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Münnerstadt
Energiewende: Warum Münnerstadt nicht bei der Energie GmbH des Landkreises Bad Kissingen mitmacht
Eine Idee, die in Münnerstadt geboren wurde, hat sich über die Jahre entwickelt und mündete in der Energie GmbH des Landkreises. Doch ausgerechnet Münnerstadt ist nicht dabei. Warum?
Die Energiewende will Münnerstadt auf ihre Weise angehen.       -  Die Energiewende will Münnerstadt auf ihre Weise angehen.
Foto: Florian Meckel | Die Energiewende will Münnerstadt auf ihre Weise angehen.
Ellen Mützel
 |  aktualisiert: 03.04.2025 02:39 Uhr

Neben sieben anderen Kommunen ist Münnerstadt nicht Teil der Energie GmbH des Landkreises , die zum Ziel hat, dass die Kommunen gemeinsam Projekte für Erneuerbare Energien auf die Beine stellen. Warum es genau bei dieser Kommune verwundert, dass sie nicht dabei ist, liegt an der Geschichte der Stadt in Bezug auf das Projekt. 

Idee zu Regionalwerk vor drei Jahren

"Münnerstadt hat  2021 mit der Einstellung des Klimamanagers, Stefan Richter, begonnen, sich intensiv mit der Energiewende auseinanderzusetzen – auch mit den Chancen, die sie für die Kommune ergeben", sagt Bürgermeister Kastl (CSU). Sie hätten damals gemerkt, dass es ein strategischer Nachteil ist, dass die Stadt kein eigenes Stadtwerk hat. "Daher können wir einige Teile in der Vermarktungskette der Energie nicht mit abdecken."

Die Stadt fasste das in den Blick, was das Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) später als "virtuelles Gemeindewerk" beschrieb: ein Kommunalunternehmen mehrerer Gemeinden, das sich wie ein Stadtwerk in den Händen der Allgemeinheit befindet. Weil das ALE es damals förderte, wollte Münnerstadt mit weiteren Kommunen eine Machbarkeitsstudie in Auftrag geben, die feststellen sollte, inwiefern und wie geartet ein gemeinsames Regionalwerk sinnvoll wäre. 

Landkreis entwickelt Projekt weiter

Das Projekt wurde auch an den Landkreis herangetragen, der später vorschlug, die Bemühungen um ein Regionalwerk federführend in die Hand zu nehmen. Die Planungen liefen, das Projekt entwickelte sich und aus dem Regionalwerk wurde erst eine kommunale Energie-Holding und letztendlich die "Energie GmbH Landkreis Bad Kissingen", an der nun 18 Kommunen beteiligt sind .

Als Energieversorger beteiligt waren die Stadtwerke Bad Kissingen und diverse überregionale Unternehmen. Die Gesellschaft könne nun Verträge zur Flächensicherung abschließen und mit der Planung von Projekten beginnen, hieß es in der Pressemitteilung des Landkreises dazu. 

Münnerstadt nicht Teil der Energie GmbH

Obwohl Münnerstadts Stadtrat im August 2024 noch beschlossen hatte, auch Teil der Energie GmbH zu werden , gehörte die Stadt nach einer Diskussion im nicht-öffentlichen Teil des Stadtrates im Dezember nicht zu den Unterzeichnenden. Grund ist laut des Bürgermeisters die jetzige Ausrichtung der GmbH in Richtung Projektierung. 

Stadt hat keine Anknüpfungspunkte 

Die Stadt sei hier nämlich schon einen Schritt weiter: Sie habe bereits den Windpark Bildhäuser Forst geplant  und brauche da keine Unterstützung mehr. Ein Konsortium für einen geplanten Wasserstoff-Elektrolyseur sei auch auf dem Weg der Planung und Umsetzung . "Auch hier gibt es auch keinen Anknüpfungspunkt zur Energie GmbH". 

Zudem werde es im Stadtgebiet entlang der Autobahn noch einige Photovoltaik(PV)-Anlagen geben, weil Investoren dort in einem 200-Meter-Korridor ohne Bauleitplanung und damit ohne Zustimmung der Stadt PV-Anlagen aufstellen können. Dann werde es "noch einige wenige Abrundungen bei der Freiflächen-PV von Seiten der Stadt geben", dann sei Schluss, denn man wolle keinen Wildwuchs an PV-Flächen. 

"Das heißt, für die nächsten Jahre ist unser Potenzial erschöpft. Wir haben nichts zu bieten, könnten kein Projekt in die GmbH einbringen und wir könnten auch nicht davon profitieren", sagt Kastl.

Eigenes Regionalwerk sinnvoller

"Für uns ist es eigentlich sinnvoller, weiter an der Idee einer Art Stadtwerke zu arbeiten. Da bietet uns die Energie GmbH leider keinen Anknüpfungspunkt." Hier arbeite die Kommune mit diversen Partnern daran, dem Ziel alleine näherzukommen. Die Idee sei daher interessant, weil Münnerstadt als Kommune bei vielen Projekten, etwa dem Elektrolyseur, nicht investieren und gewinnen kann. 

Mit dem Windpark, dem Elektrolyseur und der Anknüpfung an das überörtliche Netz durch die P540 habe Münnerstadt seine eigene abgeschlossene Strategie.

 
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Kommentare
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  • Roland Albert
    Mittlerweile ein Phänomen.
    Es wird gelabert, geschwätzt und philosophiert.
    Früher wurde diskutiert, entschieden und gemacht.
    Man erkenne den Unterschied?
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  • Rainer Schlegelmilch
    Verstehe ihren Kommentar in diesem Kontext nicht so richtig. Münnerstadt diskutiert, entscheidet und macht doch - siehe Windpark, Elektrolyseur und Anknüpfung an das überörtliche Netz.
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