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Euerdorf
Euerdorf: Im Kampf gegen den Schwammspinner
Der Schwammspinner ist in Euerdorfer Waldreviere eingefallen. Nun gilt es den Schädling zu bekämpfen, ansonsten muss mit größeren Waldverlusten gerechnet werden.
Die weiblichen Schwammspinner legen an der Rinde Eier ab, in den Gelegen überwintern die kleinen Räupchen in ihren Eihüllen. Foto: AELF       -  Die weiblichen Schwammspinner legen an der Rinde Eier ab, in den Gelegen überwintern die kleinen Räupchen in ihren Eihüllen. Foto: AELF
| Die weiblichen Schwammspinner legen an der Rinde Eier ab, in den Gelegen überwintern die kleinen Räupchen in ihren Eihüllen. Foto: AELF
Winfried Ehling
 |  aktualisiert: 18.08.2022 12:00 Uhr

Breiten Raum nahm die Forstwirtschaftsplanung 2019 in der Gemeinderatssitzung ein, die auch das Ergebnis des vergangenen Jahres und eine Diskussion über die Bekämpfung von Schädlingen beinhaltete. Denn der Schwammspinner ist in Euerdorfer Waldrevieren eingefallen. Lokalisiert wurde er im Wald der Hospitalstiftung und in der Nähe des Ortsteils Wirmsthal.

"Er ist unbedingt zu bekämpfen, um größere Waldverluste abzuwenden", betonte Bernhard Zürner vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF). Nach seinen Worten ist dies mit einer "chemischen Keule" möglich, die ein Helikopter auf die befallenen Areale versprüht. Allerdings geht das nur mit Einwilligung des Besitzers. Als Besitzerin des Wirmsthaler Waldes müsste die Gemeinde handeln.

Zu dem zerstörerischen Spinner, der erstmals im Gemeindewald auftaucht, will sich Zürner über eine neu entwickelte Methode "schlau machen". Er riet zur baldigen Gemeinderatsentscheidung und einer Gegenmaßnahme. Jochen Huppmann, passionierter Imker, fürchtete für die Bienen, dass sie das Insektizid weitertragen und dieses in den Honig gelangt.

Auch der Zeitpunkt der Ausbringung des Mittels sollte nicht in der Blüte liegen, appellierte er. Elmar Hofmann forderte den Bund Naturschutz mit ins Boot zu nehmen. Bürgermeisterin Patrizia Schießer vereinbarte mit dem Forstexperten eine der nächsten Sitzungen, bei der Zürner mit neuen Informationen aufwarten und eine mögliche Strategie anbieten kann.

Rote Zahlen

Was das Ergebnis des verflossenen Jahres anbelangt, wurde das Ziel verfehlt. Nach Planung sollte das vorliegende Betriebsergebnis minus 900 Euro betragen. Es sind jedoch gut 20 000 Euro. Gescheitert ist die Vorgabe am geringeren Holzverkauf, an den Arbeits- und Verwaltungskosten und an höheren Unternehmerleistungen. Auch im laufenden Jahr wird es den Forstleuten nicht gelingen die "roten Zahlen" vom Tisch zu bringen. Wie Förster Wolfgang Kuhlmann vermutete, ist es lediglich möglich, das Defizit auf etwa 11 500 Euro abzuschmelzen.

Die Negativ-Bilanz ist unter anderem auch dem spärlichen Bestand im Gemeindewald, insbesondere an Fichten, geschuldet. Zu dem Vorschlag der Bürgermeisterin, andere Baumarten einzubringen, meinte Zürner, dass dies "oft nur Kosmetik ist". Das Ziel sollte nach seinem Dafürhalten ein gemischter Wald sein, bestehend aus Buche, Eiche, Ahorn, Kastanie und Nussbäumen. Insgesamt beurteilte er die Waldbewirtschaftung als schwieriger. "Auch Trockenheit wird uns in nächster Zeit beschäftigen", merkte der Forstmann an. Der Gemeinderat genehmigte das Ergebnis und die Planung mit einer Gegenstimme.

Zur Neufestlegung der Zahlungstermine für die Straßenausbaubeiträge in der Alten Kissinger Straße und Am Steinbruch ist eine Entscheidung verschoben. Die Beiträge wurden vom Markt in drei Raten erhoben, von denen zwei Raten in das Jahr 2018 fielen. Die Straßenausbaubeiträge kippte der Gesetzgeber zum 1. Januar 2018 und der Gemeinderat entschied, die Ratenzahlungen zunächst auszusetzen.

Doch bleiben alle Bescheide vor dem 1. Januar rechtsgültig, die Beiträge sind zu erbringen. Dafür wollte der Rat zwei neue Fälligkeitstermine festlegen, was Elmar Hofmann mit einem Antrag durchkreuzte. Er forderte abzuwarten, was und wie gerechnet wird, und eine Entscheidung zu verschieben bis exakte Daten vorliegen.

Für die Alte Kissinger Straße und das Gebiet "Steinbruch" will die Gemeinde das Vermessungsamt zur vereinfachten Umlegung mit einer Katastervermessung beauftragen. Bei dem Flächenausgleich sind 20 Euro pro Quadratmeter vereinbart. Die Spendeneingänge der Gemeinde betrugen im vorigen Jahr 2426 Euro. Sie sind zu veröffentlichen, um eine Vorteilsnahme im Amt zu unterbinden. Das Ratsgremium hatte gegen beide Tagesordnungspunkte keine Einwendungen.

Die Entsorger-Firma Seger erhielt eine Ausnahmegenehmigung für eine Strecke in der "Breet", die sie nutzt. Ein Anwohner hatte sich beschwert. Doch ist die bisherige Route rationeller und einfacher für das Abfuhr-Unternehmen.

Der Bürgerentscheid über den künftigen Status des Euerdorfer Bürgermeisters ist gemeinsam mit dem Tag der Europawahl ausgeschrieben.

 
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