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BAD KISSINGEN
Eine Perle wird saniert
Ursula Lippold
Ursula Lippold
 |  aktualisiert: 04.12.2014 19:18 Uhr

Es ist eine architektonische Perle der Innenstadt – das Haus in der Weingasse 1, markant durch den Menzel-Erker. Derzeit ist das Gebäude eingerüstet. Und nach Auskunft von Architekt Bernd Heinrich wird es noch eine Weile dauern, bis alles so peu a peu fertig ist. Die ersten Ergebnisse werden Ende März, Anfang April sichtbar werden. Dann soll die Fassade fertig sein und das erste Geschäft seine Pforten öffnen, berichtet Heinrich gegenüber der Main-Post.

Klar ist inzwischen die Nutzung dieses denkmalgeschützten Hauses, das bis 2010 als Gaststätte betrieben, dann aber von Werner-Bräu an privat verkauft wurde.

Das Erdgeschoss werde zwei Läden beherbergen, 110, beziehungsweise 70 Quadratmeter groß. In eines davon werde ein Bekleidungsgeschäft einziehen, sagte der Architekt. Das zweite sei noch offen. Im ersten Stockwerk werden Büroräume eingerichtet und das Dachgeschoss werde für Wohnzwecke genutzt.

„Im gesamten Gebäude werden umfangreiche Baumaßnahmen durchgeführt“, sagte Bernd Heinrich. Zuerst mussten viele Altlasten beseitigt werden. Denn in den vergangenen Jahrzehnten habe es diverse Umbauten vor allem durch die Nutzung als Gaststätte gegeben. Manches, so Heinrich, werde auf den Ursprungszustand zurückgebaut.

Wesentliche Maßnahmen seien ein brandsicheres Treppenhaus und der Brandschutz im Erdgeschoss. Im Keller, in dem noch Fragmente der Stadtmauer zu sehen sind, wurden neue Strom-, Gas- und Wassererschließungen durchgeführt. Die Fenster zur Weingasse werden bis zum Boden heruntergezogen. Auch ein neues Dach sei notwendig gewesen, so Heinrich.

Eingang verlegt

Genehmigt wurde die Verlegung des Eingangs ins Bekleidungsgeschäft, der wird künftig über Eck direkt unter dem Erker sein. Ebenfalls genehmigt wurde vom Landesamt für Denkmalpflege die Installation eines Aufzugs bis ins Dachgeschoss.

Einige Auflagen habe es vom Denkmalschutz gegeben, erläuterte der Architekt. Dazu gehöre die Erhaltung der Stuckdecken im ersten Stock und natürlich das Menzel-Eck.

Die Farbgestaltung werde sich auch ändern, kündigte Heinrich an. Die braunen Gewände um die Fenster herum werden zurückgeführt auf den ursprünglichen Farbton, denn dies sei grüner Sandstein. Diesem Farbton werden auch die Fensterrahmen angepasst. Der Außenanstrich werde Vanillefarben sein.

Im Original erhalten bleiben die Bleiglasfenster und die vielen kleinen Schiefertürmchen auf dem Dach, all das werde natürlich überholt. Für den Erker wurden Zuschüsse beantragt. Die Bewilligung müsse man abwarten, bevor mit den Sanierungsarbeiten begonnen werden könne. Vorstellungen für die Nutzung des rund 250 Quadratmeter großen Innenhofes gebe es zwar von seiner Seite, verriet Bernd Heinrich, aber konkreten Pläne lägen noch nicht vor.

Im Jahre 1888 sei das Haus in der Weingasse ursprünglich als eingeschossiger Bau geplant worden, was aber bald auf zweigeschossig geändert worden sei, sagt Heinrich mit Blick auf alte Zeichnungen. Das Hauptgebäude mit einer Länge von zirka 26 Metern habe im südlichen Teil einst die „Weinstube Karcher“ beherbergt, in der nördlichen Haushälfte waren Nebenräume und eine Bäckereiverkaufsstelle.

1898 gestaltete der Architekt Carl Krampf das ursprünglich schlichte Satteldachhaus nach malerischen Formen der deutschen Renaissance um, lautet die Beschreibung des Hauses im Bad-Kissingen-Band der Reihe Denkmäler in Bayern. Damals wurde auch das Erkertürmchen mit seinen Fachwerkzierformen hinzugefügt.

 
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