Eine gesteigerte Nachfrage an Bauland gebe es in Motten , sowohl für Einheimische, als auch für (noch) Auswärtige. Die Gemeinde plant daher die Erweiterung des Bebauungsplans "Am Strauch III" in Kothen. Dies sei "ein großer Schritt für die Entwicklung der Gemeinde, um neue Baugrundstücke zu generieren", so 1. Bürgermeisterin Katja Habersack (parteilos).
Verträgliche Abrundung der Ortsgrenzen
Die Erweiterung betrifft zwei Areale "Am Strauch " mit 1870 und 8750 Quadratmetern. Diese beiden Flächen stellen eine "verträgliche Abrundung der Ortsgrenzen dar", erklärte Matthias Kirchner vom Planungsbüro Bautechnik-Kirchner in Oerlenbach. Bei allen Varianten für das größere Areal sind die Anbindung an das Verkehrsnetz und auch an das Abwassermischsystem gegeben. Ein Regenrückhaltebecken sei nötig, auch wenn das den Verlust eines Bauplatzes bedeute.
Schutzgebiete wie Ökofläche, Biotope oder Bodendenkmale werden nicht berührt: "Unsere Fläche ist frei", verkündete Kirchner. Ein ruhiges Wohnareal mit sechs oder sieben Grundstücken mit jeweils 700 bis 1000 Quadratmetern soll entstehen. Eine Erschließungsstraße wird in das neue Baugebiet führen, es gibt Grünzonen und eine Fußwegverbindung in die Flur. Die Variante, die Bürgermeisterin und Gemeinderat überzeugte, beinhaltet einen "Kommunikationspunkt" im Zentrum mit einer sternförmigen Anbindung über Wohnwege an die Grundstücke. Die Variante mit einem "konventionellen Wendehammer" am Ende des Baulandes fiel gleich zu Beginn durch.
Flächennutzungsplan geändert
Das kleinere Areal, bestehend aus zwei Grundstücken, ist bereits vermessen und auch erschlossen. Für potenzielle Bauherren fehlt momentan nur das Baurecht. Mit dem einstimmigen Beschluss des Gemeinderats ist dieses Manko vom Tisch. Der Bebauungsplan "Am Strauch " wird erweitert. Hierfür wurde parallel der Flächennutzungsplan geändert. Die insgesamt etwa 1,06 Hektar große Fläche ist nun allgemeines Wohngebiet.
Moderner zeitgemäßer Bebauungsplan
Einige Fragen mussten unbeantwortet bleiben. Der jetzige Zeitpunkt sei für Detailfragen zu früh. So gebe es derzeit um das Rückhaltebecken noch "viele viele Fragezeichen". Wie groß muss es sein? Wo ist der beste Platz? Matthias Kirchner macht sich nun an die konkrete Ausarbeitung des "modernen zeitgemäßen Bebauungsplans ". Hierfür sei es üblich, von verschiedenen Vorgaben abzusehen. So sollen Dachform, Traufhöhe und Firstrichtung freigestellt sein. Festgelegt allerdings sei, dass "Am Strauch III" nur Einzelhäuser mit Einfamilienhaus-Charakter errichtet werden sollen. Die Firsthöhe soll 8,50 Meter nicht überschreiten, damit ein einheitliches Bebauungsbild entsteht.
Im üblichen Regelverfahren müssen nun die Träger öffentlicher Belange miteinbezogen werden, Ausgleichsflächen müssen gefunden werden, unter Umständen braucht es auch ein artenschutzrechtliches Gutachten oder ein wasserschutzrechtliches Verfahren. Doch wenn der Zeitplan eingehalten werden kann, könnten ab 2023 die ersten Häuslebauer ihre neue Adresse "Am Strauch " realisieren.
Die von den Kommandanten der freiwilligen Feuerwehren der Gemeinde eingereichten Bedarfsplanungen wurden zurückgestellt und die Beschlussfassung vertagt, da zu einzelnen Punkten noch Fragen offen sind.
Auf den Baustellen geht's voran
Zu den Baustellen in Motten konnte Katja Habersack mitteilen, dass am Josefsheim momentan die Pflasterarbeiten verrichtet werden, das Geländer für die Treppen soll in der Kalenderwoche 13 (Woche ab 29. März) angebracht werden, die Landschaftsarbeiten erfolgen Ende April/ Anfang Mai. Die Zimmereiarbeiten am Kinderhaus sind schon in voller Größe sichtbar, nun sind schon Elektriker und Sanitärfirmen vor Ort: "Es herrscht richtig Leben auf der Baustelle ", so Katja Habersack.
Im Kindergarten in Kothen wurde der im vergangenen Jahr beschlossene Sonnenschutz angebracht. Als "sehr gelungen" bezeichnete die Rathauschefin die eingebauten außenliegenden Fensterrollos. Die bekannte Hausfassade konnte so erhalten bleiben. Auch die Schallschutzdecke in der "Cafeteria" ist montiert. Diese Investitionen kostet die Gemeinde bislang circa 13.000 Euro. Die neue Brandschutztür folgt, dies sei abhängig von den zeitlichen Kapazitäten der Handwerker.
Der Stein am Sauerbrunnen steht wieder. Die Sanierung ist abgeschlossen und kostet circa 2.400 Euro. Auf diesen Kosten bleibt die Gemeinde Motten sitzen, denn die Anzeige, die sie wegen Vandalismus erstattet hatte, wurde laut Polizeiinspektion Bad Brückenau "ergebnislos eingestellt".
Die Gemeinde Kalbach plant die Änderung des Flächennutzungsplans "Eichwiesen" in Mittelkalbach . Die Belange der Gemeinde Motten sind nicht berührt, Katja Habersack hatte daher keine Einwände. Der Antrag wurde genehmigt.
Bauanträge
Der Vorbescheid für eine neue Gaube, einen Treppenhausturm und eine Garage wurde befürwortet, ebenso der Vorbescheid für die Errichtung einer Maschinenhalle in Kothen. In Speicherz wurde der Antrag auf Baugenehmigung eines Einfamilienwohnhauses mit Doppelgarage ebenfalls genehmigt.