
Mit stehendem Applaus verabschiedete ein begeistertes Publikum die Mitwirkenden des Jubiläumskonzerts zum 25-jährigen Bestehen von "Schuberts Stubenmusik und Freunde". Fast bis auf den letzten Platz besetzt war die evangelische Kirche in Geroda , als Gerald Benisch mit einem feierlichen Orgelsolo das große Konzert eröffnete.
"Handgemachte echte Rhöner Volksmusik "- genau wie sie Organisatorin Ingrid Schubert versprochen hatte, genossen die zahlreichen Freunde der Volksmusik eineinhalb Stunden lang in vollen Zügen. Seit einem Vierteljahrhundert pflegt "Schuberts Stubenmusik" die echte Volksmusik mit traditionellen Instrumenten wie Zither, Hackbrett, Kontrabass , Gitarre, Violine, Akkordeon , Quer- und Blockflöte.
Gewohnt stilgerecht präsentierte sich die Familienformation aus Geroda mit Ingrid Schubert , Dr. Wilhelm Schubert , Kathrin Zitzmann, Kilian Schubert und Dr. Simon Schubert sowie Christoph Liebelt (Züntersbach), der von der Gründung an zu den Stubenmusikern gehörte. Ihre Vorträge lebten von einer spritzigen Mischung von kurzen Solosequenzen der verschiedenen Instrumente, die in eine harmonische Klangfülle mündeten.
Eigens komponiert und getextet
Volksmusik-Urgestein Erich Weber (Gauaschach) hatte eigens für dieses Konzert
einen Teil der festlichen Lieder für Alphorn und Gesang komponiert und getextet. Die neuen Weihnachtslieder trugen die "Sängerfreunde aus Burkardroth" mit Elisabeth Henneberger, Birgit Schlereth, Christoph Vierheilig, Erika und Günther Werner , Monika und Emil Müller mit Begleitung von Zither und Gitarre vor: Ihr Motto: Singen füreinander und miteinander.
20 Jahre Alphorn in der Rhön
Für einen schon äußerlich eindrucksvollen Auftritt sorgten die "Rhöner Alphornbläser, die an die 20-jährige Geschichte dieses mächtigen Instruments in der Rhön erinnerten. Wolfgang Fella (Hammelburg), Reiner Morshäuser (Singenrain) und die Gruppengründerin Ingrid Schubert zeigten, dass sie die schwierigen Instrumente sicher beherrschen. Begleitet von Akkordeon- und Kuhglockenklängen sorgten sie für alpenländisches Flair in der Rhön. Doch auch im ungewöhnlichen Zusammenspiel mit den zarten Violinenklängen von Lea Weber (Singenrain) und Kathrin Zitzmann harmonierten sie prächtig.
Ein weihnachtliches Klangerlebnis bescherte Regina Bausch (Schönderling) den Gästen. Einfühlsam ihr variables Spiel auf der Harfe, der Königin der Saiteninstrumente.
Zum Abschluss kam es zu einer Uraufführung, die nachdenklich stimmte: Aus russischer Kriegsgefangenschaft hatte der Vater von Ingrid Schubert , Adam Simon aus Platz (verstorben 2008) 1948 ein Weihnachtslied mit nach Hause gebracht. Der Text verleiht seiner Sehnsucht nach Rückkehr zu Heimat und Familie Ausdruck. Zu Hause hatte er es für die folgenden Generationen auf Tonband aufgenommen. Nun, über 70 Jahre später, wurde es in Geroda von seiner Familie erstmals öffentlich vorgetragen. Am Ende eines bestens organisierten Konzerts stand fest: Volksmusik in ihrer Vielfalt, gemacht und mit hohem musikalischem Anspruch, authentisch vorgetragen von engagierten Laienmusikern, hat viele Freunde - und jetzt noch einige dazugewonnen, wie es der begeisterte Schlussapplaus bewies.