Bad Brückenau
Ein neuer Rammbock für das Bad Brückenauer Rathaus
Das Ordensfest läutet die Bad Brückenauer Faschingskampagne. Neben dem Orden wurde auch das neue Waffe für den Rathaussturm vorgestellt.

Traditioneller Auftakt in die anstehende, sehr kurze Faschingskampagne ist für die Aktiven der Ersten Großen Bad Brückenauer Karnevalsgesellschaft das Ordensfest, um sich dem närrischen Volk nicht mit nackter Brust zu präsentieren. Am Freitagabend war dazu der große Saal der Aspenmühle in Leichtersbach, proppenvoll besetzt.
Gleich zum Auftakt der Veranstaltung platzte die erste närrische Bombe: Es gibt ohne Suchen und ganz still und heimlich organisiert eine neue Regentschaft: Die Faschingsprinzessin Katharina II. (Katharina Pankerl) konnte also beruhigt, aber mit einer Träne im Knopfloch, abdanken und ihr gewähltes Amt als Vereinsvorsitzende wieder aufnehmen.
"Benni der Zweite, vom närrischen Elferrat mit medizinischem Rat" (Benjamin Haubold), als Jungelferrat und Bannerträger schon lange in der Gesellschaft tätig, übernahm mit vielen Küsschen die Insignien seiner Macht von seiner Vorgängerin. Er verlas, assistiert von seinen Adjutanten Denis und Nico, erstmals seine Proklamation. Der 20-Jährige Prinz durchläuft in der Arztpraxis Dr. Nelkenstock eine Ausbildung als medizinischer Fachangestellter. Anwärterinnen auf die noch freie Stelle als Prinzessin würde Benni närrisch-wohlwollend prüfen.
Es folgten die vereinsinternen Ehrungen. Nahezu jeder der Anwesenden wurde mit dem neuen Jahresorden ausgezeichnet, wichtiges Zeichen der Zugehörigkeit in der anstehenden Faschingszeit. Neben dem Jahresorden standen aber vor allem die außerordentlichen Ehrungen im Vordergrund. So erhielten die Gardistinnen Lisa-Marie Herbig, Celina Weber und Sandy Worschech Auszeichnungen für fünf und zehn Jahre aktives Gardetanzen. Die Roten Funken präsentierten ihren neuen Gardetanz, ebenso die anderen beiden Garden der Gesellschaft und das Tanzmariechen Melina Häusler.
Als ersten Höhepunkt des Abends konnte Sitzungspräsident Frank Vogler den Delegierten des Fasnachtsverbands präsentieren. Klaus Mültner aus Mellrichstadt, Beirat für Unterfranken des Fastnachtverbands Franken, hatte ein Füllhorn an überregionalen Ehrungen dabei. So wurden die drei Tänzerinnen Antonia und Sabine Wehner und Dunja Müller mit dem Jugendorden des Verbands ausgezeichnet.
Den Sessionsorden des Fasnachtsverbands Franken, von Mültner als "Baustellenorden" betitelt, erhielten für ihre Verdienste um die regionale Fasenacht Sitzungspräsident Frank Vogler und Elferratspräsident Denis Zülküflü. Baustellenorden deshalb, so Mültner, weil einerseits Bad Brückenau immer noch eine Dauerbaustelle zu sein scheint, andererseits aber und offiziell stellt der Orden die 4,2 Millionen Euro teure Neubaumaßnahme des Bundes deutscher Karnevalisten unter der Regie des Fasnachtsverbands Franken in eine Fasnachtsakademie in Kitzingen dar. Diesen Rohbau konnten die Brückenauer Karnevalisten unlängst bei ihrem Vereinsausflug mit Besuch des benachbarten Deutschen Faschingsmuseums begutachten.
Die goldene Ehrennadel des Verbands verlieh der Beirat an die Gardetrainerin und langjährige Tänzerin Mercedes Seban de Vlaeminck. Ebenfalls die Ehrennadel in Gold erhielt Lisa Pankerl als langjährige Gardistin und Schriftführerin des Vereins.
