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Bad Bocklet
Eine Klinik geht mit der Zeit
Das Reha- und Präventionszentrum Bad Bocklet wird heuer 40 Jahre alt.
Moderne Architektur und Palmen: Das Rehabilitations- und Präventionszentrum Bad Bocklet. Foto: Ursula Lippold       -  Moderne Architektur und Palmen: Das Rehabilitations- und Präventionszentrum Bad Bocklet. Foto: Ursula Lippold
| Moderne Architektur und Palmen: Das Rehabilitations- und Präventionszentrum Bad Bocklet. Foto: Ursula Lippold
reda
 |  aktualisiert: 11.12.2019 19:33 Uhr
40 Jahre erfolgreiche Klinikgeschichte - darauf ist die Leitung des Rehabilitations- und Präventionszentrums Bad Bocklet stolz. Denn einfach war es nicht immer, vor allem die einschneidenden Gesundheitsreformen von Horst Seehofer bis Norbert Blüm hatten zeitweise drastische Einbrüche in den Kliniken zur Folge.
Auch im Bockleter Klinikum stürzten die Patientenzahlen ab. Gab es zum 31. Dezember 1996 noch eine Auslastung der 420 Betten von knapp 70 Prozent, so waren es ein Jahr später nur noch 16,5 Prozent. Doch durch das gute Wirtschaftsmanagement in dieser privaten Einrichtung konnten solche Einbrüche aufgefangen werden.

Anfang mit fünf Männern

Begonnen hat alles 1972 mit fünf Männern: Hans Fritsch, der damalige Kurdirektor von Bad Neustadt, die Architekten Wolfgang Wilhelm und Hans Immisch, der Bankier Theodor-Adam Schmitt von der Schilling-Bank Hammelburg und Steuerberater Bernd Müller gründeten die Firma Parksanatorium Bad Bocklet GmbH & Co. KG.
Den Anstoß, in dem beschaulichen Biedermeierbad eine Klinik zu errichten, gab seinerzeit Bürgermeister Alois Gundelach. Dabei war zunächst an eine Kinderklinik gedacht, die jedoch nicht genehmigt wurde.
Es reifte die Idee für eine Klinik mit Schwerpunkt Innere Medizin. Und diese Idee wurde umgesetzt. Die Gemeinde erwarb ein Grundstück von der Adelsfamilie von und zu Guttenberg für den Bau eines Sanatoriums mit zirka 25  000 Quadratmetern. Diese Klinik wurde am 12. Juli 1974 eröffnet. Rund 40 Millionen Mark kostete der Bau mit seinen 320 Betten. Zwei Drittel davon waren Einbettzimmer mit Bad und WC.
Die internistisch ausgerichtete Klinik wurde von Dr. Wolfgang Erb als ärztlichem Direktor geführt. Hans Fritsch wurde Geschäftsführer. Personalkosten waren für 130 Mitarbeiter geplant. Nach zehn Jahren arbeiteten dort 120 Mitarbeiter, darunter acht Ärzte. Heute sind im Reha-Zentrum 23 Ärzte tätig.

Indikationsspektrum

Schon bald wurde das Indikationsspektrum erweitert. 1979 kam Psychosomatik dazu, 1994 Orthopädie, 2004 entstand eine neue Geriatrieabteilung. Das zog An- und Neubauten nach sich, denn gebraucht wurden nicht nur Behandlungs- und Therapieräume. Auch Personal- und EDV-Abteilung vergrößerten sich zwangsläufig im Laufe der Jahrzehnte.
Die Betten verteilen sich heute wie folgt: 94 Betten Innere Medizin und Onkologie, 90 für die Psychosomatik, 100 Betten für Orthopädie und 24 für Geriatrie, wobei fast alles Einzelzimmer sind.

Umbenennung in Klinikum

1997 gab es in der Klinik einen Einschnitt. Geschäftsführer Hans Fritsch starb. Seine Frau Marianne Hoffmann-Fritsch übernahm seine Aufgaben. Es erfolgte die Umbenennung in Klinikum Bad Bocklet, mit der zugleich eine fachliche Umwandlung zu einer hochspezialisierten medizinischen Rehabilitationseinrichtung mit drei Kliniken (Innere Medizin/Onkologie, Psychosomatik, Orthopädie) einherging.
Bis zum Jahr 2005 führte Hoffmann-Fritsch die Geschäfte, dann gab sie den Stab weiter an Harald Barlage. Der dritte Geschäftsführer in der Geschichte der Klinik begann sogleich mit Umbauten. Als Erstes richtete er Sauna und Palmenbistro ein, dann ging es mit den Patientenzimmern weiter. Noch einmal firmierte das Klinikum um, seit 2005 heißt es Rehabilitations- und Präventionszentrum Bad Bocklet.
Angegliedert ist das Parkhotel, das aber separat arbeitet, von der Unterbringung über Therapieanwendungen bis hin zur Verköstigung. Die Nachfrage von Selbstzahlern ist ständig gestiegen, und so entwickelte die Leitung individuelle Angebote, so genannte Partnerprogramme, als Prävention.
In den vier Jahrzehnten hat sich in der Klinik vieles grundsätzlich geändert. In den 70er Jahren kamen Patienten zur Kur, "sie waren nicht so krank wie heute die Reha- oder AHB-Patienten", sagt Dr. Antje Geier. Im Jahr 2000 begann sie im Klinikum Bocklet als Psychologin, heute ist sie Leiterin des Qualitätsmanagements und federführend bei der Erstellung der Chronik, die bis zum Festakt am 23. Mai vorliegen wird.
Kürzlich sei das Reha-Zentrum eine Kooperation mit der Klinik in Werneck eingegangen, sagt Geier. Der Chirurg von Werneck macht bei seinen Patienten in Bocklet telemedizinische Visiten. Das erspart ihm die Fahrt in das Biedermeierbad.
Noch im Entstehen ist im zweiten Obergeschoss die Abteilung MBOP - die medizinisch-beruflich orientierte Rehabilitation. Mit Geräten werden beim Patienten bestimmte Bewegungen trainiert, die für die berufliche Ausübung erforderlich sind. Dafür wurden Aufenthaltsraum, Leseraum und Hauskino anderweitig untergebracht.
Mit einem Festakt wird am Freitag, 23. Mai, das 40-jährige Jubiläum des Bad Bockleter Reha- und Präventions-Zentrums gewürdigt. Festrednerin ist die bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml. Ursula Lippold

 
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