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Münnerstadt
Eine Modedesignerin geht ihren Weg
Mit einer kleinen Änderungsschneiderei hat Antje Abeska in Münnerstadt angefangen, inzwischen sind Damenmode und Brautmode hinzugekommen. Es läuft nicht schlecht.
Antje Abeska führt ein Geschäft für Braut- und Damenmode in der Veit-Stoß-Straße 23. Die Modedesignerin hat mit einer Änderungsschneiderei im Fränkischen Hof begonnen.       -  Antje Abeska führt ein Geschäft für Braut- und Damenmode in der Veit-Stoß-Straße 23. Die Modedesignerin hat mit einer Änderungsschneiderei im Fränkischen Hof begonnen.
Foto: Thomas Malz | Antje Abeska führt ein Geschäft für Braut- und Damenmode in der Veit-Stoß-Straße 23. Die Modedesignerin hat mit einer Änderungsschneiderei im Fränkischen Hof begonnen.
Thomas Malz
 |  aktualisiert: 17.08.2022 04:05 Uhr

Den Grundstein hat eigentlich ihre Schwester gelegt. Heike Lau war es, die 2015 im kleinen Nebenraum des Fränkischen Hofes (frühere Eisdiele ) eine Änderungsschneiderei eröffnete. Diese hat Antje Abeska 2017 übernommen. Beide Schwestern sind Staatlich Geprüfte Modedesignerinnen und haben in Stuttgart gelernt. "Ich bin wegen der Liebe hier", sagt Antje Abeska. Ihre Schwester und auch ihre Mutter sind ihr inzwischen gefolgt. Interessant dabei: Zuletzt lebten die Abeskas für zwei Jahre in Berlin, als es dann um die Suche nach dem künftigen Zuhause ging, war sie es, die unbedingt nach Münnerstadt , der Heimat ihres Mannes, wollte und nicht ins Schwäbische. "Es ist ein charmantes Städtle", sagt sie.

Umzug stand an

Der "wunderschön renovierte Fränkische Hof" hat ihr gefallen. Zunächst hatte sie zweimal in der Woche geöffnet, betrieb die Änderungsschneiderei als Nebenjob, denn als Mama war sie schließlich auch noch gefragt. Dann hat sie Damenmode (damals italienische Mode , inzwischen europäische) mit hinzugenommen. "Die Kinder sind größer geworden", sagt sie. Als sie ihr Geschäft schließlich auch noch um Brautmode erweitern wollte, stand ein Umzug an. Zwischenzeitlich war auch das Haus Veit-Stoß-Straße 23 hergerichtet worden, in dem zuletzt eine Spielothek untergebracht war Am 1. Dezember letzten Jahres mietete sie die beiden Geschäfte in der Veit-Stoß-Straße 23. Zwei Wochen später kam der Lockdown.

Allerdings: "Ich war nicht so blauäugig zu denken, dass nichts kommt", sagt Antje Abeska. "Ich wollte mir die renovierten Ladengeschäfte nicht entgehen lassen." Sie hätte auch nur einen der beiden Geschäfte mieten können, aber sie wollte sie komplett. "Es ist schön, dass es zwei verschiedene Bereiche sind." Dadurch kann sie bei den Beratungsterminen sehr persönliche Gespräche führen. In einem Teil ist die Änderungsschneiderei zu finden, im anderen die Brautmode und die Damenmode .

Belebung der oberen Stadt

Doch bis Mai lief erst einmal wegen des Lockdowns nichts. "Davon darf man nicht leben müssen", sagt sie. Ihr Mann ist ja schließlich auch noch da. In den ersten beiden Wochen nach der Wiedereröffnung war es auch noch sehr ruhig, erzählt Antje Abeska. Aber dann ging es so langsam richtig los. "Es läuft viel besser als im Fränkischen Hof", sagt sie. Und das liege vor allem an den Schaufenstern, die sie jetzt hat, das liebevoll restaurierte Einzeldenkmal aber nicht. Sie trägt nun zu einer weiteren Belebung der oberen Stadt teil, wo neben dem ältesten Geschäft Münnerstadts, Eisen-Krais, auch neuere Anziehungspunkte, wie das Altstadtcafé zu finden sind.

Eine Änderungsschneiderei ist die eine Sache, aber Damen- und Brautmode in der kleinen Stadt Münnerstadt würde vielleicht nicht jeder vermuten. Doch was die Abendmode betrifft, hat Münnerstadt einen ganz klaren Vorteil: Die Schulen . Mittelschule, Gymnasium und Berufsbildungszentrum mit sechs Schulen , das sind viele Schülerinnen und viele Abschlussfeiern. Da kann es schon mal vorkommen, dass eine Mutter sich ein Kleidungsstück ändern lassen will und dabei ein Kleid entdeckt, in dem sie ihre Tochter sehr gerne bei deren Schulabschlussfeier sehen würde. Gefällt es der Tochter auch, dann muss alles oft sehr schnell gehen.

Auf Figur angepasst

"Flexibel muss man sein, weil alles sehr kurzfristig ist, auch bei der Brautmode ", sagt die Modedesignerin. Denn jedes Kleid müsse auf die Figur angepasst werden. "Es ist mir sehr wichtig, dass jedes Kleid auf die Figur passt." Aber sie kann sich ihre Zeit recht gut einteilen, auch wenn vor allem ihr Sohn auch noch seine Rechte einfordert.

Das besondere an ihren Kleidern: Teilweise sind sie eingekauft, werden in der Türkei genäht. Teilweise entwirft sie sie aber auch selbst. Antje Abeska hat ein Motto, das sie ihren Kunden gerne mitgibt: "Du brauchst nicht 1000 Kleider - Du brauchst Dein Kleid." Und für die Brautkleider gilt: Es könne schon einmal vorkommen, dass sie zwei gleiche in zwei verschiedenen Größen hat, aber: "In der Regel sind es Unikate."

Könnte sie inzwischen leben von ihrem Geschäft? So ganz noch nicht, sagt sie, aber: "Es läuft in die richtige Richtung." Sehr gut sei die integrierte Änderungsschneiderei, dadurch falle die Hemmschwelle weg, in ein Geschäft mit Abend- und Brautmode zu gehen. Sie will auch bald außen auf ihr Geschäft aufmerksam machen, das ist bereits als Anregung beim Förderprogramm "Innenstadt beleben".

 
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  • t. h.
    Immer freundlich, immer zuvorkommend und sympathisch.
    Schön dass es sie hier gibt.
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