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Würzburg/Schweinfurt
Endlich Ferien: Acht Lehrerinnen und Lehrer aus der Region verraten, worauf sie sich am meisten freuen
Nicht nur für Schülerinnen und Schüler in Bayern beginnen jetzt die Sommerferien. Auch die Lehrkräfte starten in den Urlaub - mit unterschiedlichen Plänen.
Endlich Ferien: Acht Lehrerinnen und Lehrer aus der Region verraten, worauf sie sich am meisten freuen
Johanna Heim
,  Julia Back
,  Julia Rüther
,  Sigrid Brunner
 und  Tabea Goppelt
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:33 Uhr

Sechs Wochen frei! Was für viele ein unerreichbarer Traum bleibt, ist ab heute für Schülerinnen und Schüler und ihre Lehrkräfte in Bayern Wirklichkeit. Zumindest fast. Denn die unterrichtsfreie Zeit bedeutet für alle etwas anderes.

Acht Lehrerinnen und Lehrer aus Unterfranken geben einen Einblick, was sie in den Ferien geplant haben und was ihnen diese Auszeit bedeutet. 

1. Viola Keil, Mittelschule Kitzingen Siedlung (Lkr. Kitzingen): "Ich freue mich, dass ich früh mit meiner Familie ganz entspannt in den Tag starten kann."

Viola Keil ist Lehrerin in der Mittelschule Kitzingen Siedlung.
Foto: Julia Keil | Viola Keil ist Lehrerin in der Mittelschule Kitzingen Siedlung.

"Ich freue mich am allermeisten, dass ich früh mit meiner Familie ganz entspannt  in den Tag starten kann, ohne den ganzen Alltagsstress. Bevor man in den Unterricht geht, muss man ja das ganze Familiäre auch erstmal geregelt haben und es ist nicht immer einfach, Beruf und Familie unter einen Hut zu bekommen.

Ich freue mich, dass man einfach mal keine Termine hat, wie Sportvereine, Schulveranstaltungen und Konferenzen. Einfach, dass man Zeit für die eigenen Kinder und auch mal für seinen Mann und sich hat.

Die letzten Schulwochen sind für die Lehrer, die Schüler, aber auch für die Eltern sehr stressig. Es werden die letzten Noten gemacht, die Zeugnisse geschrieben, es finden diverse Abschlussfeiern schulisch und auch privat statt. Man sollte seine Vereine, den Chor und die Vereine der Kinder möglichst mit seiner Tatkraft unterstützen. Jeder hat noch einen Termin und überall soll man noch schnell einen Kuchen backen. Gerade in den letzten Wochen hat man das Gefühl, jeder will nochmal etwas von einem. Dieser ganze Stress fällt mit dem letzten Schultag weg."

Protokoll: Mathias Thiemel

2. Janine Zeier (36), Grundschule Maßbach-Poppenlauer (Lkr. Bad Kissingen): "Ich werde ganz viel mit Schule zu tun haben – und freue mich darauf!"

Lehrerin Janine Zeier wird sich in den Ferien auf ihren neuen Job als Konrektorin an der Grundschule Maßbach-Poppenlauer vorbereiten.
Foto: Rene Zeier | Lehrerin Janine Zeier wird sich in den Ferien auf ihren neuen Job als Konrektorin an der Grundschule Maßbach-Poppenlauer vorbereiten.

"Ab nächstem Schuljahr bin ich an der Schule Konrektorin. Insofern werden die Ferien ziemlich spannend, weil ich mich auf neue Aufgaben vorbereiten muss. Ich werde auch keine sechs Wochen Ferien haben, da die Planung fürs neue Schuljahr ansteht.

Ich hatte eine vierte Klasse und es ist schön, dass sie jetzt groß sind. Ich bin aber auch ein bisschen traurig, weil ich sie dann nicht mehr sehe. Aber nach dem Stress der vierten Klasse, was ja auch gerne einmal als Grundschulabitur bezeichnet wird, sind die Kinder und ich ferienreif.

Nebenbei bin ich Imkerin und wir bauen gerade daheim den Garten um. Ich kann es kaum erwarten, die Füße in der Nähe meiner Bienen einfach mal hochlegen zu können. Diese Ferien sind ein bisschen anders als gewöhnlich, weil ich eben ganz viel mit Schule zu tun haben werde – ich freue mich aber darauf!"

3. Felix Rother (28), Regiomontanus-Gymnasium Haßfurt (Lkr. Haßberge): "Eine besondere Aufgabe ist die Eingewöhnung und Erziehung unseres kleinen Welpen Lucy."

