Seit Anfang des Jahres wurden in der Bad Kissinger Hescuro-Rehaklinik schon erste Geriatrie-Patienten versorgt. Doch erst nach neunmonatiger Umbauphase und einer Investition von über einer Million Euro hat nun am 1. Oktober die neue Geriatrie-Station im Haus an der Schönbornstraße offiziell ihren Betrieb aufgenommen.
„Mit dieser neuen Abteilung setzen wir die Tradition der Medizin fort, die auf Verständnis, Mitgefühl und Fortschritt beruht“, betonte Hescuro-Geschäftsführer Alexander Zugsbradl beim Empfang. „Wir eröffnen heute nicht nur einen physischen Raum, sondern auch die Möglichkeit, das Leben unserer älteren Mitbürger zu verbessern.“ Mit ihrer neuen geriatrischen Station erweitert die Eigentümergesellschaft Kliniken Bad Bocklet AG ihr Leistungsspektrum in Bad Kissingen , das hier bisher aus 160 orthopädischen Behandlungsplätzen bestand.
Bedarf an Altersmedizin steigt
Nicht nur der demografische Wandel mit erhöhtem Bedarf an Altersmedizin sei Anlass für diese Leistungserweiterung gewesen, meinte Zugsbradl, sondern „die Versorgung unserer älteren Patientinnen und Patienten stellt auch eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe dar, die wir in unserem Landkreis angenommen haben“. Es geht darum, die Lebensqualität der Senioren zu verbessern, damit sie daheim weiterhin „ein möglichst selbstständiges Leben mit so wenig Pflege wie nötig führen können“.
Dafür sorgt Hescuro mit seinem breiten Therapieangebot aus Krankengymnastik, Ergotherapie, Logopädie und Sturzprävention. Mit der neuen Station in der Schönbornstraße bestehen jetzt an allen drei Hescuro-Standorten Bad Bocklet, Bad Brückenau und Bad Kissingen Abteilungen für geriatrische Rehabilitation.
Modernes Konzept mit neuesten Standards
Chef dieser neuen Station ist der aus Rumänien stammende Internist und Geriatrie-Facharzt Bogdan Bobirnac (64), der seit fast 25 Jahren in Deutschland lebt, bereits seit über einem Jahr in der Klinik beschäftigt ist und an der Planung von Anfang an beteiligt war. „Mich reizte vor allem, dass diese neue Station mit modernem Konzept, nach neuestem Standard und mit modernster Ausstattung geschaffen wird.“
Gemeinsam mit Innenarchitektin Claudia Wetteskind (Bad Neustadt/Saale) organisierte er den Umbau bestehender Zimmer im dritten Obergeschoss, viele davon mit schönem Ausblick über die Kurstadt. Neben vier Doppelzimmern (48 Quadratmeter) stehen künftigen Patienten zehn Standard-Einzelzimmer (24 Quadratmeter) sowie zwei doppelt so große Komfort-Einzelzimmer mit separatem Wohnraum zur Verfügung.
Ein besonderes Angebot
„Unsere Einzelzimmer stellen ein Novum in der Geriatrie dar“, hatte Zugsbradl zuvor dieses besondere Angebot seines Hauses gewürdigt. Alle Zimmer sind hell und seniorengerecht , mit TV und Telefon, einem barrierefreien Duschbad und erhöhten Toiletten ausgestattet. Die Betten sind alle höhenverstellbar, zeigt Chefarzt Bobirnac beim Rundgang durch die Station. Alle Matratzen sind mit einer Sensorik versehen, die nach nächtlichem Bettausstieg des Patienten auch dessen Rückkehr anzeigt.
„Alte Menschen brauchen andere Einrichtungen, andere Behandlungen und andere Therapien als ein 50-Jähriger“, erklärte Zugsbradl den Unterschied zu anderen Reha-Einrichtungen und ergänzte: „Die Altersmedizin ist mittlerweile ein Schwerpunkt in den Hescuro-Kliniken.“
Investition in die Zukunft
Landrat Thomas Bold (CSU) dankte der Klinikgruppe für deren Investition in die Zukunft dieses Hauses und der gesamten Region. Hescuro habe mit seinem Engagement nicht nur „den Standort Bad Kissingen fit gemacht“, sondern auch durch Investitionen an den anderen Standorten „im ganzen Bäderland als wichtiger Partner beim Thema Gesundheit“ erwiesen.
Gerade im ländlichen Raum sei es von Bedeutung, den älteren Menschen „eine aktive Teilhabe am täglichen Leben“ zu ermöglichen. Abschließend ergänzte Bold, dass die Investition in diese neue Abteilung auch eine Investition in moderne Arbeitsplätze ist. „Bei aller Begeisterung für den Beruf ist doch auch das Arbeitsumfeld für Sie entscheidend“, wandte er sich an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Station.
Wichtig im Wettbewerb
„Wir sind stolz, dass Sie hier investiert haben“, schloss sich Oberbürgermeister Dirk Vogel ( SPD ) dem Dank des Landrats an. Die Entwicklung der Hescuro-Gruppe sei ein „Best-Case-Beispiel“ für die Wandlung des Gesundheitsstandortes Bad Kissingen – weg von der Kur, hin zur Rehabilitation mit der Hälfte aller Übernachtungen im Jahr. Das Engagement der Klinikgruppe sorge für ein attraktives Angebot in der Stadt und einen hervorragenden Ruf. „Das ist wichtig für unseren Standort im bundesweiten Wettbewerb.“
Den Hinweis des Gastgebers, älteren Mitbürgern möglichst lange ein selbstständiges Leben in der eigenen Wohnung zu ermöglichen, ergänzte Vogel: „Wir müssen als Gesellschaft aber noch dazulernen, bestimmte Probleme für Senioren im heimischen Umfeld abzufedern.“
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