
Nach einjähriger Bauzeit wurde bereits im Sommer der Neubau der Stempesbrücke an der Hans-Sachs-Straße in Reiterswiesen in Betrieb genommen. Doch erst jetzt feierten zahlreiche Bewohner in Anwesenheit von Landrat Thomas Bold und dem Europa-Abgeordneten Stefan Köhler (beide CSU) ihr neues Bauwerk auf Einladung des CSU-Ortsverbandes Reiterswiesen-Arnshausen mit einem zünftigen „Brückenschöppeln“ bei schmissiger Blasmusik der örtlichen Feuerwehrkapelle unter der Leitung von Harald Reinl .
Fragt man in Reiterswiesen nach der Astelsgrabenbrücke, wird man wohl nur in ratlose Gesichter schauen. Denn schon seit Urzeiten kennt man dort das Areal um die Hans-Sachs-Straße mit seinen etwa 60 Bewohnern nur als „Stempes“. Nicht einmal der langjährige Heimatvereinsvorsitzende Werner Vogel weiß, wie dieser Name einst entstand: „Er ist auf keiner Flurkarte verzeichnet, aber schon mein Großvater sprach immer nur vom Stempes.“ Folgerichtig nennen die Reiterswiesener die Astelsgrabenbrücke auch nur „Stempesbrücke“.
2020 kleine Risse festgestellt
Bereits bei der letzten routinemäßigen, alle drei Jahre vorgenommenen Bauwerksprüfung im August 2020 waren in der Stempesbrücke über den Astelsgraben kleinere Risse festgestellt worden. Auch lagen im Unterbau mehrere Stahlgitter frei und waren verrostet. Deshalb hatten die Prüfer der Stadtverwaltung empfohlen, diese Brücke demnächst zu erneuern. Der Neubau sei wichtig, da die Möglichkeiten, die alte Brücke länger zu erhalten, ausgeschöpft seien, hieß es damals.
Ein Jahr Bauzeit
Nach Zusage einer staatlichen Förderung in Höhe von 305.000 Euro wurde die entsprechende Investition in Höhe von 640.000 Euro in den städtischen Haushalt 2023 aufgenommen, so dass Ende August mit dem Brückenbau durch die Kölner Firma Strabag begonnen werden konnte. Während der einjährigen Bauzeit diente eine Fußgängerbehelfsbrücke als Übergang.
In Anwesenheit nicht nur vieler Reiterswiesener, sondern auch von „Gästen aus dem Landkreis und darüber hinaus“, womit neben Landrat Thomas Bold besonders der neue Europa-Abgeordnete Stefan Köhler aus Aschaffenburg gemeint war, überreichte CSU-Ortsvorsitzender Robin Kuhn der „Oberbürgermeisterin von Stempes“, Gabi Schubert, zur Erinnerung an diese offizielle Einweihung ein großes Schild mit der Aufschrift „Stempesbrücke“.

Reflektierendes Schild
Das Schild habe man ausdrücklich reflektierend fertigen lassen, betonte Kuhn, damit Autofahrer bei Überqueren dieser Brücke, „die im Ausbau schon fast einer Autobahnbrücke gleicht“, den Ortsteil auch bei Nacht finden, wie er mit einem Augezwinkern sagte.
„Brückenschöppeln gehört ja zur DNA von Unterfranken“, lud der Ortsvorsitzende anschließend zum geselligen Beisammensein ein und bat alle, beim gastronomischen Angebot kräftig zuzulangen. „Unterstützen Sie damit das Ehrenamt, denn das Ehrenamt ist ein wichtiger Bestandteteil unserer Heimat.“ Alle Einnahmen beim „Brückenschöppeln“ kamen nämlich der Reiterswiesener Jugendfeuerwehr zugute, deren Mitglieder das Catering übernommen hatten.
Auch die Lollbachbrücke ist neu
Obwohl der CSU-Ortsverband die beiden Stadtteile Reiterswiesen und Arnshausen in seinem Namen vereint, war der zeitgleich ausgeführte Neubau der Lollbachbrücke in Arnshausen bereits Anfang Juli von dortigen Vereinen in Anwesenheit von Oberbürgermeister Dirk Vogel (SPD) eingeweiht worden. Dort waren im August 2020 am alten Bauwerk ebenfalls Risse und Abplatzungen im Beton sowie freiliegende Stahlgitter festgestellt worden. Schon vor dieser Prüfung hatte die Stadt durch Verkehrssicherungsmaßnahmen nur eine stark eingeschränkte Nutzung zugelassen, so dass der Neubau der Lollbachbrücke ebenfalls notwendig war.
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