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Premich
Einblick in die Vergangenheit
Premich feierte sein 500-jähriges Bestehen. An zahlreichen Stationen gab es viel zu entdecken aus alten Zeiten von Handwerk, Haushalt oder Fahrzeugen.
Zahlreiche Hobel und anderes Werkzeug sind hier bei der 500-Jahr-Feiert in Premich ausgestellt gewesen. Foto: Peter Rauch       -  Zahlreiche Hobel und anderes Werkzeug sind hier bei der 500-Jahr-Feiert in Premich ausgestellt gewesen. Foto: Peter Rauch
| Zahlreiche Hobel und anderes Werkzeug sind hier bei der 500-Jahr-Feiert in Premich ausgestellt gewesen. Foto: Peter Rauch
Peter Rauch
 |  aktualisiert: 18.08.2022 17:25 Uhr

Mit Orginalen und orginellem feierte Premich an diesem Wochenende sein 500-jähriges Bestehen. An insgesamt 20 Stationen wurde auf fünf Jahrhunderte Besiedelung im Premichtal zurückgeblickt. Da war zum einen die Mohrmühle, ein Sägewerk das unter Umständen damals den Ausschlag zur weiteren Besiedelung gab - wie es heute in der waldreichen Gegend aussieht, zeigte das Amt für Forsten und Landwirtschaft an einem Extrastand. Alte Fotos, Zeichnungen und Urkunden waren im Pfarrheim zu sehen und gleich gegenüber gaben Kirche und Friedhof Einblicke in das vergangene Leben des Vorderrhöndorfes.

Dazwischen, in den Höfen ehemaliger und noch bestehender Bauerngehöfte, gab es Einblick in das Leben von damals: da wurden Keller und Speicher nach noch vorhandenen "Antiquitäten" durchforstet und die Premicher wurden fündig, da war alles zu sehen, was in einem früheren Bauerhaushalt und Bauernhof gebräuchlich und notwendig war. Da standen Sauerkrautfaß und handbetriebene Buttermaschine neben riesigen Heiligenbildern, die über Jahrzehnte über dem Bett im Schlafgemach hingen. Da wurden in einem anderen, größeren Hof fünf Generationen von Pflügen gezeigt, vom einfachen, uralten Holzpflug, über ein- und zweischarige Pflüge hin bis zum ersten Pflug, der wohl nach dem Krieg an einen Traktor gehängt werden konnte. Überhaupt, Traktoren und Bulldogs waren überall im Dorf zu sehen und dass sie nicht nur aus Premich kamen, verrieten oft die Zulassungsschilder. So standen neben einigen feuerroten Porsche (auch diese Fahrzeugschmiede baute in den ersten Nachkriegsjahren "Dieselrosse") Schlüter, Lanz und Mercedes Benz, sowie ein farbenprächtiges Modell aus Argentinien und ein chromblitzendes aus der Schweiz. Dazwischen einheimisches, gebräuchliches Handwerk das auf jedem Dorf damals und heute notwendig ist: der Schmied mit seiner Esse, der Maler und Verputzer, der mit seinen Farben den oft einfach gehaltenen Häusern ein individuelles Gesicht gibt, der Holzschnitzer, den es früher vermutlich in fast jedem der dortigen Häuser gab. Wenn die Kunst eben nicht für eine Weihnachtskrippe oder ein religiöses Motiv reichte, wurden eben nur, in Heimarbeit und Akkord, Zinken für einen Holzrechen geschnitzt. Da Arbeit auch durstig macht, war früher auch in fast jedem Ort eine Mostpresse vorhanden, so auch in Premich beim 500-Jahr-Fest bei dem die Premicher noch richtig Hand anlegten und einen Holzkohlenmeiler errichteten und befeuerten - so, wie es einst jahrhundertelang in den Dörfern rund um die Premich üblich war.

 
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