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EUERDORF
Etliche Löcher unter dem Kies im Schuldach
Von unserer Mitarbeiterin Charlotte Wahler
 |  aktualisiert: 09.05.2013 18:50 Uhr

Als Fass ohne Boden erweist sich das Dach der Einhard-Schule. Bei der Gewerkevergabe für die Sanierung wies Architekt Thomas Ruser die Vertreter der vier beteiligten Gemeinden darauf hin, dass das Flachdach komplett vom Kies geräumt werden muss, weil an zahlreichen Stellen Löcher gefunden wurden. Die komplette Folienerneuerung würde 18 000 Euro mehr kosten. Man hätte dann von der ausführenden Firma eine Gewährleistung über fünf Jahre und für die Foliendichtigkeit eine Garantie auf zehn Jahre. Mit 60 Entlüftungshauben wolle man die restliche feuchte Mineralwolle, die als Dämmstoff auf dem Dach verbleibt, austrocknen.

Zehn Jahre Garantie schienen Elmar Hofmann zu wenig. Man sei doch von 20 Jahren ausgegangen. Ruser entgegnete, dass die Erfahrung eine 20-jährige Haltbarkeit bei solchen Folien bestätige, eine Garantie aber nur für zehn Jahre angelegt sei.

Im Gremium wurde auch das Verbleiben des alten feuchten Dämmstoffes kritisiert. Mit Entlüftungshauben würde dieses niemals trocken werden, prognostizierten Alfred Graser und Konrad Weingart. Außerdem seien die Entlüftungshauben ja wiederum Schwachstellen für die Dachisolierung. Ruser verwies darauf, dass eine komplette Erneuerung rund 30 000 Euro mehr kosten würde. Weingart rechnete vor, dass dies – hinsichtlich der gesamten Bausumme – ein Klacks sei. Man hätte dann jedoch ein ordentlich saniertes Dach. Außerdem gäbe es damit vielleicht auch mehr Zuschüsse.

Momentan liegen die Baukosten bei 2,29 Millionen Euro. Ruser wies den Vorwurf zurück, die Kosten seien nicht ordentlich festgestellt worden. Jeder zusätzliche Aufwand hätte sich aus dem schlechten Zustand des Gebäudes entwickelt oder aus den Beschlüssen des Gremiums hinsichtlich der Bewirtschaftung des Gebäudes. „Wir kratzen so viel es geht an den Kosten und leisten uns keinen Luxus!“ Hack verwies darauf, dass auch die Möbelausstattung noch für Ausgaben sorgen könnte, da wolle man aber „abwarten, wie es läuft.“

Eine kleine Kritik wegen fehlender Unterlagen wuchs sich am Ende der Sitzung zu einem handfesten Streit zwischen Elmar Hofmann und dem VG-Vorsitzenden Hack aus. Hofmann beschwerte sich, dass er über einen weiteren Zuschuss der Regierung von Unterfranken nicht informiert worden sei. Hack verwies darauf, dass die Bürgermeister als Mitglieder der VG-Versammlung nun einmal mehr Informationen hätten als Hofmann, der ja nur „einfacher Gemeinderat“ sei. Seit wann es in der VG-Versammlung die sogenannten „Primus inter pares“ (Erste unter Gleichen) gäbe, wunderte sich das „einfache“ Versammlungsmitglied. Ob über dieses neue Demokratieverständnis dann nichtöffentlich weiter diskutiert wurde, blieb offen.

 
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