Zahlbach
Ein ungewöhnlicher Gast
Immer wieder kehrt ein Graureiher an den Bach zwischen Zahlbach und Burkardroth zurück, um zu jagen.
Still sitzt der Graureiher da. Verharrt einige Minuten in den Baumwipfeln. Wirkt wie eine grau gefiederte Statue. Plötzlich kommt Bewegung in den Vogel. Er breitet seine Flügel aus und fliegt los. Dreht zwei, drei Runden über dem Tal, um schließlich zwischen den Bäumen zu verschwinden.
Seit einigen Wochen wiederholt sich dieses Schauspiel am Oberlauf der Aschach. Nicht jeden Tag, vielmehr sporadisch. Meistens ist der Graureiher morgens zu Gast. "Ich habe ihn auch schon abends kurz vorm Dunkelwerden gesehen", erzählt Robert Schmitt.
Der 75-Jährige wohnt auf der Zahlbacher Seite des Aschach-Tals. Er kann den Vogel regelmäßig bei seinen Beutezügen entlang des Bachlaufs beobachten. "An der Stoffelsmühle gab es mal ein Mühlrad. Heute ist da ein Loch, in dem sich Forellen tummeln. Dort jagt der Reiher", erzählt der ehemalige Ortssprecher Zahlbachs. Pfeilschnell stürzte sich dabei der Vogel auf seine Beute. Manchmal verharre er auch im Bach stehend, um im passenden Moment zuzuschlagen. Ein beeindruckendes Naturschauspiel. Doch so ungewöhnlich ist das gar nicht.
"Bis vor drei, vier Jahren lebte eine ganze Kolonie Graureiher an der Zahlbacher Schafsmühle", erzählt Schmitt. Die befindet sich unterhalb vom Gewerbegebiet Zum Mühlengrund an der Gemarkungsgrenze zu Stralsbach. Dort gibt es einige Teiche, an denen die Kolonie, bestehend aus bis zu 18 Vogelpaaren, zusammenlebte. Warum die Zahl der Graureiher mittlerweile auf ein paar wenige zurückgegangen ist, darüber lässt sich nur spekulieren. "Vielleicht war das Nahrungsangebot nicht mehr so gut", vermutet Robert Schmitt.
"Das könnte gut sein", sagt Vogel-Experte Dieter Fünfstück dazu. Der 67-Jährige engagiert sich schon seit über 40 Jahren für den Naturschutz, leitet die Kreisgruppe Bad Kissingen des Landesbundes für Vogelschutz (LBV). Doch von Fischen allein würden sich Graureiher nicht ernähren, ist er überzeugt. "Die Vögel fressen außerdem Mäuse und Amphibien, Eidechsen und Schlangen", weiß er. Zudem würden die Vögel nur dort leben, wo das Wasser am saubersten ist.
Wie viele Graureiher im Landkreis Bad Kissingen beheimatet sind, kann Dieter Fünfstück nicht sagen. Man müsste sie mit Sendern ausstatten, was aber sehr aufwendig wäre. "Es gibt welche in Oerlenbach und Eltingshausen", berichtet er. Am vergangenen Freitag saßen zwei Graureiher auf einer Wiese zwischen Geroda und Platz. Auch an den Fischteichen in Premich und am Wollbacher Sportplatz wurden schon welche gesichtet.
Vor vier Jahrzehnten sah das noch ganz anders aus. Denn damals stand die Vogelart kurz vor dem Aussterben. Nicht zuletzt, weil ihr Lebensraum immer mehr zerstört wurde. Graureiher halten sich besonders gern an seichten Tümpeln und Teichen auf, die von Büschen und Bäumen umgeben sind. Außerdem wurden die Vögel lange Zeit gejagt.
"Manche Leute glaubten, er würde ihnen die Fische aus den Fischteichen leerfischen. Und Angler glaubten, dass es Fische anlocken würde, wenn man die Angelrute mit Reiherfett einschmieren würde. Beides ist mittlerweile wissenschaftlich widerlegt", ist auf der Homepage des Naturschutzbundes Nabu nachzulesen. Schließlich haben strenge Schutzregelungen dafür gesorgt, dass die Graureiher gerettet wurden.
So dürfen die Vögel nur noch in Bayern gejagt werden, jedoch unter sehr strengen Auflagen. Nach Paragraf 19 (2) der Verordnung zur Ausführung des Bayerischen Jagdgesetzes (AVBayJG) darf die Jagd auf den Graureiher lediglich zum Schutz der heimischen Tierwelt und zur Verhinderung von wirtschaftlichen Schäden ausgeübt werden. Erlaubt ist diese nur in der Zeit vom 16. September bis 31. Oktober und im Umkreis von 200 Metern um geschlossene Gewässer.
Heute sind die Graureiher in Deutschland wieder überall anzutreffen, bilden sogar die am häufigsten vorkommende Reiherart in Europa. In Norddeutschland leben die Vögel mittlerweile in großen Kolonien mit mehr als hundert Brutpaaren. Einige ziehen im Winter nach Süden. Die meisten überwintern jedoch in Deutschland, benötigen zur Nahrungssuche allerdings offene Gewässer. In strengen Wintern, bei denen viele freie Wasserflächen einfrieren, kommen viele Reiher um.
