Schlimpfhof
Eine moderne Ehe, die 60 Jahre hält
Max und Rita Schmitt aus Schlimpfhof feiern am Freitag, 24. Juni, ihr 60. Ehejubiläum.

Max und Rita Schmitt aus Schlimpfhof feiern ihr 60. Ehejubiläum. Mit einer Zahl, die in unseren Tagen kaum mehr zu verstehen ist - bei Scheidungsraten, die in den Städten höher liegen als die Zahlen jener Paare, die zusammenbleiben. Wer zurückspult ins Jahr 1956, der landet in einer anderen Zeit. Damals, der Zweite Weltkrieg ist gerade ein Jahrzehnt vorbei, herrschten Regeln und Umstände, die heute anmuten, als stammten sie aus einer anderen Welt.
Wer sich kennen und lieben lernte, der musste seiner Liebe auch vier Wände geben. Das war, in aller Regel, die Wohnung der Familie des Mannes. Das galt "für alle jungen Frauen, die eingeheiratet haben", erinnert sich Rita Schmitt, 80, zusammen mit Max, 87. "Du konntest ja nirgendwo anders hin. Du konntest nicht sagen, ich miete mir irgendwo was. Das war ein Fremdwort, das hat man gar nicht gekannt früher: Miete." Das bedeutet, die junge Frau zog in das Haus des Geliebten, wo es vielleicht nur ein Schlafzimmer gab. Und eine gemeinsame Küche. Für drei Generationen. Zu der dann die eigenen Kinder hinzukamen. Welche Beziehung würde das heute tun, geschweige denn durchstehen? "Durch diese Schule musstest du damals gehen als junge Frau."
Die Ehe von Max Schmitt und Rita Füller, geschlossen am 24. Juni 1956 in Würzburg, wird eine Vorzeige- und Karrierebeziehung: erfolgreiche Unternehmer und Gründer einer großen Familie. Max Schmitt lernt seine zukünftige Frau mit 23 kennen, Rita ist damals 17, sie wohnt jenseits der Straße. "Auf einmal ist der Knoten geplatzt", erzählt sie. Ihr war der fesche und zielstrebige junge Mann vorher gar nicht recht aufgefallen.
Vielleicht weil der junge Mann damals seinen Meister als Maurer schon in der Tasche hatte. Absolviert in der Fremde, in Augsburg, zwei Semester dauerte es. "Man ist ja mit 14 Jahren schon in die Lehre eingestiegen, da konntest du mit 22 Meister sein." Max Schmitt, der einzige Sohn und Prinz seiner Familie, arbeitet zehn Jahre bei einer Baufirma in Bad Kissingen. Und macht sich 1959 mit einem Kompagnon selbständig als Schmitt&Zehe. Seitdem hat Schlimpfhof einen großen Arbeitgeber am Ort.
Aus der Ehe gehen fünf Töchter hervor. Bei den großen runden Geburtstagen, die in der Schlimpfhofer Hauptstraße stattfinden, werden nicht mehr nur die 13 Enkel gezählt, sondern die Urenkel. Es sind vier. Max ist der Sohn von Karoline und Bernhard Schmitt. Rita die Tochter von Frieda und Felix Füller, dem ehemaligen Bürgermeister Schlimpfhofs. Rita erinnert sich an ihre Mutter Frieda als eine emanzipierte Frau. Sie brachte drei Kinder durch den Krieg und nahm ein viertes auf, Paul, Rita, Herbert und Norbert Füller.
Die Entscheidung, die die Mutter trifft, wird für Rita zur Richtschnur. Sie geht zur Hilfe in eine Familie der Verwandtschaft, der die Mutter gestorben ist. Später nimmt sie ihren Cousin für eine Zeit in ihre Familie auf.
Es ist eine vibrierende Familie. Die eigenen Töchter Christiane, Angelika, Helga, Karola und Anja schwärmen aus und heiraten. Sie leben heute alle in Schlimpfhof und Umgebung.
