Seit Mitte der 80er Jahre veranstaltet der Jugendclub aus Frankenbrunn , früher auch Koma-Club genannt, jedes Jahr das Sonnwendfeuer im Dorf. Diese Tradition konnte zuletzt nicht gepflegt werden: In den vergangenen drei Jahren musste der Verein die Veranstaltung absagen und das Feuer konnte nicht angebrannt werden. Bedeutet: Seit 2019 steht das fertige Holzkonstrukt aufgebaut am Veranstaltungsort "Kreuz". Dieses Jahr soll das Event endlich wieder stattfinden. Doch nun sorgen Hitze und Trockenheit erneut für Unsicherheit. Ob das Feuer in diesem Jahr entzündet werden kann, ist noch unklar. Sollte bis zum Abend kein Regen mehr gefallen sein, muss das Feuer auch in diesem Jahr aufgrund der Waldbrandgefahr ausbleiben. "Die Veranstaltung findet aber auf jeden Fall statt - egal ob mit oder ohne Feuer ", so der aktuelle Vorstand.
Nicht an allen der drei gescheiterten Anzündversuchen zuvor war die Corona-Pandemie schuld. 2019 wurde das Feuer aufgebaut, konnte dann aber aufgrund der akuten Waldbrandgefahr nicht entzündet werden. Die beiden Jahre darauf folgte die Pandemie, die Veranstaltungen dieser Art beinahe unmöglich machte.
Neben dem Sonnwendfeuer veranstaltet der Jugendclub auch einen jährlichen Weihnachtsmarkt im Ort. Auch dieser musste aufgrund der Pandemie ausfallen. Für die jungen Erwachsenen und ihren Verein war das besonders schade, da ein großer Teil der finanziellen Mittel aus solchen Events hervorgehe. Gekauft wurden in der Vergangenheit zum Beispiel mehrere hundert Hartplastikbecher mit Aufdruck des Vereinslogos für den Ausschank bei Veranstaltungen wie dem Sonnwendfeuer, um so auch der Umweltverschmutzung aktiv entgegenzuwirken zu können. "Unser Hauptziel ist aber, der Dorfgemeinschaft ein gemütliches Beisammensein zu ermöglichen, gerade jetzt nach Corona", betont der Vorstand des Jugendclubs Noah Vonroth.
Tierschutz an erster Stelle
Problem bei der Sache: "Dadurch, dass das fertige aufgebaute Feuer jetzt drei Jahre lang stand, konnten wir nicht absehen, ob sich Tiere eingenistet haben", erzählt Vonroth. Deshalb baute der Verein das fertige Feuer nach drei Jahren nun ab und stellte es ein paar Meter weiter wieder auf. So könne ausgeschlossen werden, dass irgendwelche Nester oder Tiere aus Versehen mit abgebrannt werden. Einen Nachmittag lang fanden sich also ein Großteil der Vereinsmitglieder für die Umsetzaktion zusammen, um so die Sicherheit der Tiere garantieren zu können. Gefreut hat sich der Vorstand vor allem über die große Teilnehmerzahl an der Aktion: "Das zeigt, dass die Mitglieder nach Corona wieder Lust auf Veranstaltungen haben und sich auch aktiv daran beteiligen wollen."
Vor allem der Zusammenhalt der Jugend im Ort und die Dorfgemeinschaft solle durch den Verein gefördert werden. Thorsten Büchner, einer der 12 Gründungsmitglieder und ehemaliger Ortssprecher beschreibt ähnliches: "Die Jugend ist für uns ein fester Bestandteil der Dorfgemeinschaft. Der Verein hat eine Stimme wie jeder andere auch."
Gegründet wurde der Jugendclub , damals noch unter dem Namen Koma-Club, bereits im Jahr 1995. Seit 2002 ist der Jugendclub ebenfalls ein offiziell eingetragener Verein mit mittlerweile 71 Mitgliedern. Und auch die ehemaligen Vorstände stehen den Jugendlichen nach wie vor bei Fragen und Problemen zur Seite. "Vor allem die Erfahrung, die wir in der Vergangenheit sammeln konnten, können wir so an die Jugend weitergeben", freut sich Büchner. Und: Auch über die große Unterstützung der Gemeinde Oberthulba - zum Beispiel beim Umbau des Wasserhauses, dem Treffpunkt des Vereins - freut sich der aktuelle Vorstand.
Info:
Datum: 18.06.2022
Uhrzeit: 17 Uhr
Ort: "Kreuz"
