Das knappe Trennungsjahr ist längst vorbei: Vom 17. April 2023 bis ein Tag vor Heiligabend waren Hassenbach und Schlimpfhof voneinander abgeschnitten. Die letzten Arbeiten gingen bis zum 7. Mai zu Ende. Eine neue, breitere Fahrbahn und auch ein parallel verlaufender Geh- und Radweg sind das Ergebnis. „Man hat das Jahr der Trennung schon gemerkt“, sagt Oberthulbas Bürgermeister Mario Götz bei der feierlichen Eröffnung an der Mariengrotte. Die Gäste schmunzeln.
Götz hat die Bauarbeiten von seinem Wohnort aus beobachtet und kommt zum Schluss: Mit dem neuen Radweg sehe er mehr Kinder und Erwachsene den Radweg nutzen. Dafür habe man auch Bäume opfern müssen. „Das war die richtige Entscheidung." Der Landkreis wird den Verlust an Grün durch klimafreundlichen Waldumbau und weitere Pflanzen entlang der Strecke ausgleichen. Auch die Kommunikation mit dem Landkreis und den Anwohnern gut funktioniert, damit bei Sperrungen alle im Bilde waren, erklärt Götz.
Die Verbesserungen im Überblick
Für circa 1,9 Millionen Euro wurde die Strecke von 720 Metern saniert. 1,1 Millionen kamen dabei vom Freistaat Bayern. Aus der schmalen, kurvigen Straße von 5,5 Metern Durchmesser und eher kleiner Bankette wurde eine Straße mit sechs Meter Durchmesser sowie mit 2,5 Meter breitem Geh- und Radweg. Dazu wurde die Brücke aus dem Jahr 1964 saniert und am Ortseingang von Schlimpfhof ist ein Verkehrsteiler entstanden.
„Wir haben die Verkehrssicherheit erhöht und auch das Radwegenetz im Landkreis wird geschlossen“, sagte Landrat Thomas Bold. Auch Innenstaatsekretär Sandro Kirchner betonte: „Gute Infrastruktur ist von Bedeutung, damit Menschen ihren Bedürfnissen nachgehen können.“
Straße als Lebensader
Die ökumenische Segnung der Straße mit Weihwasser fiel optisch gar nicht auf an diesem regenreichen Freitagnachmittag. Dennoch war die Botschaft klar: Die katholische Gemeindereferentin Petra Strauß betonte dabei die Rolle von Straßen und Lebenswegen, mal seien sie mit Heiterkeit und mal mit Sorge verknüpft. Die evangelische Pfarrerin Jaqueline Barraud-Volk sagte: „Diese Straße von 720 Metern ist zwar nicht die längste im Kreis Kissingen - aber sie ist für die Menschen vor Ort wichtige Lebensader. "
Apropos Lebensader: Da die Mariengrotte, die zwischen beiden Orten steht, doch nicht an einen anderen Standort umgesetzt werden musste, steht an dieser Stelle eine Feier an: „Wir wollen die Verbindung der beiden Orten mit einem Fest unserer Vereine dort feiern“, erläuterte Bürgermeister Götz. Das Trennungsjahr ist überwunden.
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