
Ist eine Sitzung des Gemeinderates in diesen Viruszeiten überhaupt möglich? Ja, es geht, zumal wenn es die letzte Sitzung dieser Amtsperiode ist. Die Tische waren in weiten Reihen aufgestellt, was den gesamten Saal ausfüllte.
Ein wenig Wehmut lag in der Luft, als Bürgermeister Jürgen Karle von seiner schönen Amtszeit sprach. Sein Nachfolger Florian Atzmüller steht schon bereit. Lediglich zwei bisherige Gemeinderatsmitglieder bleiben in diesem Gremium, 13 Neue werden die geräumten Plätze einnehmen. Eine Ära ist zu Ende.
Der Planungsentwurf für das Baugebiet Häg II in Wartmannsroth stand im Mittelpunkt der Abschiedssitzung. Wo soll das Regenüberlaufbecken hin? In welche Richtung ist eine Erweiterung der Bebauung wünschenswert? Ist nach der Krise mit dem Ansturm weiterer Bauherren zu rechnen? Angesichts einer bisher überschaubaren Anzahl neuer Baugrundstücke sollen sich die Erschließungskosten im angemessenen Rahmen halten. So soll das Regenüberlaufbecken in der Nähe des Löschweihers errichtet werden. Eine Erweiterung des Baugebietes soll möglichst die Lücke in Richtung Hauptstraße schließen. Mit der Ausfertigung der Planung soll das Büro Alka beauftragt werden.
Nötig war diese Gemeinderatssitzung auch wegen dringend anstehender Auftragsvergaben. Der Auftrag in Höhe von rund 94 000 Euro Rohbauarbeiten für den erneuten Aufbau der im Rahmen der Dorferneuerung zum Teil abgerissenen Scheune in Völkersleier geht an die mindestbietende Firma Theo Hahn aus Zeitlofs. Neue Sektional-Tore soll das Feuerwehrgerätehaus Wartmannsroth erhalten. Der Auftrag in Höhe von knapp 20 000 Euro für die neuen und Entsorgung der alten Tore ging an die Schwärzelbacher Firma Fensterbau-Heim. An die Firma SVS aus Aura/Saale ging der Auftrag in Höhe von rund 6400 Euro für Elektroarbeiten im Feuerwehrhaus von Wartmannsroth . Die Ausrüstungsgegenstände der Feuerwehren unterliegen dem Verschleiß . Jetzt wird gemeindeweit nachgerüstet. Der Auftrag in Höhe von knapp 20 000 Euro ging an die Würzburger Firma Mahr-Feuerwehrbedarf.
Dass die Finanzen der Gemeinde korrekt gehandhabt werden, darüber wacht der örtliche Rechnungsprüfungs-Ausschuss. Jetzt konnte Ausschuss-Vorsitzender Michael Zeller (WG Völkersleier) grünes Licht für das vergangene Rechnungsjahr signalisieren. Bürgermeister und Verwaltung erhielten die gewünschte Entlastung.
Keine Einwände gab es zur Änderung des Flächennutzungsplans , daher konnte jetzt der Feststellungsbeschluss erfolgen. Die Satzung für den geplanten Solarpark Völkersleier erhielt grünes Licht. Juristisch unter Dach und Fach ist der Vertrag bezüglich des Vereins-Niesbrauchs vom Schwärzelbacher Sportheim. Die Räte nahmen die notariell beglaubigte Nachtragsurkunde zur Kenntnis.
Nun ist das Hakenkreuz weg. Ein aufmerksamer Beobachter hatte es auf einem Mauerstein am Löschweiher von Wartmannsroth , der früher als Schwimmbad diente, entdeckt. Nur weil der Pächter so gründlich säuberte, kam das Hakenkreuz ins Blickfeld. Karle war erstaunt: "Kaum einer hatte das zuvor gewusst." Erstaunt waren die Räte, dass sie jetzt über die Anerkennung von Karles Ausbildungszeiten befinden sollten. "Mein Dienstherr ist die Gemeinde, vertreten durch den Gemeinderat ", erklärte Karle. Konkret ging es hier um die genaue Berechnung seiner Pension.