Haus und Garten sind Ritas Reich, die Firma das von Max. In Wahrheit besprechen die beiden alles gemeinsam. Es ist eine starke, gleichberechtigte Beziehung, wie sie selbst in der emanzipierten heutigen Zeit nicht selbstverständlich ist.
Sie wird geführt zwischen einem erfolgreichen Unternehmer und Lokalpolitiker der CSU - und einer klugen und willensstarken Frau. cif
Wer sich kennen und lieben lernte, der musste seiner Liebe auch vier Wände geben. Das war, in aller Regel, die Wohnung der Familie des Mannes. Das galt "für alle jungen Frauen, die eingeheiratet haben", erinnert sich Rita Schmitt, 80, zusammen mit Max, 87. "Du konntest ja nirgendwo anders hin. Du konntest nicht sagen, ich miete mir irgendwo was. Das war ein Fremdwort, das hat man gar nicht gekannt früher: Miete." Das bedeutet, die junge Frau zog in das Haus des Geliebten, wo es vielleicht nur ein Schlafzimmer gab. Und eine gemeinsame Küche. Für drei Generationen. Zu der dann die eigenen Kinder hinzukamen. Welche Beziehung würde das heute tun, geschweige denn durchstehen? "Durch diese Schule musstest du damals gehen als junge Frau."
Am 24. Juni 1956 geheiratet
Die Ehe von Max Schmitt und Rita Füller, geschlossen am 24. Juni 1956 in Würzburg, wird eine Vorzeige- und Karrierebeziehung: erfolgreiche Unternehmer und Gründer einer großen Familie. Max Schmitt lernt seine zukünftige Frau mit 23 kennen, Rita ist damals 17, sie wohnt jenseits der Straße. "Auf einmal ist der Knoten geplatzt", erzählt sie. Ihr war der fesche und zielstrebige junge Mann vorher gar nicht recht aufgefallen.
Vielleicht weil der junge Mann damals seinen Meister als Maurer schon in der Tasche hatte. Absolviert in der Fremde, in Augsburg, zwei Semester dauerte es. "Man ist ja mit 14 Jahren schon in die Lehre eingestiegen, da konntest du mit 22 Meister sein." Max Schmitt, der einzige Sohn und Prinz seiner Familie, arbeitet zehn Jahre bei einer Baufirma in Bad Kissingen. Und macht sich 1959 mit einem Kompagnon selbständig als Schmitt&Zehe. Seitdem hat Schlimpfhof einen großen Arbeitgeber am Ort. Aus der Ehe gehen fünf Töchter hervor. Bei den großen runden Geburtstagen, die in der Schlimpfhofer Hauptstraße stattfinden, werden nicht mehr nur die 13 Enkel gezählt, sondern die Urenkel. Es sind vier. Max ist der Sohn von Karoline und Bernhard Schmitt. Rita die Tochter von Frieda und Felix Füller, dem ehemaligen Bürgermeister Schlimpfhofs. Rita erinnert sich an ihre Mutter Frieda als eine emanzipierte Frau. Sie brachte drei Kinder durch den Krieg und nahm ein viertes auf, Paul, Rita, Herbert und Norbert Füller.
Die Entscheidung, die die Mutter trifft, wird für Rita zur Richtschnur. Sie geht zur Hilfe in eine Familie der Verwandtschaft, der die Mutter gestorben ist. Später nimmt sie ihren Cousin für eine Zeit in ihre Familie auf.
Es ist eine vibrierende Familie. Die eigenen Töchter Christiane, Angelika, Helga, Karola und Anja schwärmen aus und heiraten. Sie leben heute alle in Schlimpfhof und Umgebung.
Haus und Garten sind Ritas Reich, die Firma das von Max. In Wahrheit besprechen die beiden alles gemeinsam. Es ist eine starke, gleichberechtigte Beziehung, wie sie selbst in der emanzipierten heutigen Zeit nicht selbstverständlich ist.
Sie wird geführt zwischen einem erfolgreichen Unternehmer und Lokalpolitiker der CSU - und einer klugen und willensstarken Frau. cif
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