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Münnerstadt
Ein olympischer Marathon
Der Münnerstädter Johannes Wolf besuchte 19 Wettkämpfe bei den olympischen Spielen in Rio de Janeiro. Für ihn war es ein beeindruckendes Erlebnis .
Ein Traum wurde wahr: Johannes Wolf erlebte im weltberühmten Maracana-Stadion von Rio de Janeiro ein Fußball-Halbfinale der olympischen Spiele. Foto: Johannes Wolf       -  Ein Traum wurde wahr: Johannes Wolf erlebte im weltberühmten Maracana-Stadion von Rio de Janeiro ein Fußball-Halbfinale der olympischen Spiele. Foto: Johannes Wolf
| Ein Traum wurde wahr: Johannes Wolf erlebte im weltberühmten Maracana-Stadion von Rio de Janeiro ein Fußball-Halbfinale der olympischen Spiele. Foto: Johannes Wolf
Heike Beudert
 |  aktualisiert: 19.08.2022 21:45 Uhr
Johannes Wolf hat packende Finals gesehen und ebenso emotionale und kuriose Momente bei Olympia live erlebt. Der Münnerstädter TSV-Vorstand war neun Tage lang in Rio de Janeiro und besuchte während der olympischen Spiele insgesamt 19 Sportveranstaltungen. Über das Internet konnte er in Rio aus mitverfolgen, wie zuhause die Spiele kommentiert werden. Der häufig geäußerten Kritik an der Organisation der Spiele könne er sich nicht unbedingt anschließen, betont Johannes Wolf. Er sah die Spiele mit den Augen eines klassischen Olympia-Touristen. Und da war ihm klar, dass man die deutschen Werte nicht einfach auf Rio de Janeiro übertragen kann.
Bereits im vergangenen Oktober hatte sich Johannes Wolf die Karten für verschiedene Wettkämpfe gekauft. Bewusst hat er eine bunte Mischung gewählt - so wie olympische Spiele auch sind. Dabei waren Kanu-Slalom, Trampolin oder Springreiten - "das wollte ich mir auch mal geben", sagt er. Und Johannes Wolf weiß jetzt, dass Trampolin auf jeden Fall nicht seine Lieblingssportart werden wird.


Usain Bolt live über 200 Meter

Aber er hatte auch echte Highlights in seinem Olympia-Programm. Wolf war im Stadion, als Usain Bolt seine Goldmedaille im 200-Meter Sprint holte. Und er hat den spannenden Wettkampf um Diskus-Gold der Männer mitverfolgt. Den Aufreger, für den der deutsche Olympia-Sieger Christoph Harting bei der Siegerehrung gesorgt hatte, sah Johannes Wolf leider nicht mehr. Da war er schon wieder unterwegs in die nächste Sportstätte. Aber bereits bei der Vorstellung der Diskuswerfer sei Christoph Harting als extrovertiert aufgefallen, meint Wolf.
Eine zweite deutsche Goldmedaille erlebte Johannes Wolf live beim Kajak-Zweier mit. "Ganz interessant" war für Johannes Wolf ein Gewichtheberwettkampf. "Das ist eigentlich gar nicht meine Sportart", sagt er. Aber er erlebte an diesem Tag einen dieser kuriosen olympischen Wettkämpfe, der mit sehr emotionalen Szenen endete. Da war alleine der Unterhaltungswert sehr hoch.


Sportliche Höhepunkte dabei

Highlights waren für Johannes Wolf das Handball-Halbfinale Deutschland gegen Frankreich, auch wenn das Spiel selbst über weite Strecken gar nicht so optimal gewesen sei. Auch das Finalspiel von Angelique Kerber hat Wolf gesehen und bedauert, dass die Ränge so leer geblieben sind.Dabei hätten die Karten vom vorher stattgefundenen Männerhalbfinale alle auch für das Damen-Endspiel gegolten, sagt Wolf. Vor allem bei einigen Leichtathletik-Wettkämpfen seien extrem wenig Leute da gewesen, bestätigt Johannes Wolf den Eindruck, den der Fernsehzuschauer des öfteren hatte, wenn die Kamera auf die Zuschauertribüne schwenkte.


Stimmung im Maracana

Natürlich gab es auch richtig volle Stadien. Als die brasilianischen Fußballer im Halbfinale gegen Honduras aufliefen, war Johannes Wolf im berühmten Maracana-Stadion mit dabei. Für den Fußballfan Johannes Wolf war dieses Match eines der Highlights seines neuntägigen Olympia-Marathons durch die Wettkampfstätten in Rio.
Im Nachhinein, meint er, wäre es vielleicht besser gewesen, ein paar weniger Veranstaltungen zu besuchen. Riesigen Spaß hatte er dennoch, selbst wenn es manchmal ganz schön stressig gewesen ist, von Wettkampf zu Wettkampf zu sputen.


Begegnungen am Rande

Trotz knapper Zeit gab es nette Begegnungen am Rande der Spiele. Nach dem Handballspiel stand Johannes Wolf vor dem langjährigen Nationaltrainer der Handballer, Heiner Brand, und dem ehemaligen Welthandballer Daniel Stephan. "Wir haben ein bisschen Smalltalk gemacht". Und natürlich gab es ein gemeinsames Erinnerungsfoto für Johannes Wolf. Sportprominenz konnte man immer wieder begegnen, egal ob beim Turnier oder einfach beim Bummel auf der Copacabana, dem Flanierstrand in Rio de Janeiro.


Eindrücke aus der Millionenstadt

Doch es war nicht nur der Sport, der Johannes Wolf in diesen neun Tagen fasziniert hat. Bewusst hatte er sich zwei Tage frei gehalten, um die Stadt kennenzulernen. Mit einem Führer besuchte er die touristischen Sehenswürdigkeiten wie Zuckerhut und Christusstatue. Seine Fremdenführer brachten ihn aber auch in Favelas. Eine heißt übersetzt "Deutscher Bunker". Bedrückend und faszinierend zugleich seien diese Abstecher gewesen. Kinder haben für ihn gesungen, andere zeigten, wie sie leben. Angst um seine Sicherheit habe er nicht gehabt, sagt Johannes Wolf. Er hatte den Eindruck, dass die Menschen stolz waren, wenn Besucher zu ihnen kamen. Sein Fazit nach diesen Besuchen: "Wir sollten dankbar sein, dass wir in Deutschland so privilegiert leben können".
Als Olympia-Tourist habe er sich in Rio sicher gefühlt. Im ersten Moment sei so viel sichtbare Sicherheitsvorkehrung sogar etwas abschreckend gewesen. Johannes Wolf hat gelesen, dass gerade die starken Einlasskontrollen bei den Wettkämpfen zu langen Wartezeiten und damit zu Unzufriedenheit geführt hätten. Er kann das eigentlich nicht bestätigen.
Die Kontrollen hätten denen an Flughäfen geähnelt. Länger als eine halbe Stunde habe er aber nie angestanden. Mit dem Transport von Sportstätte und Sportstätte hatte er keine Probleme.
Ob er noch einmal zu olympischen Spielen fahren wird, weiß er nicht. In Rio war es vor allem die Kombination aus Spielen und einer spannenden, eindrucksvollen Stadt, die ihn bewogen hat, die Reise zu unternehmen. Ob ihn Tokio in vier Jahren ebenso reizen wird, kann er momentan nicht sagen. "Vielleicht sind da die Spiele perfekter als in Rio, aber vielleicht auch steriler", überlegt Johannes Wolf.
 
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