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Münnerstadt
Ein Pater mit Humor und ein Abschied
Der erste Gast nach der dreijährigen Coronapause ist Pater Jakob Olschewski gewesen, der über sich berichtet hat. Bei den Moderatoren hat es einen Wechsel gegeben.
Leo Pfennig (links) folgt Eugen Albert (2. von rechts) als Moderator des Erzählcafés. Für sein letztes Erzählcafé hatte Albert Pater Jakob Olschewski (Mitte) eingeladen. Die Leiterin des Betreuten Wohnens St. Michael Karina Dietz dankte Eugen Albe...       -  Leo Pfennig (links) folgt Eugen Albert (2. von rechts) als Moderator des Erzählcafés. Für sein letztes Erzählcafé hatte Albert Pater Jakob Olschewski (Mitte) eingeladen. Die Leiterin des Betreuten Wohnens St. Michael Karina Dietz dankte Eugen Albert und auch seiner Frau Anneliese für deren Engagement.
Foto: Gudrun Schmalfuß | Leo Pfennig (links) folgt Eugen Albert (2. von rechts) als Moderator des Erzählcafés. Für sein letztes Erzählcafé hatte Albert Pater Jakob Olschewski (Mitte) eingeladen. Die Leiterin des Betreuten Wohnens St.
Anneliese Albert
 |  aktualisiert: 26.11.2024 12:25 Uhr

Nach drei Jahren coronabedingter Pause fand das erste Erzählcafé mit dem neuen Prior des Konventes St. Michael, Pater Jakob Olschewski, im Saal des Betreuten Wohnens St. Michael statt. Der Moderator, Altbürgermeister Eugen Albert , freute sich über den regen Zuspruch von 81 Besuchern und sorgte am Ende noch für eine Überraschung.

Pater Jakob hatte spontan zugesagt und für seine Erzählung den Titel „Das Wandern ist des Augustiners Lust“ gewählt. Er begann mit einer Spieldose, die das Lied „Ach, du lieber Augustin, alles ist hin“ spielte. Mit viel Humor und Schalk in seinen Augen lud er die Zuhörer zu einer interessanten Reise durch sein bewegtes Leben ein.

Pater hat schon an 13 Orten gewirkt

Er war an insgesamt 13 Orten tätig und hatte dabei verschiedene Aufgabenbereiche. Geboren wurde er im Dorf Walsrode in Niedersachsen. Seine Eltern hatten sich dort als Kriegsflüchtlinge, der Vater aus Oberschlesien, die Mutter aus Berlin, kennen- und lieben gelernt. Sie bekamen drei Söhne . Jakob war der jüngste.

Als eigentliche Heimat empfand Jakob als Kind und Jugendlicher die katholische Kirche, die hier Diaspora in einem evangelischen Umfeld war. Mit 18 Jahren reifte in ihm der Entschluss, Priester werden zu wollen.

Studium in Frankfurt

Er kam zum Studium auf die Jesuitenhochschule St. Georgen in Frankfurt. Hier gab es damals 90 Priesteramtsstudenten. Auch die Priester für sein Heimatbistum Hildesheim wurden hier ausgebildet. Der Umgang mit vielen verschiedenen Menschen war für ihn interessant. Das Studium der Theologie war ein Erlebnis für ihn.

Nach seiner Weihe zum Diakon und dann zum Priester fand er erste Einsätze als Kaplan in Hamburg und Celle und dann im Bistum Hildesheim . Seine erste Pfarrstelle war in Gieboldehausen im Eichsfeld. Er hatte engen Kontakt mit den Dorfbewohnern.

Gerne erinnert er sich an zahlreiche Wallfahrten. Er pflegte auch engen Kontakt mit seinem evangelischen Pfarrerkollegen.

Eintritt in den Orden der Augustiner

Besondere Höhepunkte waren Fahrten nach Rom, das er während seines Lebens mehrere Male besuchen konnte. Nach seinem langjährigen Wirken als Weltpriester trat er in den Orden der Augustiner ein. Sein Noviziat hatte er in Berlin.

Dann war er für einige Jahre in Münnerstadt als mitarbeitender Priester. Nachdem die Augustiner beschlossen hatten, in Erfurt, wo sie früher schon ein eigenes Kloster besaßen, mit drei Patres neu zu beginnen, wurde er dorthin versetzt.

Sie mieteten sich im evangelischen Gemeindehaus eine Wohnung an. Ihre Gottesdienste feierten sie auch häufig in einer evangelischen Kirche. Pater Jakob war auch Spiritual im dortigen Priesterseminar .

Beeindruckt von den „Normalen“

Besonders beeindruckten ihn die Begegnungen mit Nichtgetauften, die sich in Erfurt als die „Normalen“ bezeichneten. Auf dem Erfurter Weihnachtsmarkt suchten die Augustiner mit verschiedenen Aktionen Kontakt zu den Menschen.

Im Lauf seines Lebens begegnete er vielen Menschen, die ihn besonders prägten. Nach seiner relativ kleinen Familie waren es seine Heimatpfarrer. Alle waren Persönlichkeiten. Junge Menschen, die Frieden stiften konnten, wurden für ihn Vorbilder.

Ein besonderes Augenmerk hatte er auch für Behinderte und Menschen mit besonderen Fähigkeiten. In seiner Jugend war er mit einem evangelischen Pfarrerssohn eng befreundet. Mit ihm rauchte er seine erste Zigarette. Später war er viele Jahre ein Pfeifenraucher. Während seiner Zeit im Priesterseminar übernahm er gerne das Amt des Küsters.

Eugen Albert übergibt an Leo Pfennig

Die Zuhörer bedankten sich nach der gut einstündigen Erzählung mit einem kräftigen Applaus. Moderator Eugen Albert überreichte Olschewski die obligatorische Erzählcafé-Tasse. Albert gab anschließend bekannt, dass dies sein letztes Erzählcafé gewesen sei. 1998 gab es das 1. Erzählcafé, moderiert von Josef Parsch.

Er wurde von Klaus-Dieter Guhling abgelöst. Dieser beendete mit dem 80. Erzählcafé seine Tätigkeit. Ab 2011 konnte Eugen Albert bis jetzt 53 Erzählcafés organisieren und leiten.

Als Nachfolger wurde Leo Pfennig von ihm vorgestellt. Dieser bescheinigte Eugen Albert , dass er immer mit Herzblut und mit Esprit als Moderator gewirkt habe.

Nächster Termin

Auch die Leiterin des Betreuten Wohnens St. Michael Karina Dietz schloss sich den Dankesworten an Eugen Albert und seine Frau Anneliese an. Sie überreichte Präsente und einen Blumenstrauß.

Das nächste Erzählcafé findet am Mittwoch, 8. November 2023, statt.

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