
Auch in diesem Jahr spielte die Theatergruppe „Vorhang auf“ des TSV Ebenhausen wieder zweimal vor restlos ausverkauftem Haus. Mit der Inszenierung der Kriminalkomödie „ Chaos im Bestattungshaus“ hat Regisseur und Organisator Holger Zwirlein wieder ein glückliches Händchen bei der Auswahl des Stückes gezeigt. Die Nachfrage nach den Karten war riesig, schon nach den Vorverkaufsterminen waren beide Vorstellungen ausverkauft.
Dies bewies, dass die Entscheidung richtig war, nicht wieder die bisher üblichen zwei Jahre bis zur nächsten Produktion zu warten. Die schwarze Komödie „ Chaos im Bestattungshaus“ ist die sechste Inszenierung der Ebenhäuser Theatergruppe, die seit 2022 zum TSV Ebenhausen gehört und die sich auf die Fahnen geschrieben hat, den Löwenanteil ihres eingespielten Gewinnes für ortsansässige soziale Projekte zu spenden. In erster Linie wird der Kindergarten bedacht, wo auch die Proben der Theatergruppe stattfinden. In diesem Jahr erhalten außerdem der Trimm-Dich-Verein für die Verschönerung der Kneipp-Anlage sowie die Freiwillige Feuerwehr für deren Weg zur Digitalisierung eine Spende.

Turbulenter Dreiakter zum Lachen
Bei dem turbulenten Dreiakter aus der Feder von Autorin Winnie Abel wurden die Lachmuskeln ordentlich strapaziert. Die Zuschauer amüsierten sich köstlich über das Chaos rund um das Bestattungsunternehmen Speck sowie über die meisterliche Vorstellung der Darsteller. Der einhellige Tenor beim Publikum lautete: „Es hat sich gelohnt herzukommen und es war ein wirklich unterhaltsamer Abend!“
Überwältigt von dem Erfolg
Auch Regisseur Holger Zwirlein zeigte sich begeistert: „Wir sind überwältigt von dem grandiosen Erfolg. Das hatten wir so nicht erwartet.“ Beim Aufbau, der fast eine ganze Woche dauerte, riss das Seil des Bühnenvorhanges und bescherte Zwirlein und seiner Truppe einen Schreckensmoment. Dieses Problem konnte jedoch glücklicherweise behoben werden und blieb die einzige unangenehme Überraschung.
Der Inhalt des Stücks
Zum Inhalt: Das Bestattungshaus Speck – Bestattungen mit Herz – steckt in finanziellen Problemen, denn es wird einfach zu wenig gestorben in Ebenhausen. Deswegen lässt sich der chronisch pessimistische Bestatter Gerd Speck, dargestellt von Jens Lindemann, auf ein unmoralisches Angebot ein. Er ist bereit, auf den Vorschlag des Lackfabrikanten Udo Kemp, treffsicher verkörpert von Christian Sauermann, dessen Beerdigung zu inszenieren – nur dass dieser gar nicht tot ist. Der Lebemann mit einem Hang zu Flachwitzen und einer unvergleichlichen Lache möchte auf diese ungewöhnliche Weise von seiner reichen und verbitterten Frau Roswitha, gespielt von Sabrina Dees, loskommen und dabei noch genug Geld absahnen, um mit seiner Geliebten Rita, dargestellt von Nelli Kocher, durchzubrennen. Helfen soll ihm sein von Dauerschluckauf geplagter unterwürfiger Mitarbeiter Ludwig Heller, wieder eine Paraderolle für Sebastian Dees.

Gerds lebenslustige und fröhlich-aufgedrehte Gattin Verona Speck, verkörpert von Gudrun Schaller, versucht, mit Hilfe von Alkohol die resolute Gerichtsvollzieherin Anna Stecklüde, dargestellt von Ulrike Breuter, loszuwerden, um die Pfändung von ihrem Bestattungshaus abzuwenden. Abgefüllt von Tee mit Rum, denn „mit Rum kriegt man mich immer rum“, steckt die Gerichtsvollzieherin plötzlich ebenfalls mitten im Verwechslungschaos. Dieses wird noch schlimmer, als plötzlich die lebende Leiche von Udo Kemp verschwindet. Dieser wurde von Gerd Specks schwarz gekleidetem Teenagersohn Paul (Sebastian Springer) zu einer Gothic Party auf dem Friedhof „entwendet“, um seiner Grufti-Freundin Melanie (Sina Zwirlein), die sich selbst „Morgana“ nennt, zu imponieren.

Im Laufe des Stückes wird, nachdem die Lackfabrikantin Roswitha Kemp enttäuscht entdeckt, dass sie von ihrem Mann betrogen wurde, aus der zunächst als teuer und pompös geplanten Bestattung in einem Marmormausoleum eine eher minimalistische Beisetzung: „Statt weißer Rosen auf dem Sarg dürfen es ruhig nur Gänseblümchen sein“ und wenn möglich könnte der Unternehmer Kemp sogar in einer Schubkarre auf den Friedhof gekarrt und über die Friedhofsmauer entsorgt werden.
Das Team
Zum Team der Laienspielgruppe gehören auch Monika Rettke, die als Souffleuse Retterin in der Not war, Christina Zehe, die professionell frisierte und schminkte, sowie Tamara Zwirlein, die im Hintergrund vor allem bei der Bewirtung alle Fäden in der Hand hatte. Unterstützt wurde die Gruppe vom Schweinfurter Bestattungshaus Trauerhilfe Kalli Müller, das für das richtige Trauerambiente sorgte, und der Firma Holzdesign Plescher, die kostenlos ein neues Bühnenbild zur Verfügung stellte.
Im Bereich Technik ermöglichten Benedikt Keßler, der auch durch das Programm führte, sowie Andreas Keßler, Eva Preisendörfer und Christian Daller gute Ton- und Lichtverhältnisse.