Rund 30 Hundesportler sowie zahlreiche fleißige Helfer aus den Reihen des GSV Bad Kissingen hatten sich auf dem Hundeplatz im Heiligenfeld versammelt und lauschten den Worten von Rally Obedience Trainerin Ulrike Höhn und dem Vereinsvorsitzenden Steffen Schubert zum Start des Rally Obedience Turniers . „Jetzt ist das Wetter optimal, aber später wird es heißer“, sprach Schubert aus, was viele Starter befürchteten. Die lang geplante Veranstaltung fiel ausgerechnet auf den heißesten Tag, an dem die Temperaturen bis auf 31 Grad steigen sollten.
Zwar waren die Teilnehmer allesamt gut vorbereitet und schützten ihre Vierbeiner mit schattenspendenden Planen, Zelten und Autoabdeckungen vor der größten Hitze, dennoch zeigte der ein oder andere Vierbeiner im Parcours deutlich, was er von sportlichen Leistungen bei den hohen Temperaturen hielt und verweigerte schlicht den Gehorsam.
Nicht so der schwarze Mischling Elmo. Er folgte den Anweisungen seines 13 Jahre jungen Frauchens Finja Klauda aufmerksam und leinenlos durch den Schilderparcours in der ersten Rally Obedience Klasse „Beginner“. Fuß, Vorsitz, einmal um den Mensch herum, nach rechts durch den Slalom und so fort – 15 Schilder mit verschiedenen Übungen galt es für Finja und Elmo auf dem Weg ins Ziel zu bewältigen. Die Schülerin wirkte dabei ebenso routiniert und ruhig wie ihr Rüde, dabei hat sie erst vor kurzem mit dem Hobby begonnen, bei dem Kommunikation und partnerschaftliche Zusammenarbeit von Mensch und Hund im Vordergrund stehen.
„Finja ist erst seit ein paar Monaten dabei und startet jetzt schon auf ihrem ersten Turnier “, freute sich Trainerin Ulrike Höhn und verschwand auch schon wieder in der Menge. Wie alle aktiven Vereinsmitglieder gab es für sie einiges zu tun, außerdem startete sie selbst mit ihren Border Collies Fox in Klasse 3 und Winnie in Klasse 1 und lieh den anderen Startern des Vereins nicht nur jederzeit ihr Ohr, sondern in einem Fall sogar den Hund: Neben Finja Klauda startete mit Julia Wehner noch eine weitere Jugendliche bei dem schweißtreibenden Turnier und zwar mit Border Collie Fox.
Die 16-Jährige könnte man im Vergleich zu Finja schon fast als alten Hasen im Rally Obedience bezeichnen. Julia zog es zunächst mit dem Familienhund zum Schnuppern in den Hundesport zum GSV, doch der gemütliche Golden Retriever erwies sich als weit weniger motiviert als sein junges Frauchen , weswegen Julia inzwischen schon einige Turniere mit dem Hund ihrer Trainerin bestreiten durfte.
Was sich einfach anhört - mit einem bereits ausgebildeten Hund auf Turnieren zu starten -, ist es jedoch nicht. Schließlich muss sich jedes Team individuell aufeinander einstimmen und solange Hunde keine Schilder lesen können, liegt die Hauptarbeit im Parcours beim Mensch. So hatte auch Julia wie zuvor schon Fox‘ angestammtes Frauchen sehr zu kämpfen, den Rüden zur Mitarbeit zu bewegen, denn der schien von den hohen Temperaturen absolut gar nichts zu halten. Dennoch erreichten Julia und Fox vorzügliche 92 von 100 Punkten. Zwischendurch half sie zudem der Leistungsrichterin Mareen Kerling als Steward – wie ein alter Hundesport-Hase eben.
Bei der Preisverleihung waren alle sehr erleichtert, kühlere Gefilde aufsuchen zu können. Die Nachwuchshundesportlerinnen des GSV Finja und Julia freuten sich zudem noch über Pokale für den jeweils ersten Platz in ihrer Klasse. Mit den Worten „Special Thanks gehen an Uli“, beendete der Vereinsvorsitzende seine Rede, denn ohne das besondere Engagement von Ulrike Höhn, die darüber hinaus auch die Zusatztitel Wertungsrichterin Rally Obedience und Obfrau für Rally Obedience der Kreisgruppe 5 trägt.