Winzig wirkten die Menschen daneben, als der dritte Windradflügel von Anlage zwei im neuen Windpark von Prowind (Osnabrück), im Wald der Gemeinde Elfershausen zur Montage an der Nabe vom Boden abhob. An den vier Stahlseilen des blauen Riesenkranes schwebte der Flügel in die Luft.
Erst mit einem Tag Verspätung konnte der Kraftakt vollzogen werden. Nebel und später vereiste Seile hatten nämlich für einen Aufschub gesorgt. Doch am Donnerstag, 23. Januar, waren die Voraussetzungen dann schließlich optimal. Gute Sicht und nur zwei Meter pro Sekunde Windgeschwindigkeit ließen den Kranführer grünes Licht geben.
Gut eine Stunde in der Luft
"Eile mit Weile" - diese Devise ist bei diesen Dimensionen angesagt. Gut eine Stunde dauerte es, bis das 78 Meter lange und 24 Tonnen schwere Teil sich nach und nach der Nabe in 161 Metern Höhe annäherte. Oben wartete ein dreiköpfiges Montageteam, um die 116 Schrauben anzuziehen, mit denen die Rotorblätter befestigt werden. Rund zehn Minuten dauerte dazu die Fahrt der Männer mit dem Aufzug nach oben.
Am Boden herrschte nicht nur in der Kabine des Kranführers angespannte Geschäftigkeit. "Das ist immer etwas Besonderes", sagt Projektleiter Hanns-Peter Ewertz zur Montage des Flügels. Auch jene Mitarbeiter des 30-köpfigen Bauteams, die nicht unmittelbar eingebunden waren, wollten wieder dabei sein, um das Ereignis zu verfolgen.
Bis zu vier Drohnen überwachten das Andocken des Flügels in luftiger Höhe. Alles musste passen, damit die Schrauben oben sicher angezogen werden konnten. Jetzt sind die beiden ersten Windräder des Windparks fertig und können nach den letzten Tests dann endlich Strom ins Netz einspeisen.
Technische Innovationen
Mit dabei war diesmal auch ein Kamera-Team, das für den Windradhersteller einen Imagefilm dreht. Denn die Windräder bei Elfershausen warten mit einzelnen technischen Lösungen auf, die es bisher so beim Hersteller GE Wind Energy GmbH (Salzbergen) nicht gegeben hat.
Da ist einmal die schiere Größe der Kraftwerke. Die Anlagen eins und zwei ragen 240 Meter in den Himmel. Wegen der Nähe zu Machtilshausen ist Anlage drei aber elf Meter niedriger. Die Verbundtürme aus Beton, beziehungsweise weiter oben aus Leichtstahl, sind 161, beziehungsweise 150 Meter hoch. Mehr Höhe bringt mehr Effizienz. Drei dieser modernen Anlagen liefern heute soviel Strom, wie zehn der älteren Generation.
Große Teile kommen in kleineren Abschnitten
Neu ist im Windpark Elfershausen, dass die 23 Meter Meter langen Rotorspitzen getrennt angeliefert und erst auf der Baustelle angeschraubt werden. Statt aus Halbschalen werden die Türme aus Drittelschalen montiert. Das sorgt für Erleichterungen beim Transport. "Da zählt jeder Meter", sagt Hanns-Peter Ewertz zu den Ausmaßen der Fracht. Und noch eine Innovation bewährte sich. Beim Anheben werden die Rotorblätter in einer hydraulisch steuerbaren Aufhängung eingeklemmt. Auf diese Weise kann die Luftfracht in schmalen Waldschneisen platzsparender navigiert und oben ohne Verkantungen angeschraubt werden.
Bis Ende Februar alles am Netz
Rekordverdächtig ist auch die Stromerzeugung der Anlagen mit je 4,8 Megawatt Leistung. Jedes der Windräder soll im Jahr 12,1 Millionen Kilowattstunden liefern. Damit kann der ganze Windpark unter Voll-Last 17 200 Haushalte mit Strom versorgen. Bis Ende Februar soll auch Anlage drei Strom ins Netz einspeisen. Sie ist als Bürgerwindanlage konzipiert, an der Bewohner Anteile zeichnen konnten.
Um den Strom einzuleiten, wurde eine zehn Kilometer lange Stromleitung zum Umspannwerk bei Fuchsstadt verlegt. Dazu mussten fast keine Gräben gezogen werden. "Das Meiste haben wir in Etappen von 100 bis 150 Meter unterbohrt", berichtet Ewertz auch von der zielgenauen Unterquerung der Autobahn.
Verzögerungen beim Bau
Eigentlich sollte der Windpark schon Ende 2019 in Betrieb gehen. Doch das Wetter mit gelegentlich zu viel Wind oder Nebel verzögerte die Arbeiten. Schon 2018 waren die Stellflächen im Wald gerodet worden. 2019 wurden dann die 2,6 Meter tiefen Fundamente mit einem Durchmesser von 25 Metern gegossen. Ab August begann dann die Montage.
Manche Schaulustige sind unvernünftig
Zahlreiche Schaulustige kommen seitdem an den Wochenenden an die Baustelle, weiß Hanns-Peter Ewertz. "Da ist ganz schön was los." Kein Problem sei es, mal aus der Entfernung zu schauen. Doch des Öfteren müsse der Werkschutz ausrücken, der das Gelände überwacht. Es gab sogar schon Leute, die auf den Kran klettern wollten.
Sondern er erzeugt, rein zufällig und nicht planbar, irgendwann irgendeine Menge Strom, für die man im Zweifelsfall sehr viel bezahlen (!) muß, damit das Ausland uns den Strom abnimmt.
Wenn gerade kein Wind weht, werden die rechnerischen 17200 Haushalte dann mit Atomstrom aus Uralt-Atomkraftwerken aus Frankreich oder der Tschechei versorgt.
Aber spielt keine Rolle - der Verbraucher zahlts ja über die Umlagen und die Grünen finden es sogar toll.....