Bad Kissingen
Ein Soldatengrab am Altenberg
Zeugnis eines Krieges: Auf einer alten Aufnahme ist das Grab eines 1866 gefallenen Soldaten zu sehen. Heute steht dort nur noch ein Gedenkstein.
Von einem Abgeordneten, der nicht genannt sein will, erhielt Kreisheimatpfleger Werner Eberth eine Zuschrift mit einem Foto eines sehr aufwendig gemachten Soldatengrabs am Altenberg, an dem die Gefechte der vorrückenden Preußen mit den Bayern begannen.
Vor 1930 hat der Landwehr-Major Gustav Fischer ein Verzeichnis der Gräber und Gedenksteine der 1866 bei Kissingen gefallenen Krieger angelegt, das chronologisch richtig mit den ersten Toten am Altenberg begann. Als Nr. 1 hat er "2 Sammelgräber nebeneinander 50 m hinter Café Bellevue" aufgeführt.
Nach Familienüberlieferung des Abgeordneten hat seine Urgroßmutter sofort versucht, nach der Todesnachricht nach Kissingen zu kommen, was ihr erst im zweiten Anlauf gelungen ist.
Sie ließ ein relativ aufwendiges Grabmal über dem Grab ihres Sohnes errichten und sich dort nach dessen Vollendung von dem Kissinger Fotografen W. Cronenberg fotografieren. Der 1840 geborene Sohn Friedrich Wilhelm von N. war Fähnrich bei der 2. Kompanie des 15. preußischen Infanterieregiments. In dem Grabmal lagen damals noch ein Tambour und ein Musketier der 3. Kompanie des gleichen Infanterieregiments, beide gefallen am Lindesmühlsteg, begraben.
Daneben befand sich ein weiteres aufwendiges Grabmal, ohne Namensnennung nur mit der Aufschrift "Hier ruhen 3 Preußen, gefallen am 10. July 1866", das dem Foto nach später angelegt wurde.
Nach Erinnerung des Kissinger Heimatforschers Peter Ziegler hat ihm der verstorbene Inhaber des "Cafés Bellevue" Hammelmann erzählt, dass 1945 Amerikaner angetrunken mit einem Jeep die beiden Kriegerdenkmäler umgefahren hätten. Mit Rücksicht auf das Verhältnis zur Besatzungsmacht sei die peinliche Geschichte nicht weiter verfolgt worden.
Um 1970 hat die Kurgärtnerei - von König Ludwig II. 1866 mit der Pflege der Kriegsgräber beauftragt - wenigstens ein Gedenkkreuz für die sechs gefallenen Preußen mit vereinfachtem Text aufgestellt. Der jetzige Gedenkstein steht allerdings nicht auf den sonst unberührten Gräbern und liegt nach Volkmar Csallner, der 1978 den 1935 bei T. A. Schachenmayer erschienenen "Führer zu den Kriegsgräbern von 1866" ergänzt (S. 27) herausgegeben hat, etwa 30 Meter oberhalb der eigentlichen Grabstätte.
Im Stadtarchiv Bad Kissingen fand sich in dem Gräberverzeichnis von Landwehr-Major Gustav Fischer ein Gedicht eines Karl Schütte, geschrieben am 3. Juli 1912 "Zum Gedächtnis meines lieben unvergesslichen Kameraden, am 10. July 1866 morgens 10 Uhr an meiner Seite gefallenen Avantageur-Unteroffiziers Wilhelm von N..." . Ein Avantageur-Unteroffizier war ein Offiziersanwärter (Fähnrich).
Das Bild erreichte den Kreisheimatpfleger erst nach Redaktionsschluss zu dessen Buch über den Krieg 1866. Das Bild ist daher nicht in dem voraussichtlich in der 1. Junihälfte erscheinenden Buch enthalten.
Vor 1930 hat der Landwehr-Major Gustav Fischer ein Verzeichnis der Gräber und Gedenksteine der 1866 bei Kissingen gefallenen Krieger angelegt, das chronologisch richtig mit den ersten Toten am Altenberg begann. Als Nr. 1 hat er "2 Sammelgräber nebeneinander 50 m hinter Café Bellevue" aufgeführt.
Sechs Soldaten begraben
Nach Familienüberlieferung des Abgeordneten hat seine Urgroßmutter sofort versucht, nach der Todesnachricht nach Kissingen zu kommen, was ihr erst im zweiten Anlauf gelungen ist.
Sie ließ ein relativ aufwendiges Grabmal über dem Grab ihres Sohnes errichten und sich dort nach dessen Vollendung von dem Kissinger Fotografen W. Cronenberg fotografieren. Der 1840 geborene Sohn Friedrich Wilhelm von N. war Fähnrich bei der 2. Kompanie des 15. preußischen Infanterieregiments. In dem Grabmal lagen damals noch ein Tambour und ein Musketier der 3. Kompanie des gleichen Infanterieregiments, beide gefallen am Lindesmühlsteg, begraben.
Daneben befand sich ein weiteres aufwendiges Grabmal, ohne Namensnennung nur mit der Aufschrift "Hier ruhen 3 Preußen, gefallen am 10. July 1866", das dem Foto nach später angelegt wurde.Nach Erinnerung des Kissinger Heimatforschers Peter Ziegler hat ihm der verstorbene Inhaber des "Cafés Bellevue" Hammelmann erzählt, dass 1945 Amerikaner angetrunken mit einem Jeep die beiden Kriegerdenkmäler umgefahren hätten. Mit Rücksicht auf das Verhältnis zur Besatzungsmacht sei die peinliche Geschichte nicht weiter verfolgt worden.
Um 1970 hat die Kurgärtnerei - von König Ludwig II. 1866 mit der Pflege der Kriegsgräber beauftragt - wenigstens ein Gedenkkreuz für die sechs gefallenen Preußen mit vereinfachtem Text aufgestellt. Der jetzige Gedenkstein steht allerdings nicht auf den sonst unberührten Gräbern und liegt nach Volkmar Csallner, der 1978 den 1935 bei T. A. Schachenmayer erschienenen "Führer zu den Kriegsgräbern von 1866" ergänzt (S. 27) herausgegeben hat, etwa 30 Meter oberhalb der eigentlichen Grabstätte.
Im Stadtarchiv Bad Kissingen fand sich in dem Gräberverzeichnis von Landwehr-Major Gustav Fischer ein Gedicht eines Karl Schütte, geschrieben am 3. Juli 1912 "Zum Gedächtnis meines lieben unvergesslichen Kameraden, am 10. July 1866 morgens 10 Uhr an meiner Seite gefallenen Avantageur-Unteroffiziers Wilhelm von N..." . Ein Avantageur-Unteroffizier war ein Offiziersanwärter (Fähnrich).
Das Bild erreichte den Kreisheimatpfleger erst nach Redaktionsschluss zu dessen Buch über den Krieg 1866. Das Bild ist daher nicht in dem voraussichtlich in der 1. Junihälfte erscheinenden Buch enthalten.
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