Burkardroth
Eine strenge Schulzeit
Mitte der 1950er-Jahre wurden die Kinder der Ortschaften Burkardroth, Zahlbach und Wollbach noch getrennt voneinander eingeschult.
Ordentlich, fast schon stramm stehen die Buben und Mädchen da. Einige lächeln, andere sind unschlüssig, schauen skeptisch. Das Mädchen vorne rechts hält ein angebissenes Brot in der Hand, verzieht den Mund zur Schnute. Fast sieht es so aus, als ob sie lieber weiter essen möchte, anstatt sich ablichten zu lassen. Ihre Schulkameradinnen hingegen wirken unsicher, halten sich gegenseitig an den Händen.
Schließlich ist das Fotografieren damals noch eine Besonderheit. Das Bild wurde in den 1950er-Jahren aufgenommen und zeigt die Burkardrother Erstklässler mit ihrer damaligen Lehrerin, der Schwester Oberin. Nun haben sich diese Schüler wiedergetroffen - mit ihren Schulkameraden aus Wollbach und Zahlbach.
Inzwischen sind sie allesamt Senioren, 70 Jahre alt, manche sind noch sehr rüstig und fit, andere hingegen vom Leben oder von einer Krankheit gezeichnet. Die Haare sind grauer und stellenweise licht, Fältchen zieren die fröhlichen Gesichter von einst. Und dennoch haben sie sich wiedererkannt: die Maria, der Lothar oder der Wolfgang. Sie alle wurden 1946 geboren und sahen sich am vergangenen Wochenende bei einem Klassentreffen wieder.
"Vor über 60 Jahren wurden wir eingeschult", erklärt Lothar Brehm, warum er die Zusammenkunft organisiert hat. 21 ehemalige Schüler aus Wollbach, Burkardroth und Zahlbach waren der Einladung gefolgt und haben einen Nachmittag bei Kaffee und Kuchen, Brotzeit und vielen Erinnerungen im Frauenrother "Gasthaus zum Löwen" verbracht. "Das letzte Mal haben wir uns vor elf Jahren getroffen, anlässlich unserer Goldenen Kommunion", weiß Brehm, der aus Burkardroth stammt, aber in Wollbach wohnt.
Auch wenn dieses letzte Treffen nicht ganz so lange zurückliegt, gab es auch diesmal wieder viel zu erzählen. Zwar wohnen die meisten der ehemaligen Schulkameraden in der Region. "Aber man trifft sich wirklich selten mal einfach so", fügt er hinzu.
Die weiteste Anreise hatte Hans-Georg Rottenberger, der in Wollbach aufgewachsen ist, jedoch seit vielen Jahren schon in Luzern in der Schweiz lebt. "Es ist schön, alle mal wiederzusehen", sagt er im typischen Schweizer Dialekt.
Dabei sind die Mädchen und Buben Mitte der 1950er-Jahre noch getrennt voneinander in ihren Ortschaften eingeschult worden. Deshalb existiert auch kein gemeinsames Foto von damals. "Es wurde halt nur von jeder Klasse eines gemacht", weiß Wolfgang Mahlmeister. Dann zückt er sein Smartphone und wischt ein paar Mal über das Display.
"Das Foto hier ist von uns aus Burkardroth", erklärt er schließlich und zeigt das oben beschriebene Bild mit den fünf Buben, den vier Mädchen und der Schwester Oberin, die die Burkardrother Kinder während der Grundschulzeit unterrichtete. "Später hatten wir den Lehrer Glöckner", erinnert sich Brehm.
Das Bild wurde vor dem alten Schulhaus aufgenommen, das damals noch am Marktplatz
stand. Heute befindet sich an der Stelle das Rathaus. "Aber wir sind nur das erste Jahr dorthin gegangen, wurden später im neuen Schulhaus am Kirchberg unterrichtet", fügt Mahlmeister hinzu. Dieses Gebäude wird mittlerweile als Wohnhaus genutzt, ist erst vor Kurzem aufwendig saniert worden. "Ich kann mich noch gut an die Frau Gertrud erinnern. Das Schlimmste war, wenn die Tinte umgekippte", erzählt Lothar Brehm. Schließlich war die Schule samt Mobiliar noch neu.
Da gab es noch ordentlich Schläge, wenn sich die Tinte über die neuen Möbel ergoss, nicht nur für den schusseligen Schüler, sondern auch für hilfsbereite Mädchen, die das Malheur aufwischen wollten. "Damit das nicht mehr passierte, mussten wir später Holzbrettchen mitbringen, in die Löcher für die Tintenfässer gestanzt waren", fügt Brehm hinzu.
Auch in den anderen
beiden Schulen in Wollbach und Zahlbach ging es streng zu. "Wir mussten immer das Holz reintragen", erinnern sich Edith Geis und Brigitte Grom aus Wollbach. Damit wurde nicht nur das Klassenzimmer geheizt, sondern auch die Wohnung von Lehrer Spiegel. "Und wenn wir nicht pariert haben, dann fiel immer der Sportunterricht aus und wir hatten Mathematik", so Edith Geis.
