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Obererthal
Es gibt immer weniger Hasen
Der Abschussplan für Rehe wurde fast vollkommen erfüllt, zudem wurden 936 Wildschweine erlegt.
Großes Interesse erzeugten die prämiierten Trophäen.  Foto: Gerd Schaar       -  Großes Interesse erzeugten die prämiierten Trophäen.  Foto: Gerd Schaar
| Großes Interesse erzeugten die prämiierten Trophäen. Foto: Gerd Schaar
Gerd Schaar
 |  aktualisiert: 19.08.2022 14:35 Uhr
Von den 521 Gehörnen der Rehböcke aus dem Altlandkreis Hammelburg erhielten fünf Gold, zehn Silber und elf Bronze. Zudem wurden im vergangenen Jagdjahr 624 weibliche Rehe und 605 Kitze in den beteiligten Hegeringen 587 bis 593 erlegt. Hinzu kommt noch das Fallwild, so dass sich eine Gesamtsumme von 1846 toten Rehen ergibt. Diese Zahlen stellte bei der Hegeschau am Freitag im Gasthaus Brust Daniel Lohfink, Vorsitzender der BJV-Kreisgruppe Hammelburg, vor. Die Jagdhornbläser boten den musikalischen Rahmen.


Beitrag zum Erhalt der Natur

Stellvertretende Landrätin Monika Horcher (Die Grünen) bewunderte die fast exakte Erfüllung des Abschussplanes mit 99,8 Prozent. "Das waidgerechte Jagen ist ein aktiver Beitrag zum Erhalt der gesunden Natur und kein Selbstzweck", sagte sie. Die Jagd sei nicht nur ein Stück Tradition, sondern auch die Verantwortung für das Wild, betonte MdL Sandro Kirchner (CSU). In seinem Blickfeld hatte er auch die Hege und das Naturerlebnis.
Einen Sechsender-Goldbock hatte Andreas Keß aus Untererthal geschossen. Das Trophäengewicht war mit 330 Gramm angegeben. "Ich habe unzählige Male seit Mai auf diesen Bock angesessen und bin erst im September zum Schuss gekommen", erzählt der 29-Jährige. Plötzlich hatte es geklappt. "Ein bisschen Glück braucht man auch dazu", sagt Keß. Abends um halb zehn lag der Bock beim ersten Schuss.


Ungewöhnliche Trophäe

Eine recht ungewöhnliche Trophäe präsentierte Adolf Rotschedl aus Morlesau/Ochsenthal. Dort hatten sich zwei Böcke in der Brunftzeit so sehr bekämpf, dass beide mit ihren Gehörnen durch die Schädeldecke ihres Gegners brachen und anschließend verendeten. "Am 17. August 2016 habe ich den einen Bock auf dem Wiesengrund und den anderen am Wegesrand entdeckt", sagt Rotschedl. Ein Fangschuss sei noch vonnöten gewesen.


Mehr Füchse zu finden

Gerhard Klingler, Vorsitzender des Ausschusses Niederwild, machte am Beispiel des Rebhuhnes deutlich, dass der intensive Ackerbau diesen Vögeln und dem Niederwild immer weniger Schutzmöglichkeiten biete. Jagdberater Helmut Keller präsentierte auch die Abschusszahlen für das Niederwild im Altlandkreis Hammelburg. Hase und Wildkaninchen sind weiterhin rückläufig. Füchse gewinnen weiterhin die Oberhand. Insgesamt 936 Wildschweine wurden erlegt. Die Schwarzwildschäden wurden mit knapp 22 000 Euro beziffert.
"Braucht die Bayerische Rhön einen Nationalpark?", wollte Lohfink wissen. Der Landkreis Bad Kissingen sei neutral, antwortete Horcher. Die Frage des eventuellen Standortes sei zu klären. Auf die derzeitige Prüfung durch die Ministerin machte Kirchner aufmerksam. Einerseits sei die Frage, wie viel Arbeitsplätze zum Beispiel durch Tourismus zu gewinnen seien, andererseits, ob dem Fleckerlteppich Bayerische Rhön noch ein Nationalpark zu den bereits vorhandenen FFH-Gebieten, Naturpark und Biosphären-Reservat hinzu zu fügen sei. "Die Nationalpark-Idee kommt aus den USA, wo andere Größenordnungen herrschen", sagte Ulf Zeidler.
 
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