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Münnerstadt
Eine Ära geht zu Ende
Bruno Eckert steht nach 45 Jahren nicht mehr als Vorsitzender zur Verfügung. Seine Nachfolgerin im Amt ist Claudia Kind.
Bruno Eckert hat sich nach 45 Jahren nicht mehr zum Vorsitzenden des Heimatspielvereins wählen lassen. Archivfoto: Heike Beudert       -  Bruno Eckert hat sich nach 45 Jahren nicht mehr zum Vorsitzenden des Heimatspielvereins wählen lassen. Archivfoto: Heike Beudert
| Bruno Eckert hat sich nach 45 Jahren nicht mehr zum Vorsitzenden des Heimatspielvereins wählen lassen. Archivfoto: Heike Beudert
Anneliese Albert
 |  aktualisiert: 18.08.2022 23:55 Uhr
45 Jahre stand er an der Spitze der Heimatspielgemeinde. Bruno Eckert hat jetzt aber die Verantwortung in jüngere Hände gelegt und sein Amt als Vorsitzender niedergelegt. Dem Verein gelang ein problemloser Nachfolgerwechsel. Zur Mitgliederversammlung der Heimatspielgemeinde kam fast ein Drittel aller Mitglieder. Claudia Kind ist nun die Vorsitzende der Heimatspielgemeinde.
Zunächst berichtete Eckert in der Versammlung über das vergangene Vereinsjahr. Zur Heimatspielgemeinde zählen 238 Mitglieder. An Spieltagen sind davon 170 bis 200 im Einsatz. Die Gruppe der Althäuser Flüchtlinge ist mit 50 Personen die größte. Es kommen inzwischen auch mehrere Mitspieler aus Stadtteilen und umliegenden Ortschaften. Im letzten Jahr gaben mehrere Solisten ihren Einstand: Wolfgang Joa, Steffen Wüst, Elmar Wiener und Dominik Lieb. Es müssen noch mehrere tragende Rollen doppelt besetzt werden, so Eckert.

Die neu gebildete Gruppe der Fanfarenbläser kam gut an, alle wollen auch im nächsten Jahr wieder mitmachen. Bei einem Festzug war keine eigene Musikkapelle dabei, die musikalische Begleitung übernahm erfolgreich die Gruppe der Trommler und Pfeifer. Für die neue Beschallungsanlage werden weitere Leute gesucht, die diese Technik betreuen können. Insgesamt besuchten die drei Aufführungen 1072 Zuschauer. Lobend erwähnte Eckert die Wiederaufnahme des historischen Lagerlebens auf dem Anger. Beim Aufbau der Bühne und des Zuschauerraumes sind viele ältere Mitbürger im Einsatz. Hier werden auch jüngere gesucht.

Kassier Roman Jonas berichtete von einem Überschuss, der eine gute finanzielle Grundlage für das nächste Spieljahr bildet. Die Kassenprüfer Wilhelm Schmitt und Karl - Heinz Mangold bestätigten eine einwandfreie Kassenführung. So stand der Entlastung des Vorstands nichts im Wege.

Zum Ende seiner Amtszeit gab Bruno Eckert noch einen Rückblick auf seine 45-jährige Amtszeit, die die Hälfte der Bestehenszeit des Heimatspiels, das im letzten Jahr auf 90 Jahre zurückschaute, umfasste. Zu Beginn seiner Tätigkeit war es ihm ein Anliegen, die Organisation des Heimatspiels von der Stadtverwaltung loszulösen, die zuvor dafür verantwortlich war. Er wollte keine Bevorzugung des Heimatspiels gegenüber anderen Vereinen und auch keine Einmischung durch die Stadtpolitik. 1972 wurde der Verein Heimatspielgemeinde e.V. gegründet. Nach der Renovierung der Zehntscheune 1978 erhielt die Heimatspielgemeinde hier ein eigenes Domizil mit Kleiderfundus und Platz zum Proben. In dieser Zeit entstanden neben dem Heimatspiel neue Gruppierungen, wie Trommler und Pfeifer, der Singkreis und eine Hans -Sachs -Spielgruppe. Ziel aller Maßnahmen war aber immer, die Erhaltung des Spiels von der Schutzfrau.
Zwei Wünsche gab er an seine Nachfolger weiter: Sie sollten dafür sorgen, dass die Heimatspielgemeinde weiterhin selbstständig bleibt und nicht in Abhängigkeit der Stadt gerät. Eckert bezeichnete das Heimatspiel, das über 90 Jahre unbeschadet überlebt hat, als "Solitär" in der Volksschauspielszene. Es sollte der Text auch in Zukunft nicht verändert und keine Szenen anders als von Ludwig Nüdling, dem Verfasser des Heimatspiels, gewollt, neu gestaltet werden. Das Stück sei weder ein Mittelalterspektakel , noch für Abendvorstellungen geeignet. Bruno Eckert legte seinen Nachfolgern ans Herz, diesen wertvollen Schatz, der von den Vorfahren hinterlassen wurde, für die Zukunft zu bewahren.
Die Mitglieder würdigten die Verdienste Bruno Eckerts mit langanhaltenden Standing Ovations. Jedem war bewusst, dass eine Ära zu Ende ging. Franz Wüst übernahm die Aufgabe des Wahlleiters. Auch Jonas Roman wollte seinen Kassierposten abgeben. Nachdem es vor der Wahl klärende Gespräche mit verschiedenen Mitgliedern gegeben hatte, konnte die Neuwahl des Vorstands unerwartet zügig und problemlos durchgeführt werden. Die bisherige 2. Vorsitzende Claudia Kind wurde zur 1. Vorsitzenden gewählt, ihr Stellvertreter wurde Andreas Trägner. Als Schriftführerin wurde Carolin Schwaz und als Kassier Wolfgang Joa gewählt. Die Spielleitung übernimmt Anneliese Albert. Später soll noch ein Technischer Leiter bestellt werden. Im Vorfeld wählten die einzelnen Gruppen Gruppensprecher, die zum erweiterten Vorstand gehören. Kassenprüfer sind Roman Jonas und Wilhelm Schmitt. Claudia Kind sagte, sie sei sich bewusst, dass sie nach Bruno Eckert in riesige Fußstapfen treten müsse. Sie appellierte an den Gemeinschaftssinn aller Mitglieder und bat ihren Vorgänger, jederzeit bei ihm Rat holen zu dürfen.
 
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