An ihren Schulalltag in Zahlbach kann sich Waltraud Romeis nicht mehr so gut erinnern, dennoch ist sie überzeugt, dass der Lehrer Neuner ein guter Lehrer gewesen sei, der den Kindern was beigebracht habe. "Doch ein paar Jahre später hat er ganz schön dumm aus der Wäsche geguckt, als sich sein Nachfolger, der Lehrer Zehnter, vorstellte", erzählt sie. Er habe gedacht, der wolle ihn veralbern. Otmar Zehnter war schließlich auch am vergangenen Freitag beim Klassentreffen dabei. Er unterhielt die Truppe bei einer geschichtlichen Führung durch die Frauenrother Kirche St. Blasius. "Ich staune, dass er so viel weiß", fasste Hans-Georg Rottenberger seine Eindrücke zusammen.
Inzwischen sind sie allesamt Senioren, 70 Jahre alt, manche sind noch sehr rüstig und fit, andere hingegen vom Leben oder von einer Krankheit gezeichnet. Die Haare sind grauer und stellenweise licht, Fältchen zieren die fröhlichen Gesichter von einst. Und dennoch haben sie sich wiedererkannt: die Maria, der Lothar oder der Wolfgang. Sie alle wurden 1946 geboren und sahen sich am vergangenen Wochenende bei einem Klassentreffen wieder.
"Vor über 60 Jahren wurden wir eingeschult", erklärt Lothar Brehm, warum er die Zusammenkunft organisiert hat. 21 ehemalige Schüler aus Wollbach, Burkardroth und Zahlbach waren der Einladung gefolgt und haben einen Nachmittag bei Kaffee und Kuchen, Brotzeit und vielen Erinnerungen im Frauenrother "Gasthaus zum Löwen" verbracht. "Das letzte Mal haben wir uns vor elf Jahren getroffen, anlässlich unserer Goldenen Kommunion", weiß Brehm, der aus Burkardroth stammt, aber in Wollbach wohnt.
Auch wenn dieses letzte Treffen nicht ganz so lange zurückliegt, gab es auch diesmal wieder viel zu erzählen. Zwar wohnen die meisten der ehemaligen Schulkameraden in der Region. "Aber man trifft sich wirklich selten mal einfach so", fügt er hinzu.
Anreise aus der Schweiz
Die weiteste Anreise hatte Hans-Georg Rottenberger, der in Wollbach aufgewachsen ist, jedoch seit vielen Jahren schon in Luzern in der Schweiz lebt. "Es ist schön, alle mal wiederzusehen", sagt er im typischen Schweizer Dialekt.
Dabei sind die Mädchen und Buben Mitte der 1950er-Jahre noch getrennt voneinander in ihren Ortschaften eingeschult worden. Deshalb existiert auch kein gemeinsames Foto von damals. "Es wurde halt nur von jeder Klasse eines gemacht", weiß Wolfgang Mahlmeister. Dann zückt er sein Smartphone und wischt ein paar Mal über das Display.
"Das Foto hier ist von uns aus Burkardroth", erklärt er schließlich und zeigt das oben beschriebene Bild mit den fünf Buben, den vier Mädchen und der Schwester Oberin, die die Burkardrother Kinder während der Grundschulzeit unterrichtete. "Später hatten wir den Lehrer Glöckner", erinnert sich Brehm.
Historische Aufnahme
Das Bild wurde vor dem alten Schulhaus aufgenommen, das damals noch am Marktplatz
stand. Heute befindet sich an der Stelle das Rathaus. "Aber wir sind nur das erste Jahr dorthin gegangen, wurden später im neuen Schulhaus am Kirchberg unterrichtet", fügt Mahlmeister hinzu. Dieses Gebäude wird mittlerweile als Wohnhaus genutzt, ist erst vor Kurzem aufwendig saniert worden. "Ich kann mich noch gut an die Frau Gertrud erinnern. Das Schlimmste war, wenn die Tinte umgekippte", erzählt Lothar Brehm. Schließlich war die Schule samt Mobiliar noch neu.
Da gab es noch ordentlich Schläge, wenn sich die Tinte über die neuen Möbel ergoss, nicht nur für den schusseligen Schüler, sondern auch für hilfsbereite Mädchen, die das Malheur aufwischen wollten. "Damit das nicht mehr passierte, mussten wir später Holzbrettchen mitbringen, in die Löcher für die Tintenfässer gestanzt waren", fügt Brehm hinzu.
Holz geholt
Auch in den anderen
beiden Schulen in Wollbach und Zahlbach ging es streng zu. "Wir mussten immer das Holz reintragen", erinnern sich Edith Geis und Brigitte Grom aus Wollbach. Damit wurde nicht nur das Klassenzimmer geheizt, sondern auch die Wohnung von Lehrer Spiegel. "Und wenn wir nicht pariert haben, dann fiel immer der Sportunterricht aus und wir hatten Mathematik", so Edith Geis.An ihren Schulalltag in Zahlbach kann sich Waltraud Romeis nicht mehr so gut erinnern, dennoch ist sie überzeugt, dass der Lehrer Neuner ein guter Lehrer gewesen sei, der den Kindern was beigebracht habe. "Doch ein paar Jahre später hat er ganz schön dumm aus der Wäsche geguckt, als sich sein Nachfolger, der Lehrer Zehnter, vorstellte", erzählt sie. Er habe gedacht, der wolle ihn veralbern. Otmar Zehnter war schließlich auch am vergangenen Freitag beim Klassentreffen dabei. Er unterhielt die Truppe bei einer geschichtlichen Führung durch die Frauenrother Kirche St. Blasius. "Ich staune, dass er so viel weiß", fasste Hans-Georg Rottenberger seine Eindrücke zusammen.
Themen & Autoren / Autorinnen