Bad Kissingen
Erinnerungen an den Rakoczy-Sommer '72
Peter Krug erinnert sich beim Blick ins Archiv der Saale-Zeitung an sein erstes Rakocy-Fest 1972. Ein Jahr später gehörte er zu den Historischen.

"Das war Rudolf Ott, mein Vorgänger als Ludwig III., ein Jahr später habe ich das dann gemacht", erzählt Peter Krug und deutet auf eines der Schwarz-Weiß-Bilder. "Und das ist Fritz Kreiner, von dem habe ich dann den Prinzregenten Luitpold übernommen." Die Bilder stammen aus einem kleinen Karton mit der Aufschrift "Rakoczy-Fest 1972", gefunden im Archiv der Saale-Zeitung. Für Krug erzählen sie ein wichtiges Stück Lebensgeschichte.
Peter Krug ist 1946 geboren, an die ersten Rakoczy-Feste ab dem Jahr 1950, kann er sich nur vage erinnern: "Ich weiß noch, dass ich immer Angst vor den Rittern hatte, weil sie damals irgendwelche Hörner auf dem Kopf trugen", erzählt er. Fasziniert sei er als kleiner Junge von den Feuerwerken im Kurgarten gewesen. Dass er 1972 dann zum ersten Mal selbst mitlief, sei Zufall gewesen: Der Mitarbeiter einer Firma habe ihm um Hilfe beim Wagenbau gebeten. "Ich hatte damals ja schon Faschingswagen gebaut, also habe ich einen Planwagen gezimmert, der dann mit Knoblauch und Paprika behängt wurde." Und weil nicht nur beim Bau, sondern auch beim Zug Freiwillige fehlten, verkleidete er sich als Ungar und lief mit.
"Ich hatte so Pluderhosen und weite Sachen an, und es war wahnsinnig warm damals", erinnert sich Peter Krug. Das sei eine ziemliche Strapaze gewesen, denn: "Damals war das ja eher ein Auto-Korso, der an der Eishalle startete und einen weiten Bogen über den Ring machte." Eine Strapaze für Mensch und Tier: "Ich hatte von meiner Tante zwei Hühner geliehen, die lagen nach dem Zug halb tot im Käfig", sagt Krug. Selbst Sonnenschirm und Saale-Wasser hätten wenig Linderung gebracht. Trotzdem gab es ein Happy End für die Hühner: "Es hat zwar einige Tage gedauert, aber ich habe sie wieder aufgepeppelt und meiner Tante zurück gebracht."
Ungewöhnlich ist auch der Anblick der Quellenkönigin: Mit buntem Kleid und offenem Haar reitet Claudia Breudel neben Fürst Rakoczy (Peter Schmid). "Das damals alles ein bisschen hippie-mäßig", sagt Peter Krug lachend. Auch auf anderen Bildern sind neben historischen Kostümen immer wieder Schlaghosen oder bunte Muster zu sehen. Deutlich kleiner war auch die Liste der historischen Persönlichkeiten: Das offizielle Foto auf der Treppe des Kurtheaters (unten links) zeigt gerade mal ein Dutzend Darsteller: Max II., Peter Heil, Kaiserin Auguste, Rossini, Fontane, Otto von Botenlauben und viele mehr gesellten sich erst später dazu.
Zu den historischen Persönlichkeiten stieß Peter Krug dann gleich bei seinem zweiten Festzug. Erst als Ludwig der III., seit 27 Jahren als Prinzregent Luitpold macht er das große Programm mit: von der Eröffnung über den Rakoczy-Ball bis zum Festzug. Heuer steht also sein 45. Auftritt an. Daneben leitet Krug seit mehr als zehn Jahren den Verein der Freunde und Förderer des Rakoczyfestes.
Peter Krug ist 1946 geboren, an die ersten Rakoczy-Feste ab dem Jahr 1950, kann er sich nur vage erinnern: "Ich weiß noch, dass ich immer Angst vor den Rittern hatte, weil sie damals irgendwelche Hörner auf dem Kopf trugen", erzählt er. Fasziniert sei er als kleiner Junge von den Feuerwerken im Kurgarten gewesen. Dass er 1972 dann zum ersten Mal selbst mitlief, sei Zufall gewesen: Der Mitarbeiter einer Firma habe ihm um Hilfe beim Wagenbau gebeten. "Ich hatte damals ja schon Faschingswagen gebaut, also habe ich einen Planwagen gezimmert, der dann mit Knoblauch und Paprika behängt wurde." Und weil nicht nur beim Bau, sondern auch beim Zug Freiwillige fehlten, verkleidete er sich als Ungar und lief mit.
Hitze beim Zug im Sommer 1972
"Ich hatte so Pluderhosen und weite Sachen an, und es war wahnsinnig warm damals", erinnert sich Peter Krug. Das sei eine ziemliche Strapaze gewesen, denn: "Damals war das ja eher ein Auto-Korso, der an der Eishalle startete und einen weiten Bogen über den Ring machte." Eine Strapaze für Mensch und Tier: "Ich hatte von meiner Tante zwei Hühner geliehen, die lagen nach dem Zug halb tot im Käfig", sagt Krug. Selbst Sonnenschirm und Saale-Wasser hätten wenig Linderung gebracht. Trotzdem gab es ein Happy End für die Hühner: "Es hat zwar einige Tage gedauert, aber ich habe sie wieder aufgepeppelt und meiner Tante zurück gebracht."Ungewöhnlich ist auch der Anblick der Quellenkönigin: Mit buntem Kleid und offenem Haar reitet Claudia Breudel neben Fürst Rakoczy (Peter Schmid). "Das damals alles ein bisschen hippie-mäßig", sagt Peter Krug lachend. Auch auf anderen Bildern sind neben historischen Kostümen immer wieder Schlaghosen oder bunte Muster zu sehen. Deutlich kleiner war auch die Liste der historischen Persönlichkeiten: Das offizielle Foto auf der Treppe des Kurtheaters (unten links) zeigt gerade mal ein Dutzend Darsteller: Max II., Peter Heil, Kaiserin Auguste, Rossini, Fontane, Otto von Botenlauben und viele mehr gesellten sich erst später dazu.
Vorsitz des Fördervereins
Zu den historischen Persönlichkeiten stieß Peter Krug dann gleich bei seinem zweiten Festzug. Erst als Ludwig der III., seit 27 Jahren als Prinzregent Luitpold macht er das große Programm mit: von der Eröffnung über den Rakoczy-Ball bis zum Festzug. Heuer steht also sein 45. Auftritt an. Daneben leitet Krug seit mehr als zehn Jahren den Verein der Freunde und Förderer des Rakoczyfestes.Themen & Autoren / Autorinnen