Felix Rother  ist Lehrer für Mathe und Sport am Regiomontanus-Gymnasium in Haßfurt. Er wird sich in den Sommerferien vor allem um die Erziehung der kleinen 'Lucy' kümmern.
Foto: Jessica Hartleb | Felix Rother ist Lehrer für Mathe und Sport am Regiomontanus-Gymnasium in Haßfurt. Er wird sich in den Sommerferien vor allem um die Erziehung der kleinen "Lucy" kümmern.

"Ich verbringe die Sommerferien auf verschiedene Weise. Um näher an der Schule zu sein, sind meine Frau und ich dieses Jahr umgezogen. In der Wohnung sind noch Kleinigkeiten zu erledigen, damit wir uns richtig wohlfühlen.

Da mit dem Schulbeginn auch die neue Handballsaison startet, gehe ich dreimal die Woche zum Training, um bestmöglich auf die Runde vorbereitet zu sein.

Eine besondere Aufgabe ist die Eingewöhnung und Erziehung unseres kleinen Welpen Lucy. Ich möchte eine enge Bindung zu ihr aufbauen und sie gut erziehen, damit sie vielleicht einmal als Schulhund in meiner Klasse mitarbeiten kann.

Aber natürlich stehen die Ferien nicht nur im Zeichen von Urlaub und Entspannung. Auch die Vorbereitung auf das kommende Schuljahr, um meine Schülerinnen und Schüler bestmöglich zu unterstützen, fällt in diese Zeit."

4. Sabrina Neckov, Friedrich-Rückert-Grundschule Schweinfurt: "Aufgrund des Lehrermangels liegt ein anstrengendes Schuljahr hinter uns."

Sabrina Neckov ist die Schulleiterin der Friedrich-Rückert-Grundschule Schweinfurt und freut sich auf den Urlaub in Griechenland.
Foto: Julia Rüther | Sabrina Neckov ist die Schulleiterin der Friedrich-Rückert-Grundschule Schweinfurt und freut sich auf den Urlaub in Griechenland.

"Wir freuen uns alle auf eine Auszeit, denn es liegt ein anstrengendes Schuljahr hinter uns. Aufgrund des aktuell herrschenden Lehrermangels haben sich viele unserer Lehrkräfte auch dann noch in die Schule geschleppt, wenn sie krank waren, um unseren Kindern einen lückenlosen Unterricht zu ermöglichen. 

Als Schulleiterin werde ich die erste und letzte Woche der Sommerferien im Büro sein. Ich freue mich aber schon auf den geplanten Urlaub mit meiner Familie. Wir fahren nach Griechenland ans Meer – für mich eine perfekte Möglichkeit, um zu entspannen."

5. Ivo Hawlitschek (55), Rhön-Gymnasium Bad Neustadt (Lkr. Rhön-Grabfeld): "Ende August muss ich wieder in die Schule, um den Stundenplan zu erstellen."

Ivo Hawlitschek ist am Rhön-Gymnasium in Bad Neustadt Fachschaftsleiter für Deutsch und darüber hinaus in die Stundenplanerstellung eingebunden. Insofern wird er keine sechs Wochen freie Zeit haben.
Foto: Julia Seiler | Ivo Hawlitschek ist am Rhön-Gymnasium in Bad Neustadt Fachschaftsleiter für Deutsch und darüber hinaus in die Stundenplanerstellung eingebunden. Insofern wird er keine sechs Wochen freie Zeit haben.

"Am meisten freue ich mich auf den Urlaub mit meiner Familie in Holland, in dem wir Zeit für uns haben werden. Aber auch zu Hause warten einige Dinge, die in der letzten Zeit liegen geblieben sind und erledigt werden müssen.

Ende August muss ich dann wieder in die Schule. Zusammen mit einem Kollegen erstelle ich den Stundenplan der Kolleginnen und Kollegen für das nächste Schuljahr. Aber auch darauf freue ich mich.

Im nächsten Schuljahr wird in Deutsch der neue Lehrplan in der 11. Klasse ankommen. Als Fachschaftsleiter für Deutsch muss ich mir Gedanken machen, wie dieser im Unterricht umgesetzt werden soll. Was kann von den Schülerinnen und Schülern verlangt werden und was wird für das Abitur benötigt? Das sind dabei wichtige Fragen."

6. Barbara Kallfelz (53), Grund- und Mittelschule Vinzentinum  Würzburg: "Beim Wandern bekomme ich ganz viele Ideen, was ich im nächsten Schuljahr machen möchte."

Barbara Kallfelz unterrichtet an der Grund- und Mittelschule Vinzentinum in Würzburg. Sie freut sich auf die Apfelbaumernte und den Wanderurlaub in Norwegen.
Foto: Silvia Gralla | Barbara Kallfelz unterrichtet an der Grund- und Mittelschule Vinzentinum in Würzburg. Sie freut sich auf die Apfelbaumernte und den Wanderurlaub in Norwegen.

