Speicherz
Eine Fahrt mit Hindernissen von Speicherz nach Bremen
Mit ihrem Bulldog, einem Schäferwagen und einem Fahrrad traten Johanna und Tobias Leitsch eine Reise in Richtung Bremen an.
"Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen," heißt ein Sprichwort. Johanna und Tobias Leitsch können das nur bestätigen. Das Schützenfest in Dünsen nahe Bremen war ihr Urlaubsziel. Mit ihrem Bulldog, einem Schäferwagen und einem Fahrrad traten sie Mitte Juni die Reise an. Sie haben ihr Ziel rechtzeitig erreicht, doch die Fahrt dorthin gestaltete sich anders als geplant. Nach circa 200 Kilometern krachte es unter dem Anhänger und "dann war's erst mal vorbei", erzählt Tobias Leitsch.
Gemütlich hätte die Reise werden sollen. Einen alten Bauwagen hatte der 32-Jährige des baufälligen Aufbaus entledigt und auf das Fahrgestell einen komplett neuen Schäferwagen gebaut. Nach einem Jahr und 500 Arbeitsstunden war alles fertig. Der gelernte Schreiner hängte das Ganze Stück an seinen "Normag", 62 Jahre alt und runderneuert. Johanna schnappte sich ihr Fahrrad und los ging die Fahrt gen Norden.
Fünf Tage wollten sie so bis zu ihren Bekannten unterwegs sein. Vier Tagesetappen plus einem "Ersatztag" hatten sie eingeplant, die Campingplätze, an denen sie abends Rast machen konnten, waren ausgesucht. Kleidung, Decken, Reiseapotheke waren in die wenigen Stauräume gepackt.
"Am ersten Abend hatten wir sogar noch Reiseromantik," scherzt Tobias Leitsch rückblickend. Der Schäferwagen, der tagsüber mit zwei Bänken, einem Tisch und einem kleinen Schränkchen ausgestattet war, ließ sich ruck zuck in ein Schlafzimmer verwandeln: Dafür wurde der Tisch heruntergefahren, und es kam ein Luftbett drauf.
Mit dem Camping im Schäferwagen war es in der zweiten Tagesetappe hinter den Kasseler Bergen dann aber schlagartig vorbei. In Friedrichshagen riss die Deichsel, der Traktor kam mit Anhänger auf der Straße direkt vor einem Busunternehmen zu liegen.
Zwar hatte das Paar mit verschiedensten Pannen gerechnet; mit einem Platten, einem Achsenbruch, oder dass der Bulldog schlapp macht, "aber nicht mit der Deichsel", gesteht Johanna Leitsch. Plan B trat in Kraft, Florian Rehm, ebenfalls aus Speicherz, war vorab schon über etwaige Katastrophen informiert gewesen und innerhalb drei Stunden vor Ort, um sie mit dem Tieflader in die heimatliche Werkstatt zu fahren.
Plan C war ebenfalls schon angelaufen. Notfalltelefonnummern waren in die Handys eingespeichert worden, unter ihnen die eines Lieferanten in Hünfeld, der einen Ersatz-Anhänger lagernd hatte. Statt also das Etappenziel Höxter zu erreichen, traf der verunglückte Anhänger bei Felix Weitzel, dem Cousin von Tobias, in Oberzell ein.
Man musste nicht lange auf den kurzfristig organisierten Tandem-Anhänger warten. Tag drei, an dem das Paar eigentlich in Nienburg circa 380 Kilometer nördlicher sein wollte, verbrachten sie in der Oberzeller Werkstatt.
Eigentlich war für Tag vier bereits das Ziel Dünsen vorgesehen gewesen, doch hieß es nun, kleinere Reparaturen am Aufbau durchzuführen und den Anhänger bei der Versicherung anzumelden. Dieser wurde an Tag fünf, dem eingeplanten Ersatztag, an Tobias' Pkw angehängt, damit sie fünf Stunden später noch rechtzeitig zum Schützenfest erscheinen konnten.
330 Kilometer waren dem Paar, wie in Plan A vorgesehen, vergönnt gewesen. Auf der Landstraße ging es gemütlich vorwärts, Johanna kam Tobias' Bulldog gut hinterher. Die Konditorin hatte gerne den sportlichen Teil der Reise übernommen. Einen bergauf etwas größer entstanden Abstand holte sie bergab leicht wieder auf. Die meisten Autofahrer und Einwohner freuten sich ob ihres Anblicks, "winkten und hielten die Daumen hoch", erzählt die 30-Jährige. Aber es gaben auch die, die hupten und ihnen "sogar einen Vogel zeigten".
"Der liebe Gott wollte wohl, dass wir vor dem Busunternehmen stehenblieben", vermutet Tobias. "Die Leute haben uns bei allem geholfen, haben notdürftig geschweißt, die Hebebühne bereitgestellt, wir durften alles bei ihnen auf den Hof stellen," erinnert sich Johanna. Außerdem wären sie, wenn die Fahrt per Bulldog und Fahrrad wie geplant geklappt hätte, auf der Heimfahrt "ganz schön in den Regen gekommen."
