Münnerstadt
Eine Wette mit dem Tod
Das Oberstufentheater des Münnerstädter Gymnasiums setzte sich in dem Stück "Exit" eindrucksvoll mit dem Sinn des Lebens auseinander.

Was wartet nach dem Tod? Die Wiederauferstehung und das Paradies? Die Wiedergeburt? Oder die Überfahrt über den Fluss Styx? Alles falsch: Es ist eine Bar - zumindest wenn es nach dem Stück "Exit" geht, dass das Oberstufentheater des Münnerstädter Gymnasiums am Freitag und Samstag aufführte.
"Das ist wohl ein schlechter Witz", denkt sich auch Lina (Marie-Luise Weier), als sie dem Tod (Moritz Stahl) in Gestalt eines Barkeepers vor sich stehen hat. Der sichtlich überarbeitete Sensenmann bietet Lina nach ihrem Selbstmordversuch, der sie ins Koma fielen ließ, an, ins Leben zurückzukehren. Doch das Mädchen will nicht - zu grausam und zu trist sei das Leben. Sie geht eine Wette mit dem Tod ein: Beweist Lina ihm, dass das Leben nicht lebenswert ist, darf sie bleiben, überzeugt er sie vom Gegenteil, muss sie gehen.
Gemeinsam zappen sie durch Linas Erinnerungen an die Erde, wie durch ein bizarres, tieftrauriges und doch sehr situationskomisches Fernsehprogramm. Linas Freunde bemerken ihr Fehlen erst, als sie sich wundern, warum sie schon lange nicht mehr auf Facebook online war. Klick. Ihre Eltern vergessen sie in der Kinderspielecke eines Möbelhauses. Klick. Paare trennen sich im Aufzug, im Bus, am Meer. Klick. Linas beste Freundin, die an Gelotophobie - der Angst, ausgelacht zu werden - leidet, wird in einer Castingshow vorgeführt. Klick. Die Menschheit verrennt sich in sinnlosen Kriegen, zerstört den Planeten durch Konsumgier. Klick.
Unterbrochen wird der Lauf durch die Vergangenheit immer wieder durch humorvolle, vertraute Gespräche zwischen dem Tod und Lina. Als sie bemerkt, dass ihre Eltern und ihre beste Freundin unten auf der Erde bitterlich an ihrem Krankenbett trauern und der Tod ihr die vielen kleinen Dinge, die das Leben allein schon lebenswert machen zeigt, entschließt sie sich, zurückzukehren.
Das Besondere an dem Stück: Die Aula der Schule ist erst die zweite Bühne, an der das Werk aufgeführt wurde. Die Schwester der Hauptdarstellerin Marie-Luise Weier hat "Exit" am Theater in Meiningen mit geschrieben. So kam der Kontakt zustande. "Das ist mal etwas ganz anderes", freut sich Ralf Hartmann, der die Gruppe leitet. Eigentlich hatte er schon ein Stück für die Aufführung ausgesucht. "Ich wusste schon, dass sie irgendetwas ohne mich beraten haben", erklärt er. "Als ich in den Raum kam wurde alles still und die Schüler schauten mich nur an, dann hieß es: Ihr Stück ist ja ganz ok aber wir hätten da was anderes", erinnert er sich schmunzelnd. Der Lehrer war sofort einverstanden. "Wenn die Schüler etwas vorschlagen, weiß ich, dass sie dahinter stehen."
Ralf Hartmann ist stolz auf die Theatergruppe. Da das Stück nicht für Aufführungen an Schulen geschrieben wurde, "mussten wir recht viel überlegen, wie wir was umsetzen", erklärt er. Hinzu kam bei vielen Schülern der "Doppelstress durch das Abi". Ein Spagat, den die Gruppe mit Bravour gemeistert hat.
"Das ist wohl ein schlechter Witz", denkt sich auch Lina (Marie-Luise Weier), als sie dem Tod (Moritz Stahl) in Gestalt eines Barkeepers vor sich stehen hat. Der sichtlich überarbeitete Sensenmann bietet Lina nach ihrem Selbstmordversuch, der sie ins Koma fielen ließ, an, ins Leben zurückzukehren. Doch das Mädchen will nicht - zu grausam und zu trist sei das Leben. Sie geht eine Wette mit dem Tod ein: Beweist Lina ihm, dass das Leben nicht lebenswert ist, darf sie bleiben, überzeugt er sie vom Gegenteil, muss sie gehen.
Linas Fehlen fällt nicht auf
Gemeinsam zappen sie durch Linas Erinnerungen an die Erde, wie durch ein bizarres, tieftrauriges und doch sehr situationskomisches Fernsehprogramm. Linas Freunde bemerken ihr Fehlen erst, als sie sich wundern, warum sie schon lange nicht mehr auf Facebook online war. Klick. Ihre Eltern vergessen sie in der Kinderspielecke eines Möbelhauses. Klick. Paare trennen sich im Aufzug, im Bus, am Meer. Klick. Linas beste Freundin, die an Gelotophobie - der Angst, ausgelacht zu werden - leidet, wird in einer Castingshow vorgeführt. Klick. Die Menschheit verrennt sich in sinnlosen Kriegen, zerstört den Planeten durch Konsumgier. Klick.Unterbrochen wird der Lauf durch die Vergangenheit immer wieder durch humorvolle, vertraute Gespräche zwischen dem Tod und Lina. Als sie bemerkt, dass ihre Eltern und ihre beste Freundin unten auf der Erde bitterlich an ihrem Krankenbett trauern und der Tod ihr die vielen kleinen Dinge, die das Leben allein schon lebenswert machen zeigt, entschließt sie sich, zurückzukehren.
Das Besondere an dem Stück: Die Aula der Schule ist erst die zweite Bühne, an der das Werk aufgeführt wurde. Die Schwester der Hauptdarstellerin Marie-Luise Weier hat "Exit" am Theater in Meiningen mit geschrieben. So kam der Kontakt zustande. "Das ist mal etwas ganz anderes", freut sich Ralf Hartmann, der die Gruppe leitet. Eigentlich hatte er schon ein Stück für die Aufführung ausgesucht. "Ich wusste schon, dass sie irgendetwas ohne mich beraten haben", erklärt er. "Als ich in den Raum kam wurde alles still und die Schüler schauten mich nur an, dann hieß es: Ihr Stück ist ja ganz ok aber wir hätten da was anderes", erinnert er sich schmunzelnd. Der Lehrer war sofort einverstanden. "Wenn die Schüler etwas vorschlagen, weiß ich, dass sie dahinter stehen."
Mit Bravour gemeistert
Ralf Hartmann ist stolz auf die Theatergruppe. Da das Stück nicht für Aufführungen an Schulen geschrieben wurde, "mussten wir recht viel überlegen, wie wir was umsetzen", erklärt er. Hinzu kam bei vielen Schülern der "Doppelstress durch das Abi". Ein Spagat, den die Gruppe mit Bravour gemeistert hat.Themen & Autoren / Autorinnen