
Wir alle freuen uns im Sommer auf Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten. Florian Probeck aus Euerdorf genießt das auch im Winter . Mit seinen drei Gärten könnte er sich und seine Familie komplett autark versorgen. Damit schaffte er es bis in die TV-Sendung des Bayerischen Rundfunks „Bayerns Gartenküche“. Das Besondere: Seine Pflanzen gießt er nicht. Und auch die vielen Hügel auf seinen gepachteten Grundstücken sorgen für Aufmerksamkeit.
„Grundsätzlich versuche ich, Sachen anzubauen, die viel gegessen werden und lange haltbar sind“, erzählt der Lehrer. Dadurch können er und seine Familie das ganze Jahr über Produkte aus den heimischen Gärten genießen. Kartoffel, Zwiebel, Knoblauch und Kürbis lassen sich ohne Probleme über den Winter lagern. Das Aufbewahren ist einfach.
Tipps für die Lagerung
Die Kartoffel am besten in einem nicht zu feuchten Keller luftzugänglich lagern. Zwiebel und Knoblauch lassen sich optimal als Zopf geflochten aufheben. Aufgehängt halten auch sie so problemlos über den Winter . Bei allen Produkten gilt: Möglichst trocken ins Lager bringen, das verringere die Wahrscheinlichkeit von Schimmel.
Der Hobbygärtner ist ein großer Freund der Hügelbeete. „Ein Hochbeet trocknet einfach viel schneller aus.“ Den Kompost für seine Flächen stellt er selber her. „Für einen guten Kompost braucht man mindestens einen Kubikmeter Volumen“, erklärt Probeck. Nur so entstehe die optimale Heißrotte. Bedeutet: Es werden Mikroorganismen aktiv, die für eine Wärmeentwicklung sorgen und so den Abfall zersetzen.
Kleinere Kompost-Hügel, die nach und nach aufgefüllt werden, funktionieren ebenfalls, es dauere allerdings länger, bis sie sich vollständig zersetzt haben. Und: Auch Beikräuter und Wildwüchse (Fachbegriff für Unkraut) werden dabei nicht vollständig vernichtet.
Kein Gießen und Unkraut zupfen
Die Hügelbeete sind überall in Probecks Gärten sichtbar. Durch ihren Holzkern speichern sie eine große Menge an Wasser. Viel gießt der Lehrer deshalb nicht. „Die Natur braucht uns als Gärtner eigentlich nicht“, betont er. Das Einzige, was er regelmäßig wässere, seien die Tomaten – aber auch die bekommen höchstens einmal die Woche Flüssigkeit. Den Rest überlässt er vollständig der Natur.
Selbst Beikraut und Wildwüchse entfernt der Gärtner nicht. Denn: Ein Großteil dieser Pflanzen seien ebenfalls essbar und bieten wichtigen Lebensraum für Tiere. Es entstehen ökologische Nischen für viele Lebewesen. „Viele finden meine Gärten wahrscheinlich nicht schön“, ist sich der Euerdorfer sicher.
Hühner unterstützen im Garten
Trotz seiner besonderen Beete bereitete ihm die mangelnde Feuchtigkeit im vergangenen Jahr Probleme. Der langen Regenpause im Sommer konnten auch seine Beete nicht standhalten. Bei der Pflanzaufgabe der BR-Sendung punktete er deshalb nicht. „Mein Wirsing ist viel zu klein geblieben“, ärgert er sich.
Normalerweise wachse das Gemüse bei ihm jedes Jahr hervorragend. Die Pflanzen mit Wasser aus der Leitung zu gießen, komme für den Hobbygärtner aber nicht in Frage. Er verwendet ausschließlich das, was die Natur hergibt. „Wenn die Pflanzen eingehen, dann ist das halt so“.
Und: Auch die eigenen Hühner unterstützen den Lehrer beim Gärtnern. „Dadurch, dass sie den ganzen Tag scharren, helfen sie mir, die Misthaufen umzuschichten, bis es Kompost ist.“ Zusätzlich fressen sie Schädlinge von Pflanzen und düngen den Boden.
Bauprojekt der Sendung
Deshalb stellte sich der Euerdorfer im geforderten Bauprojekt der Fernsehsendung einer ganz besonderen Aufgabe. „Ich glaube, mein Projekt ist bis jetzt einzigartig“, sagt Probeck. Im Rahmen der Sendung baute er ein Tunnelsystem aus Stahl, mit welchem er seine Hühner konkret an die von ihm gewünschten Stellen lotsen kann. „So kann ich meine Tiere genau da einsetzen, wo ich sie gerade brauche.“
Hundert Prozent autark möchte der Euerdorfer allerdings nicht leben. „Der Winter wäre sonst schon ziemlich eintönig“, erklärt er. Den Anteil an Selbstversorgung würde er allerdings gerne noch steigern. Potenzial sieht er vor allem bei den Zwiebeln und anderen Samen.
Hoher Zeitaufwand bei Selbstversorgung
Durch selbstgezogene Steckzwiebeln oder Samen anderer Gemüsesorten würde er eine Menge Geld sparen und wäre zudem der Selbstversorgung noch ein Stück näher. Der Zeitaufwand sei zum jetzigen Zeitpunkt allerdings noch zu groß, betont der Hobbygärtner.
Dass eine Mahlzeit mit Produkten aus dem eigenen Garten nicht langweilig sein muss, zeigt der Euerdorfer auch seinen Konkurrenten in der Sendung. In einem Drei-Gänge-Menü servierte er Ratatouille mit Bruschetta, Upo aus dem Wok, Ofengemüse und zweierlei Dips.
Infos zur TV-Ausstrahlung
Die Folge mit Florian Probeck wird am 17. April um 20.15 Uhr im Bayerischen Rundfunk ausgestrahlt. Die Sendungen der anderen Teilnehmer sind am 24. April, 1. Mai und 8. Mai ebenfalls im BR zusehen. In der ARD-Mediathek sind alle Folgen bereits verfügbar.