Die Terrasse vor dem Eingang liegt noch im Dornröschenschlaf. Doch an einem kalten Novemberabend zieht es ohnehin selbst den abgehärtesten Raucher nicht länger als unbedingt nötig vor die Tür. Auch im Inneren gibt es hier und da noch Kleinigkeiten zu tun. Aber die Tür, die so lange verschlossen war, sie geht nun endlich wieder auf. Aus der Klappe, der Kultkneipe neben dem Kino, ist das Dahlia & Clover - Irish Cantina geworden.
Innenbereich umgestaltet
In einem wochenlangen Projekt hat das amerikanisch-australische Wirtspaar Steve und Renate Iorio die Räume auf links gedreht. Die Wände des kleinen Separees mussten weichen, um Platz für ein offeneres Raumkonzept zu schaffen. Der nun mit Holz vertäfelte Thekenbereich wurde um 90 Grad gedreht. Auch das Klavier ist verschwunden. Stattdessen gibt es eine kleine Technikbühne, denn Musik soll weiterhin eine Rolle im Alltag der früheren Kultkneipe spielen. Zum Beispiel mit “Live-Musik an jedem Freitag im Dezember", wie der Flyer, auf dem zur Eröffnung am Black Friday eingeladen wurde, ankündigt.
Eindrücke zum Durchklicken:
Urteil der alten Klappe-Stammgäste durchweg positiv
Die Tür geht an diesem Freitag häufig auf. Immer mehr Gäste kommen, um beim Restart unter neuem Management dabei zu sein. Und eine freudige Aha-Stimmung herrscht unter den Gästen, die an diesem Abend zum ersten Mal seit Langem wieder einen Fuß in ihr früheres „Wohnzimmer“ setzen. Es ist alles ein bisschen anders als früher. Dennoch, auch das Urteil der alten Klappe-Stammgäste fällt durchweg positiv aus.
Die Irish Pub-Atmosphäre ist neu und gleichzeitig doch irgendwie vertraut. Ein Ort, an dem man sich wohlfühlen kann. Viele Gespräche an den Tischen drehen sich darum, wie sehr man den Iorios die Daumen drückt, ihnen den Erfolg wünscht. Mit dem Eröffnungsabend, an dem zeitweise ob des Zustroms sogar die Stehplätze knapp wurden, dürfte ein solider Grundstein dafür gelegt worden sein. Wenngleich freilich noch einige Kleinigkeiten zu tun sind.
Kartenlesegerät streikt
Für einen Moment machte sich Panik hinter der Theke breit, als das Gerät für die Kartenzahlung den Dienst versagte. Ein Problem mit der Internetverbindung, das im großen Trubel auf die Schnelle nicht behoben werden konnte. Ein Ärgernis, aber nichts, was die Iorios, die unter anderem in den USA, Großbritannien, Australien und seit einigen Jahren mit ihrem eigenen Sinnerrock-Festival im benachbarten Sinntal Erfahrungen im Event- und Gastrobereich gesammelt haben, ins Bockshorn jagt.
Die Tür neben dem Kino ist wieder offen, die neuen Betreiber hochmotiviert, der Blick in die Zukunft positiv.
