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Volkersberg
Eine etwas andere Segensfeier auf dem Volkersberg
Wenn Valentinstag und Aschermittwoch zusammenfallen, kommt bei der Segensfeier auch ein besonderes Motto zustande: "Das ewig Stirb und Werde".
Neue Impulse genossen Torsten Schäfer mit Ehefrau Karolin  Klug-Schäfer  und Tochter Hannah bei der Segensfeier für Liebende. Foto: Stephanie Elm       -  Neue Impulse genossen Torsten Schäfer mit Ehefrau Karolin  Klug-Schäfer  und Tochter Hannah bei der Segensfeier für Liebende. Foto: Stephanie Elm
| Neue Impulse genossen Torsten Schäfer mit Ehefrau Karolin Klug-Schäfer und Tochter Hannah bei der Segensfeier für Liebende. Foto: Stephanie Elm
Stephanie Elm
 |  aktualisiert: 19.08.2022 01:10 Uhr
Völlig still war es in der Klosterkirche auf dem Volkersberg, obwohl nahezu bis auf den letzten Platz gefüllt. Alle Hektik und Schnelllebigkeit hatten die circa 120 Besucher der Segensfeier für Liebende draußen vor der Kirchentür gelassen und waren bereit für eine gute halbe Stunde voller neuer Gedanken und Impulse.

War es Zufall, dass Valentinstag und Aschermittwoch zusammenfielen, oder kam "zusammen, was zusammen gehört"? Das Motto der Segensfeier für Liebende lag dieses Jahr auf der Hand: "Das ewig Stirb und Werde". Zwei Gegensätze galt es zu verbinden, oder auch zwei Seiten ein und derselben Medaille zu zeigen.


Werden und Vergehen auch in der Liebe


Aussaat, Reife und Ernte sowie tiefe Ruhe wurden im Jahreszyklus schon weit vor jeder religiösen Tradition kultiviert und im Laufe der Zeit ritualisiert. Dieser Kreislauf durchzieht die Erdgeschichte wie ein roter Faden, und natürlich gibt es Werden und Vergehen auch in der Liebe. "Die Frage ist, wie gehen wir damit um?", fragte Klaus Hofmann, der Rektor des Hauses Volkersberg. Dürrezeiten können ertragen und auf Regen gehofft werden, weiß man doch, dass "unter dem Sand noch Leben verborgen liegt, das nur geweckt werden muss", so Hofmann.


Songs und Gedichte mit persönlichen Anmerkungen

Der Rektor präsentierte sowohl moderne Songs, als auch Gedichte aus längst vergangenen Jahrhunderten mit persönlichen Anmerkungen. Alle Texte kreisten um das ewig aktuelle Thema Sehnsucht. Johann Wolfgang von Goethe gab in einem Brief an Frau Stein die Liebe als Antwort auf alle Fragen des Lebens. Auch Rainer Maria Rilke mit "Wege will ich erkiesen, die selten wer betritt in blassen Abendwiesen - und kein Traum als diesen: Du gehst mit", wusste schon um die Kraft der Zweisamkeit.

So wie Anna Depenbusch und Mark Forster mit "Ich und du": "stell' ich mich mit dir in den Wind, weil wir zusammen stärker sind". "Heast as net" von Hubert von Goisern stimmte weniger melancholisch als positiv auf das Thema Vergänglichkeit ein, Pam Pam Ida machte mit dem beschwingten "Schultertanz" klar, dass in jedem Ende auch ein Anfang liegt. Lebens- und liebesbejahend - mit allen Facetten und Irrungen in der Realität - zeigen die Texte von Sven Regener mit "Am Ende denke ich immer nur an dich" sowie von Udo Lindenbergs "Das Leben".

In diesem einen Leben und "Durch die schweren Zeiten" lohnt es sich auch "nochmal durchzustarten, wo hinter all den schwarzen Wolken wieder gute Zeiten warten", so Udo Lindenberg. Auch Lisa Bassenge sagt mit "17 Millimeter fehlten mir zum Glück", dass das Streben nach Glück und Liebe einer lebenslangen Sisyphus-Arbeit gleich kommt.

Der älteste Text zum Thema Werden und Vergehen steht im dritten Buch Mose: Der Sündenfall. "Denn Staub bist du und zum Staub kehrst du zurück", wollte Klaus Hofmann jedoch zum Abschluss des Abends nicht so stehen lassen. Das Bild, mit dem er die Gäste zum Ausklang des Abend entließ, zeigt die Liebe im Anfang und Ende: "Aus der Liebe geboren, dorthin werden wir auch wieder zurückkehren - zur großen Liebe."


Eindrücke müssen einwirken

Viele verschiedene Eindrücke waren das, die so mancher Zuhörer wohl erst mal wirken lassen muss. Welche Impressionen aus dem vielfältigen Angebot aufgegriffen und ins Leben mitgenommen werden, entscheidet jeder individuell für sich. "Hängen bleibt es auf jeden Fall", sind sich Torsten Schäfer und Karolin Klug-Schäfer sicher. Sie haben die Segensfeier zum ersten Mal miterlebt: "Modern, aber keineswegs kitschig, sondern tiefgründig", sind sie froh, den Valentinstag einmal anders begangen zu haben. So wie die Liebe, ist seit drei Jahren Tochter Hannah Teil ihres Lebens. Für das Paar war es wichtig, dass sie bei Segensfeier dabei war: "Sie gehört zu uns."
 
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