Inzwischen sind Graureiher auch immer häufiger in Städten anzutreffen. Hier nutzen sie das gute Nahrungsangebot der fischreichen Gewässer in Parks sowie in den Zoos. Die Vögel können bis zu 24 Jahre alt werden.
Seit einigen Wochen wiederholt sich dieses Schauspiel am Oberlauf der Aschach. Nicht jeden Tag, vielmehr sporadisch. Meistens ist der Graureiher morgens zu Gast. "Ich habe ihn auch schon abends kurz vorm Dunkelwerden gesehen", erzählt Robert Schmitt.
Beeindruckendes Schauspiel
Der 75-Jährige wohnt auf der Zahlbacher Seite des Aschach-Tals. Er kann den Vogel regelmäßig bei seinen Beutezügen entlang des Bachlaufs beobachten. "An der Stoffelsmühle gab es mal ein Mühlrad. Heute ist da ein Loch, in dem sich Forellen tummeln. Dort jagt der Reiher", erzählt der ehemalige Ortssprecher Zahlbachs. Pfeilschnell stürzte sich dabei der Vogel auf seine Beute. Manchmal verharre er auch im Bach stehend, um im passenden Moment zuzuschlagen. Ein beeindruckendes Naturschauspiel. Doch so ungewöhnlich ist das gar nicht.
"Bis vor drei, vier Jahren lebte eine ganze Kolonie Graureiher an der Zahlbacher Schafsmühle", erzählt Schmitt. Die befindet sich unterhalb vom Gewerbegebiet Zum Mühlengrund an der Gemarkungsgrenze zu Stralsbach. Dort gibt es einige Teiche, an denen die Kolonie, bestehend aus bis zu 18 Vogelpaaren, zusammenlebte. Warum die Zahl der Graureiher mittlerweile auf ein paar wenige zurückgegangen ist, darüber lässt sich nur spekulieren. "Vielleicht war das Nahrungsangebot nicht mehr so gut", vermutet Robert Schmitt.
Ihre Zahl ist unbekannt
"Das könnte gut sein", sagt Vogel-Experte Dieter Fünfstück dazu. Der 67-Jährige engagiert sich schon seit über 40 Jahren für den Naturschutz, leitet die Kreisgruppe Bad Kissingen des Landesbundes für Vogelschutz (LBV). Doch von Fischen allein würden sich Graureiher nicht ernähren, ist er überzeugt. "Die Vögel fressen außerdem Mäuse und Amphibien, Eidechsen und Schlangen", weiß er. Zudem würden die Vögel nur dort leben, wo das Wasser am saubersten ist.
Wie viele Graureiher im Landkreis Bad Kissingen beheimatet sind, kann Dieter Fünfstück nicht sagen. Man müsste sie mit Sendern ausstatten, was aber sehr aufwendig wäre. "Es gibt welche in Oerlenbach und Eltingshausen", berichtet er. Am vergangenen Freitag saßen zwei Graureiher auf einer Wiese zwischen Geroda und Platz. Auch an den Fischteichen in Premich und am Wollbacher Sportplatz wurden schon welche gesichtet.
Vor vier Jahrzehnten sah das noch ganz anders aus. Denn damals stand die Vogelart kurz vor dem Aussterben. Nicht zuletzt, weil ihr Lebensraum immer mehr zerstört wurde. Graureiher halten sich besonders gern an seichten Tümpeln und Teichen auf, die von Büschen und Bäumen umgeben sind. Außerdem wurden die Vögel lange Zeit gejagt.
Ammenmärchen
"Manche Leute glaubten, er würde ihnen die Fische aus den Fischteichen leerfischen. Und Angler glaubten, dass es Fische anlocken würde, wenn man die Angelrute mit Reiherfett einschmieren würde. Beides ist mittlerweile wissenschaftlich widerlegt", ist auf der Homepage des Naturschutzbundes Nabu nachzulesen. Schließlich haben strenge Schutzregelungen dafür gesorgt, dass die Graureiher gerettet wurden. So dürfen die Vögel nur noch in Bayern gejagt werden, jedoch unter sehr strengen Auflagen. Nach Paragraf 19 (2) der Verordnung zur Ausführung des Bayerischen Jagdgesetzes (AVBayJG) darf die Jagd auf den Graureiher lediglich zum Schutz der heimischen Tierwelt und zur Verhinderung von wirtschaftlichen Schäden ausgeübt werden. Erlaubt ist diese nur in der Zeit vom 16. September bis 31. Oktober und im Umkreis von 200 Metern um geschlossene Gewässer.
Strenge Winter sind tödlich
Heute sind die Graureiher in Deutschland wieder überall anzutreffen, bilden sogar die am häufigsten vorkommende Reiherart in Europa. In Norddeutschland leben die Vögel mittlerweile in großen Kolonien mit mehr als hundert Brutpaaren. Einige ziehen im Winter nach Süden. Die meisten überwintern jedoch in Deutschland, benötigen zur Nahrungssuche allerdings offene Gewässer. In strengen Wintern, bei denen viele freie Wasserflächen einfrieren, kommen viele Reiher um. Inzwischen sind Graureiher auch immer häufiger in Städten anzutreffen. Hier nutzen sie das gute Nahrungsangebot der fischreichen Gewässer in Parks sowie in den Zoos. Die Vögel können bis zu 24 Jahre alt werden.
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