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Bad Kissingen
Warum das Freibad billiger und der Klaushof teurer wird
Während die Stadt die Preise im Terrassenschwimmbad senkt, macht sie den Eintritt im Wildpark teurer. Das steckt dahinter.
Wildpark Klaushof Eintrittspreiserhöhung       -  Der Eintritt in den Wildpark Klaushof wird um etwa 20 Prozent teurer.
Foto: Sigismund von Dobschütz | Der Eintritt in den Wildpark Klaushof wird um etwa 20 Prozent teurer.
Sigismund von Dobschütz
 |  aktualisiert: 01.06.2024 02:51 Uhr

Während der Sommermonate 2024 und 2025 wird das Terrassenschwimmbad für knapp acht Millionen Euro saniert. Das Sport- und das Turmbecken werden deshalb für die Besucher geschlossen sein. Nur das obere Becken wird als Familienbad zur Verfügung stehen. Deshalb sieht sich die Stadt gezwungen, die Eintrittspreise zum Besuch des Schwimmbads für beide Jahre um durchschnittlich 25 Prozent zu senken. Um etwa 20 Prozent teurer wird dagegen ab Mai der Besuch des Wildpark Klaushof . Der Stadtrat stimmte beiden Beschlussvorlagen – mit einer geringen Änderung beim Klaushof – in seiner Sitzung am Mittwoch einvernehmlich zu.

Schwimmbadbesuch billiger für alle

Wegen der eingeschränkten Nutzung des Schwimmer- und Springerbereichs im Terrassenschwimmbad wird der Eintrittspreis für Erwachsene von 4,50 Euro auf nur noch 3,50 Euro gesenkt, Schülerinnen und Schüler haben bei Vorlage ihres Schülerausweises statt bisher zwei nur 1,50 Euro zu zahlen, Studierende und Bundesfreiwilligendienstleistende mit entsprechendem Nachweis statt der bisherigen 3,50 dann nur 2,50 Euro . Bei den Saisonkarten reduziert sich der bisherige Preis für Erwachsene von 150 auf 115 Euro und bei Schülern von 45 auf 30 Euro . Studierende und Bundesfreiwilligendienstleistende haben für die Saisonkarten in den Jahren 2024 und 2025 jeweils statt 90 Euro nur noch 65 zu zahlen. Die Familienkarte, gültig für zwei Erziehungsberechtigte mit minderjährigen Kindern, wird statt bisher 240 während beider Jahre nur noch 170 Euro kosten.

Bei der neuen Preisgestaltung der Saisonkarten wurde unverändert darauf geachtet, dass ab einer bestimmten Besuchshäufigkeit eine Saisonkarte günstiger bleibt als die Summe der Einzeleintritte. Neue Mehrfachkarten werden nicht mehr ausgegeben, erklärte die Verwaltung, doch bereits ausgegebene behalten weiterhin ihre Gültigkeit. Allen in der Sitzung vorgestellten Tarifen stimmte der Stadtrat ohne Gegenstimme zu.

Viele Gründe für höhere Preise im Klaushof

Während also die Eintrittsspreise im Schwimmbad um durchschnittlich 25 Prozent abgesenkt werden, werden die Preise für den Besuch des Wildpark Klaushof mit Saisonbeginn ab Mai um etwa 20 Prozent angehoben. Als Begründung nannte Oberbürgermeister Dirk Vogel ( SPD ) die zwischenzeitliche Teuerung seit der letzten Gebührenanpassung im Jahr 2018 mit einem Anstieg des Verbraucherpreisindexes um etwa 19 Prozent. Weitere Gründe für die notwendige Preisanhebung sind neue Anforderungen an die Aufrechterhaltung des Betriebs. So musste zur Erfüllung tierschutzrechtlicher Belange ein weiterer Tierpfleger in Vollzeit eingestellt werden. Außerdem sei es notwendig geworden, so der Bürgermeister weiter, „wegen des Missbrauchs der Eintrittsmöglichkeiten während der Automaten-Zeit“ künftig die Kasse während der Öffnungszeiten dauerhaft zu besetzen. Entsprechend wurden alle Eintrittspreise um etwa 20 Prozent hochgerechnet und auf glatte Beträge gerundet.

So wird der einmalige Eintritt für Erwachsene von bisher vier Euro auf fünf Euro heraufgesetzt, der für Schülerinnen und Schüler von 1,50 auf zwei Euro und für Studenten und Bundesfreiwilligendienstleistende sowie für Körperbehinderte und deren Begleitpersonen von drei auf 3,50 Euro . Enstprechende Preiserhöhungen um 20 Prozent gelten auch für alle anderen Eintrittstarife.

Preissteigerungen seien berechtigt 

Mehrheitlich wurde der Vorschlag der Stadtverwaltung unterstützt. So meinte Stadträtin Christina Scheit ( SPD ), sie habe für ihren Besuch mit drei Kindern nur 8,50 Euro gezahlt. „Wo bekommt man heute noch so viel Leistung für so wenig Geld?“ Im Wildpark Klaushof werde Erwachsenen und Kindern so vieles geboten. „Über die Preissteigerungen braucht man nicht zu diskutieren.“ Allerdings schlug Stadträtin Martina Greubel (DBK) vor, den Preis der Jahreskarte für Alleinerziehende mit minderjährigem Kind bei 40 Euro zu belassen: „Der neue Preis von 60 Euro ist doch sehr viel Geld.“

In diesem Punkt war sie sich einig mit Stadtrat Richard Fix (Grüne). Dieser ging sogar noch weiter und stellte im Widerspruch zur Beschlussvorlage den Antrag, die bisherigen Preise für alle unterschiedlichen Jahreskarten beizubehalten. Zur Vorbereitung auf die Ratssitzung hatte er sich die Verkaufszahlen geben lassen. Demnach wurden im vergangenen Jahr zum Beispiel nur 13 Jahreskarten für Erwachsene, nur eine Jahreskarte für Schüler und gar keine für Familien verkauft. „Warum sollen wir bei diesem geringen Absatz die Preise noch erhöhen?“, argumentierte Fix. „Vielleicht verkaufen wir in der kommenden Saison bei niedrigem Preis sogar mehr Karten, wenn andererseits die Preise für den Einzeleintritt steigen?“

Dem so geänderten Beschlussvorschlag, die Preise für alle Jahreskarten unverändert, aber alle anderen Eintrittstarife wie von der Stadtverwaltung ab Mai gelten zu lassen, stimmte der Stadtrat bis auf eine Gegenstimme zu. Lediglich Stadtrat Andreas Kaiser ( Freie Wähler ) hielt diese Ausnahme bei den Jahreskarten für unnötig und stimmte gegen den nun geänderten Beschlussvorschlag.

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