
Das Projekt „Quellenkartierung im Landkreis Bad Kissingen“ ist nach etwas mehr als einem Jahr abgeschlossen, wie es in einer Pressemitteilung des Bundes Naturschutz , Kreisgruppe Bad Kissingen, heißt. Bei der Abschlussveranstaltung im Gasthof Kessler in Reith sprach Quellenexperte Stefan Zaenker über die Bedeutung von Quellen. Projektleiterin Carina Kömpel stellte die Ergebnisse des Projekts vor. Alexander Beck, 2. Vorsitzender der Kreisgruppe, erklärte die Bedeutung des Projekts für den Schutz der Quellökosysteme in der Region.
Bürger helfen mit
Zu Beginn des Projekts wurden die Freiwilligen für die Kartierung von Quellen geschult. Im Projektgebiet Bad Kissingen, Münnerstadt und Nüdlingen wurden seit Januar 2024 insgesamt 44 Quellen an mehr als 13 Kartierungstagen mit Bürgerbeteiligung untersucht und dokumentiert.
Die Ausrüstung zur Kartierung wurde unter anderem vom Verein Rhön Natur und dem Verband der deutschen Höhlen- und Karstforscher finanziell unterstützt. Der Landesverband für Höhlen- und Karstforschung Hessen stellte die technische Ausrüstung für die Kartierung und die Bestimmung der Tiere.
Dabei kam Erstaunliches zu Tage. Es wurde der weltweit südlichste Fundort der endemischen Rhön-Quellschnecke erfasst. Zudem wurden quelltypische, aber seltene Tierarten wie die Vierkant-Köcherfliege, Höhlenflohkrebse und ein seltener Strudelwurm nachgewiesen. All diese Tiere halten das Grundwasser und damit auch das Trinkwasser sauber.
Neben der Erfassung der Quellstandorte fanden zahlreiche Veranstaltungen zur Sensibilisierung für diesen einzigartigen Lebensraum statt, die auf großes Interesse stießen. „Die hohe Beteiligung an unseren Veranstaltungen hat gezeigt, wie viel Interesse am Quellenschutz besteht. Es freut mich sehr, dass wir mit dem Projekt so viele Menschen für dieses wichtige Thema sensibilisieren konnten“, so die Projektleiterin Carina Kömpel.
Wichtig gewesen sei auch die Quellenschulung an den Marbach-Quellen bei Garitz, an der einige Personen aus Forst und Behörden teilnahmen. Dort erläuterte Stefan Zaenker nicht nur Grundlagen zu Quellbiotopen und der Quellenkartierung, sondern vermittelte auch Kenntnisse über die charakteristische Tierwelt und den Schutz der Biotope . Auch die Veränderungen durch den Klimawandel und Wasserrückhalt im Wald wurden diskutiert.
Abschlussbericht
Zum Abschluss wird ein Projektbericht erstellt, der Maßnahmen zum Schutz der kartierten Quellen enthält. Ziel ist es, langfristig einen schonenden Umgang mit diesen sensiblen Ökosystemen zu fördern, heißt es in der Pressemitteilung des Bundes Naturschutz . Das Projekt wird gefördert vom Bayerischen Naturschutzfonds aus Mitteln der Glücks-Spirale. red