Ein Post auf Facebook vom vergangenen Montag vermittelt eine traurige Nachricht an den Stadtteil Römershag sowie die Schülerinnen und Schüler des anliegenden Schulzentrums: „Ich schließe spätestens zum Jahresende endgültig die EMMA“, schreibt dort Betreiber Michael Vent. Am kommenden Samstag solle der letzte verkaufsoffene Samstag sein. Ab Montag, schreibt Vent weiter, „ist dann nur noch Montag bis Freitag von 11 bis 14 Uhr geöffnet.“
"Sowas kommt nie wieder."
Die Kommentare unter dem Post darunter drücken Bedauern aus. Von „Sehr, sehr schade. Sowas kommt nie wieder.“ bis hin zu „Dann haben die Schüler ja gar nix mehr, schade“, kommentieren die Leserinnen und Leser. Erst im Jahr 2018 übernahm Vent den Traditionsstandort von der damals 88-jährigen Helma Betz, die den Laden aus gesundheitlichen Gründen aufgeben musste.
Sortiment auf Schulkinder abgestimmt
Familie Vent entkernte und sanierte den Laden und richtete ihn neu ein. Das Sortiment richtete sich insbesondere an die Kinder, die in den Pausen vom Schulzentrum gegenüber kamen. „Süßwaren und Getränke sind besonders beliebt", sagt Vent, der den Laden in Familienbesitz in der Vergangenheit als zweites Standbein betrieb.
„Die Zeit ist jetzt einfach gekommen, dass wir schließen“, sagt Vent auf Nachfrage und gibt private Gründe für diese Entscheidung an. Über eine Verpachtung des Ladens denkt Vent aktuell nicht nach. Im Vordergrund stehe jetzt die Geschäftsaufgabe.
Verkauf seit dem 18. Jahrhundert
Der Laden in der Eduard-Gerhard-Straße hat eine lange Tradition. Seit dem 18. Jahrhundert wird hier verkauft. Helma Betz übernahm ihn im Jahr 1968 von ihrem Vater Raimund Gerhard. Davor führte bereits ihr Großvater den Gemischtwarenladen in Römershag, der hauptberuflich in der Krugbäckerei im Haus nebenan beschäftigt war. 2022 starb Helma Betz.