
Der neue Backofen im rückwärtigen Teil des Erthal-Schlosses ist offiziell seiner Bestimmung übergeben worden. Dem vor mehreren Wochen gelungenen Probelauf folgte jetzt die offizielle Premiere. In der sehr gut besuchten Einweihungsfeier wurde dem Gerät liebevoll der Name „Schlossbackhäusle“ verliehen.
„Ausnahmeprojekt“
Bürgermeister Johannes Krumm schwärmte von einem „ehrenamtlichen Ausnahmeprojekt in der Region“. Wie kam es überhaupt zu diesem Bauwerk? Im Jahr 2020 plante Elfershausen seine Jubiläumsfeier zum 1200-jährigen Bestehen. Und der Erlös des historischen Geburtstags sollte in „eine gute Sache für den Ort fließen“.
Dies verhinderte jedoch die Pandemie. Nur die Eröffnungsveranstaltung und das „Brüggeschoppe“-Fest konnten realisiert werden. Rund 7000 Euro blieben von den Veranstaltungen übrig.
Das Team des Arbeitskreises um Christiane Hurrlein und Silke Polz machte sich Gedanken über die Verwendung des Betrags und kam auf die Idee, ein Backhaus zu bauen. Ein Antrag bei der Allianz „Fränkisches Saaletal“ auf Förderung durch das Regionalbudget wurde gewährt und die maximale Fördersumme von 10.000 Euro bewilligt.
Viele Arbeitsstunden und Fleiß waren notwendig, bis das Backhäusle schließlich stand. Dazu kam der Zeitdruck durch die Förderrichtlinien. So musste die Maßnahme in rund sieben Monaten abgeschlossen sein.
Unsicherheiten gab es schon beim ersten Spatenstich. Findet der Archäologe Bodendenkmale? Stellt er die Baustelle ein? Zum Glück war dem nicht so. So war das Projekt für das Backhausteam von Beginn an ein arbeitsreiches Abenteuer. Aber 2023 war es geschafft. „Darauf können alle Beteiligten in hohem Maße stolz sein“, so Krumm.
Besonderer Dank galt dem 85-jährigen Edgar Warmuth, der sowohl beim Bau des Backhauses wie auch beim anschließenden Brotbacken sein Können zeigte.
Dank galt zudem den Spendern und Unterstützern, unter ihnen die Baufirma August Ullrich und die Firma Elmar Herterich, die mit Bau- und Arbeitsgerät die Ehrenamtlichen unterstützt haben. Zu den anwesenden Sponsoren zählten die Bayernwerk Netz GmbH, der Reiseservice Zink, die Sparkasse Bad Kissingen , die Saalebeton GmbH, der Fliesenfachbetrieb Olaf Richter, der Verputzer-Betrieb Wolfgang Hönig, Elektro-Häfner und die Bau-Sparkasse Schwäbisch Hall. Insgesamt 37 Firmen hatten mitgeholfen, das Projekt zu realisieren.
Den kirchlichen Segen erteilten Pfarrgemeindereferentin Monika Hufnagel und Pfarrer Robert Augustin , begleitet von der Elfershausener Kirchenmusik, in der auch der Bürgermeister mitspielt. Monika Hufnagel hofft, dass hier ein „Platz für die Gemeinschaft“ entsteht.
Schon am Vormittag wurde der Backofen auf Temperatur gebracht und zahlreiche Brote lagen zur Abholung bereit. Ein Helferteam versorgte die große Schar der Besucher mit Getränken und anderen Schmankerln. Weitere Leckereien wie Plootz konnte man probieren.
Für die Dorfgemeinschaft
Abschließend sagte Arbeitskreissprecherin Christiane Hurrlein: „Wir wollten etwas schaffen, das die Dorfgemeinschaft fördert“ und übergab kleine Präsente an besonders Engagagierte. Es sieht so aus, als ginge ihr Wunsch in Erfüllung. Im Umfeld des Spiel- und Mehrgenerationenplatzes ist mit dem Schlossbackhäusle eine Art von attraktivem Naherholungs-, Freizeit- und Spielgelände entstanden.

