierung des Bestandsbauwerks sei aufgrund der aufwendigen Hygienemaßnahmen und der erforderlichen Erweiterung des Volumens schwierig.
Plädoyer für Edelstahl
Das Volumen des benötigten Hochbehälters berechne sich aus dem heißesten Tag des Jahres (in 30 Jahren) und dem zusätzlich benötigten Löschwasser. Dadurch müsse man von aktuell 500 um 100 Kubikmeter aufstocken. Eick stellte die Unterschiede bezüglich Lebensdauer und Hygiene heraus, Melanie Thalheimer legte dem Gremium eine Kostenschätzung vor. Danach belaufen sich die Gesamtkosten auf rund 1,8 Millionen Euro, beim Betonbehälter leicht darunter, bei Edelstahl leicht darüber.
Beim Gemeinderat ging die Tendenz eindeutig zur Halle mit Edelstahlbehältern, lediglich die Optik führte zu Diskussionen, steht die 26 x 14 Meter große Halle doch in einem sensiblen Gebiet. Auch als „Massivbauer“ ist mein Favorit der Edelstahlbehälter, sagte Michael Röder. Man habe bei der Halle die Möglichkeit zu kaschieren, und es sei hier auch viel einfacher Leitungen zu erneuern. „Wenn die Halle steht, kommen mit Sicherheit auch Ideen zur Gestaltung wie Fassaden- oder Dachbegrünung“, sprach sich auch Elmar Hofmann für die Edelstahlvariante aus.
Man einigte sich noch darauf, eine Fotomontage oder eine Zeichnung erstellen zu lassen, wie sich die Halle in die Landschaft einfügt. Abschließend favorisierte das Gremium die Variante mit Sonderbauform Edelstahl und beauftragte die Verwaltung, einen Förderantrag beim Wasserwirtschaftsamt zu stellen. Der alte Hochbehälter könne zukünftig als Ausgleichsmaßnahme – Fledermausquartier oder als zusätzliche Löschwasserzisterne genutzt werden, so Eick.
Ja zu Pflegebedarfsberatern
Der Markt Euerdorf stimmte der interkommunalen Beantragung von Zuwendungen für Personalkosten und nichtinvestive Sachkosten über die Gute-Pflege-Förderrichtlinie durch die ILE „Kommunale Allianz Fränkisches Saaletal e. V.“ für zwei Vollzeitstellen und nicht-investive Sachkosten für die Einstellung kommunaler „Gutepflegelotsen“ bzw. „Pflegebedarfsberater“ zu.
Der Gesamtkostenrahmen liegt für die sieben beteiligten Gemeinden in drei Jahren bei rund 448.000 Euro. Vorbehaltlich der Zuwendung beträgt der kommunale Eigenanteil des Marktes Euerdorf für den dreijährigen Erstförderzeitraum rund 9650 Euro. „Wir brauchen keine weitere Verwaltung, wir brauchen Beratung vor Ort, und das wird hiermit praktiziert“, warb Bürgermeister Bergel für das Projekt. Michael Röder wünscht sich nach einer gewissen Anlaufphase ein Feedback darüber, wie es im Markt Euerdorf ankommt und angenommen werde. „Nach den drei Jahren traue ich mir als Arzt eine Bewertung darüber durchaus zu“, sagte Bergel nach der Abstimmung, bei der es zwei Gegenstimmen gab.
Dankbar für Einsatz der Helfer vor Ort
Positiv beschieden wurde der Förderantrag vom Förderverein Helfer vor Ort VG Euerdorf . Er sieht zwei Euro/Einwohner vor. Der Antragsteller wies auf den Zeitvorteil hin, er liege im Durchschnitt bei sechs Minuten. Die Arbeit sei gar nicht hoch genug einzuschätzen, sagte Bürgermeister Bergel. „Hier erleben wir Effizienz, und zwar auch um zwei Uhr nachts“, lobte auch Elmar Hofmann die Helfergruppe.
Den Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung möchte der Markt Euerdorf nicht selbst in der Kommune anbieten und ist an einer Lösung im Rahmen der VG Euerdorf unter Nutzung der Einhard-Grundschule interessiert. Grundsätzlich ist eine gemeinsame Schaffung von entsprechenden Angeboten möglich. Die Räume der Schule könnten am Nachmittag genutzt werden.
In der Stellungnahme zur „Photovoltaikanlage Frankenfeld“ der Nachbargemeinde Aura hielt der Rat fest, dass weder Errichtung noch ständige Bewirtschaftung über Wege des Marktes Euerdorf erfolgen dürften.
Droht den Gänsen der Garaus?
Die Beschwerden über die Gänse am Saalestrand häuften sich, informierte Bergel und stieß damit beim Rat auf offene Ohren. Man müsste hier einschreiten, und zwar deutlich und schnell, waren sich die Gemeinderäte Christian Erhard und Elmar Hofmann nicht zuletzt aufgrund der hygienischen Bedingungen sicher. Einstimmig sprach man sich für eine Reduzierung der Gänse aus.

Heike Vogt scheidet aus dem Gemeinderat aus
Am Ende der Sitzung wurde Gemeinderätin Heike Vogt aus dem Gremium verabschiedet. Sie beginnt ab 1. Juli ein Beschäftigungsverhältnis bei der Verwaltungsgemeinschaft Euerdorf. Dies hat den Amtsverlust als Mitglied des Marktgemeinderates Euerdorf zur Folge. Bürgermeister Peter Bergel bedankte sich bei Vogt für die engagierte Ausübung des Amtes mit Blumen und Urkunde und brachte sein Bedauern über das Ausscheiden zum Ausdruck.
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