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Ein Waldpark rund um den Klaushof
Bad Kissingen "Die Leute kommen hierher und sehen nur den Wildpark, sonst nichts", Axel Maunz ist fast ein bisschen unzufrieden. Nicht dass er etwas gegen den Wildpark hätte, nein, als Förster der Stadt Bad Kissingen wünscht er sich nur, dass auch das Sammelsurium an Wald- und Wanderwegen rund um den Wildpark ...
Von unserer Mitarbeiterin Katharina Federlein
 |  aktualisiert: 03.12.2006 22:29 Uhr
Abhilfe soll ein neues Konzept unter dem Titel Waldpark verschaffen. "Als erste Maßnahme", so Maunz, "werden hier statt einer großen, sechs kleine Tafeln aufgestellt." Gäste sollten nämlich nicht einmal mit zu viel Information überhäuft werden, sondern nach und nach alle Angebote lesen können. Diese Tafeln sollen zentral am Parkplatz stehen, an jener Stelle, wo bisher die eine große platziert war.

Neue Infotafeln

Besucher des Waldparks können sich dadurch gezielt lenken lassen. Auf den sechs neuen Informationstafeln werden die vielfältigen Angebote des Waldparks beschrieben, die im Moment aufgrund der unzureichenden Beschilderung noch etwas untergehen.

Dem etwa 30 Hektar großen Wildpark ist die erste Tafel gewidmet. Auf ihr soll der Wildpark kurz und knapp vorgestellt werden: Erwachsene und vor allem Kinder können sich in der beliebten Einrichtung nicht nur im Streichelzoo und auf dem Spielplatz vergnügen, sondern auch einheimische Wildtierarten und alte Haustierrassen bestaunen.

Baumgiganten

Die nächste Tafel beschreibt den Pfad der Baumgiganten. Dieser 2,1 Kilometer lange Pfad wurde erst vor wenigen Jahren angelegt. Es sind dort entlang der Wege besonders große, alte und hohe Bäume, die lange Tradition haben, zu bewundern. Die Förster wurden einstmals von den bayerischen Königen angewiesen, alte und ehrwürdige Bäume stehen zu lassen.

"Ein solcher Wald, wie der von Bad Kissingen, ist bayernweit einzigartig."

Axel Maunz Förster

"Ein solcher Wald, wie der von Bad Kissingen ist bayernweit einzigartig", betont Maunz. Es sei erstaunlich, wie klar schon damals erkannt wurde, dass der Stadtwald, der ungefähr 1700 Hektar groß ist, einen ungeheuren Erholungswert für die Bevölkerung darstellt.

"Natur erforschen" heißt eine weitere Tafel, die unter anderem einen 6,3 Kilometer langen Wanderweg zum Kissinger Bruch ausschreibt. Auf den Spuren der Erdgeschichte kann man da die unterschiedliche Vegetation auf Buntsandstein und Muschelkalk beobachten. Ebenso ist es möglich, sich auf diesem Rundweg über die Aufgaben des Försters zu informieren oder aber, in der so genannten Urwaldparzelle unberührte Natur zu genießen.

Schon etwas länger ist dagegen der 9,8 Kilometer lange Rundweg, der den Naturkundepfad rund um den Ludwigsturm einschließt. Auf demselben Weg kommt man durch den so genannten "Duftwald", den man "mit der Nase" genießen kann.

Für die Kulturinteressierten werden Wanderwege durch das Kaskadental, zur Wüstung Bremersdorf oder zur Ruine Aura ausgeschrieben. Angefangen vom vergleichsweise kurzen Weg mit 4,5 Kilometern Länge bis zum 17-Kilometer-Wanderweg, ist für alle Altersgruppen die geeignete Strecke dabei.

Gastronomie ebenfalls wichtig

Für Familien, die mit ihren Kindern eine Wanderung zu einem lockenden Ziel unternehmen wollen, ist die 2,9 Kilometer entfernte Ilgenwiese mit Spiel- und Grillplatz als Ausflugsziel geeignet, wie die neue Tafel ebenfalls ankündigen soll.

Ein Schild soll auf das Forsthaus Klaushof aufmerksam machen. "Es ist wichtig, dass wir eine gut gehende Wirtschaft hier haben, damit die Wanderer sich bei Kaffee und Kuchen von den Strapazen erholen können", sagt Maunz.

Um die Wanderwege zu vervollständigen wird an jedem Weg eine weitere Tafel mit Erklärungen aufgestellt. Die Schilder geben Auskunft über das jeweilige Thema des Wanderweges.

"Wir möchten die Leute zum Nachdenken und Beobachten anregen."

Axel Maunz Förster

All diese Angebote sollen unter dem Begriff Waldpark stehen. "Wir möchten die Leute zum Nachdenken und Beobachten anregen", erklärt Maunz seine Beweggründe für die Neuerungen rund um den Klaushof. Ein wenig will Maunz die Kissinger und ihre Gäste mit den Angeboten aber auch zurück zur Natur führen.

Erholungsgebiet Wald

Erholung in den Wäldern habe lange Tradition. Schon die Fürstbischöfe von Würzburg hätten 1760 veranlasst, dass der Wald um Bad Kissingen zur Erholung erhalten blieb. Die Fürstbischöfe entdeckten damals den Wald als wichtiges Erholungsgebiet.

Auch die bayerischen Könige interessierten sich für den Kissinger Wald und setzten sich dafür ein, dass dieser unbeschädigt blieb. Jedoch taten sie das nach Maunz Einschätzung nicht aus Eigennutz, sondern für Bevölkerung und Kurbetrieb.

Rohdiamant

Maunz möchte eine Brücke schlagen, zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Aus seiner Sicht ist der Wald ein "Rohdiamant" der Kurstadt Bad Kissingen, der sich auch sehr gut für Tourismus und Fremdenverkehr nutzen lasse.


Mit dem Projekt beschäftigt sich
heute auch der städtische Bauaus-
schuss.

 
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