"Es gibt viele Sachen, auf die ich mich freue. Bei mir in der Wohngegend wohnen lauter Lehrer und am letzten Schultag machen wir abends ein Straßenfest. Am Ende des Schuljahres ist immer viel los, da steht man echt Kopf. Da freue ich mich, wenn ein paar Tage kommen, an denen ich durchschnaufen kann.

Ich habe einen traditionellen Ferienbeginn. Bei mir im Garten steht ein großer Apfelbaum mit Sommeräpfeln. Den Apfelsaft zu machen ist immer meine erste Ferien-Aktion. Für mich ist das das Zeichen - jetzt fangen die Sommerferien an. Da freue ich mich total drauf.

Dann fahr ich mit meinem Mann noch in den Urlaub. Es geht nach Norwegen zum Wandern. Natur, keine Menschen, nur das Zelt, wir, der Rucksack und sonst nichts. Beim Wandern bekomme ich ganz viele Ideen, was ich im nächsten Schuljahr machen möchte."

Protokoll: Franziska Jahn

7. Nicole Kilian-Dürr (48), Grund- und Mittelschule Vinzentinum Würzburg: "In den Ferien werde ich einfach nur mal lesen und wandern."

Nicole Kilian-Dürr unterrichtet an der Grund- und Mittelschule Vinzentinum in Würzburg. Sie bekommt nach den Ferien eine neue Klasse.
Foto: Silvia Gralla | Nicole Kilian-Dürr unterrichtet an der Grund- und Mittelschule Vinzentinum in Würzburg. Sie bekommt nach den Ferien eine neue Klasse.

"Ich freue mich am allermeisten auf den letzten Schultag. Ich verabschiede meine vierte Klasse und wenn das alles geschafft ist und ich nach Hause komme, dann sind für mich Ferien. In der Früh werde ich aufstehen und eine Runde laufen gehen und ich kann an der frischen Luft frühstücken.

Dann fahre ich für 10 Tage nach Südtirol in den Urlaub. Da bekomme ich Abstand zur Arbeit. Zuhause ist mein Arbeitszimmer. Da fällt mir doch immer was ein, was ich tun könnte. Am Schuljahresende ist die Kreativität immer gleich Null und man merkt, wie ausgelaugt man ist. In den Ferien werde ich einfach nur mal lesen und wandern. Das ist toll.

Im September fange ich dann an, mich auf das neue Schuljahr vorzubereiten. Ich bekomme eine neue Klasse. Da bin ich sehr gespannt, wie die sein wird. Am Anfang des Schuljahres spürt man auch bei den Kindern eine enorme Energie. Das macht total Spaß und darauf freue ich mich auch."

Protokoll: Franziska Jahn

8. Michael Meisenzahl, Konrad-von-Querfurt-Mittelschule Karlstadt (Lkr. Main-Spesssart): "Für den Schulleiter bedeuten die Ferien natürlich Planungszeit."

Michael Meisenzahl ist Rektor der Konrad-von-Querfurt-Mittelschule Karlstadt. Er kommt frühestens am zweiten Ferienwochenende in den 'Ferienmodus'.
Foto: Tabea Goppelt | Michael Meisenzahl ist Rektor der Konrad-von-Querfurt-Mittelschule Karlstadt. Er kommt frühestens am zweiten Ferienwochenende in den "Ferienmodus".

"Für den Schulleiter bedeuten die Ferien natürlich Planungszeit. Wir Schulleitungen sind grundsätzlich am Anfang und am Ende der Ferien im Büro, zusammen mit dem Stundenplan-Team. Der Plan ist es, schon so weit wie möglich den Stundenplan für das nächste Jahr zu erstellen. Wir planen gar nicht auf Lücke – wir gehen natürlich davon aus, dass wir unseren Unterricht abdecken können.

In den Sommerferien finden bei uns auch die Aufnahmeprüfungen für den Mittlere-Reife-Zug statt, die von einem Prüfungsteam aus Lehrkräften abgenommen werden.

Wenn Schüler da sind, steht der Schüler im Mittelpunkt. Da ist jeden Tag Trubel. Wenn aber die Schüler außer Haus sind, gibt es sehr viel Verwaltungsarbeit. Jede Lehrkraft verwendet die Ferien, um sich aufs nächste Schuljahr vorzubereiten. Selbstverständlich gibt es da auch Zeit für ein bisschen Entspannung.

Für mich wird es zwischendurch selbstverständlich auch Entspannung geben – ich kann nur im Moment noch nicht genau sagen, zu welchem Zeitpunkt. Für mich ist es üblich, dass ich diesen Freitag (vor den Ferien) gar nicht als letzten Schultag ansehe, sondern den Freitag darauf. Aber dann komme ich schon auch in den Ferienmodus."

 
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