Jetzt freuen sich die beiden, dass sie trotz der kleinen Aufregung von ihrer Reise viel zu erzählen haben. Sie würden es noch einmal probieren - einen Urlaub mit Fahrrad, Bulldog und Schäferwagen. Allerdings: "vielleicht nicht ganz so weit", meint Johanna.
Alles penibel geplant
Gemütlich hätte die Reise werden sollen. Einen alten Bauwagen hatte der 32-Jährige des baufälligen Aufbaus entledigt und auf das Fahrgestell einen komplett neuen Schäferwagen gebaut. Nach einem Jahr und 500 Arbeitsstunden war alles fertig. Der gelernte Schreiner hängte das Ganze Stück an seinen "Normag", 62 Jahre alt und runderneuert. Johanna schnappte sich ihr Fahrrad und los ging die Fahrt gen Norden. Fünf Tage wollten sie so bis zu ihren Bekannten unterwegs sein. Vier Tagesetappen plus einem "Ersatztag" hatten sie eingeplant, die Campingplätze, an denen sie abends Rast machen konnten, waren ausgesucht. Kleidung, Decken, Reiseapotheke waren in die wenigen Stauräume gepackt.
Deichsel gerissen
"Am ersten Abend hatten wir sogar noch Reiseromantik," scherzt Tobias Leitsch rückblickend. Der Schäferwagen, der tagsüber mit zwei Bänken, einem Tisch und einem kleinen Schränkchen ausgestattet war, ließ sich ruck zuck in ein Schlafzimmer verwandeln: Dafür wurde der Tisch heruntergefahren, und es kam ein Luftbett drauf. Mit dem Camping im Schäferwagen war es in der zweiten Tagesetappe hinter den Kasseler Bergen dann aber schlagartig vorbei. In Friedrichshagen riss die Deichsel, der Traktor kam mit Anhänger auf der Straße direkt vor einem Busunternehmen zu liegen.
Zwar hatte das Paar mit verschiedensten Pannen gerechnet; mit einem Platten, einem Achsenbruch, oder dass der Bulldog schlapp macht, "aber nicht mit der Deichsel", gesteht Johanna Leitsch. Plan B trat in Kraft, Florian Rehm, ebenfalls aus Speicherz, war vorab schon über etwaige Katastrophen informiert gewesen und innerhalb drei Stunden vor Ort, um sie mit dem Tieflader in die heimatliche Werkstatt zu fahren.
Ersatz-Anhänger stand parat
Plan C war ebenfalls schon angelaufen. Notfalltelefonnummern waren in die Handys eingespeichert worden, unter ihnen die eines Lieferanten in Hünfeld, der einen Ersatz-Anhänger lagernd hatte. Statt also das Etappenziel Höxter zu erreichen, traf der verunglückte Anhänger bei Felix Weitzel, dem Cousin von Tobias, in Oberzell ein. Man musste nicht lange auf den kurzfristig organisierten Tandem-Anhänger warten. Tag drei, an dem das Paar eigentlich in Nienburg circa 380 Kilometer nördlicher sein wollte, verbrachten sie in der Oberzeller Werkstatt.
Eigentlich war für Tag vier bereits das Ziel Dünsen vorgesehen gewesen, doch hieß es nun, kleinere Reparaturen am Aufbau durchzuführen und den Anhänger bei der Versicherung anzumelden. Dieser wurde an Tag fünf, dem eingeplanten Ersatztag, an Tobias' Pkw angehängt, damit sie fünf Stunden später noch rechtzeitig zum Schützenfest erscheinen konnten.
330 Kilometer waren dem Paar, wie in Plan A vorgesehen, vergönnt gewesen. Auf der Landstraße ging es gemütlich vorwärts, Johanna kam Tobias' Bulldog gut hinterher. Die Konditorin hatte gerne den sportlichen Teil der Reise übernommen. Einen bergauf etwas größer entstanden Abstand holte sie bergab leicht wieder auf. Die meisten Autofahrer und Einwohner freuten sich ob ihres Anblicks, "winkten und hielten die Daumen hoch", erzählt die 30-Jährige. Aber es gaben auch die, die hupten und ihnen "sogar einen Vogel zeigten".
"Der liebe Gott wollte wohl, dass wir vor dem Busunternehmen stehenblieben", vermutet Tobias. "Die Leute haben uns bei allem geholfen, haben notdürftig geschweißt, die Hebebühne bereitgestellt, wir durften alles bei ihnen auf den Hof stellen," erinnert sich Johanna. Außerdem wären sie, wenn die Fahrt per Bulldog und Fahrrad wie geplant geklappt hätte, auf der Heimfahrt "ganz schön in den Regen gekommen."
Jetzt freuen sich die beiden, dass sie trotz der kleinen Aufregung von ihrer Reise viel zu erzählen haben. Sie würden es noch einmal probieren - einen Urlaub mit Fahrrad, Bulldog und Schäferwagen. Allerdings: "vielleicht nicht ganz so weit", meint Johanna.
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