Erstmals nach Bad Brückenau vergeben wurde eine neue Kategorie Verdienstorden. Dieser Orden würdigt das Engagement von Gönnern und Förderern des örtlichen Faschingsbrauchtums. "Die Frau für den Muttibereich" innerhalb der Riege der Eltern der Gardemädchen, Bianca Zeier-Herbig, erhielt diese hohe Auszeichnung für unermüdliches Engagement rund um die Betreuung der Garden der Gesellschaft.
Für Kurzweil nach Abschluss des Ordensreigens sorgte die feierliche Vereidigung eines neuen, jungen Elferrats und die Vorstellung der neuen Sturmbewaffnung der Gesellschaft. Der langjährige Gesellschaftsbaumeister Horst Selbert stattete den altgedienten Rammbock zur Erstürmung des Rathauses effektiver und zeitgemäßer aus. Ein handgeschnitzter, bedrohlich wirkender Kopf eines Bocks ziert fortan die Spitze des Rammbocks, von Selbert kurzerhand zum "Rammbock Willi" getauft.
Der Kopf ist wohl eher einem Wolperdinger, denn einem Wiederkäuer ähnlich und wird erstmals zum anstehenden Rathaussturm die Besatzung des Rathauses in die Knie zwingen.
Der finale Knüller dann noch der Auftritt einer neuen Männertanzgruppe: Die "Elferrats-Dance-Crew".
Bestehend aus sechs jungen Elferräten und Freunden, trainiert von Lydia Hermann, präsentierten die ersten Tanzsegmente ihres Showtanzes unter dem Gejohle des weiblichen Publikums. Zur Tanz- und Shownacht darf hier sicher mehr zu sehen sein.
Auch wenn die Bad Brückenauer Karnevalisten den 11.11. scheinbar verschlafen haben und das Rathaus noch in Bürokratenhand ist, so tut sich doch allerhand in Bad Brückenau anlässlich der fünften Jahreszeit. Vereinsinterner Auftakt der Session ist schon lange das Ordensfest, denn was ist ein Faschingsnarr ohne ordensbehängte Brust? - Irgendwie nackt. Neben überregionalen Ordensverleihungen werden hier alljährlich die Jahresorden der Gesellschaft verliehen, so dass mit ordensgewappneter Brust zum Sturm auf das Rathaus geschritten werden kann. Seit 1984 zieren die Orden der Karnevalsgesellschaft durchgängig zeitgenössische Motive mit historischem Hintergrund und historische Motive. Den diesjährigen Orden ziert dabei das Rotkreuzhaus im Zustand der 1960er Jahre mit einem historischen Krankenwagen. Im Text der Ordensurkunde lautet es: "Die Aktivitäten des Roten Kreuzes gehen in Bad Brückenau bis auf das Jahr 1870 zurück. Zu dieser Zeit waren sogenannte Frauen-Zweigvereine hauptsächlich in der Armenpflege und Kinderbetreuung tätig.
Im Jahr 1891 wurde der Betrieb einer Kinderbewahranstalt dokumentiert und 1899 der Umzug in das Kindergartengebäude am alten Friedhof. Das Rettungswesen in Bad Brückenau wurde am 1. Februar 1910, eine Woche vor dem Rosenmontag, in Form einer Sanitätskolonne mit freiwilligen Helfern um Herrn Dr. Wilhelm Winterstein gegründet. Der Krankentransport erfolgte mit einem Handwagen, der sogenannten Schiebmarie. Das erste motorisierte Krankenfahrzeug wurde 1928 in Betrieb genommen. In den 1950er Jahren nahm der erste hauptamtliche Sanitäter seinen Dienst auf.
1962 wurde dann das auf dem Jahresorden abgebildete Gebäude des Fuhrbetriebes Howe mit drei Garagen für 127.500 DM erworben und zur Rettungswache umgebaut. Zu dieser Zeit waren bereits drei Fahrzeuge im Einsatz. 1989 wurde der Anbau mit Garagen und Lehrsaal fertiggestellt.
Dieser diente seit dieser Zeit den vielen freiwilligen und hauptberuflichen Helfern aber auch vielen Gästen zur Fort- und Weiterbildung.Nicht nur das Rot in den Vereinsfarben verbindet uns Karnevalisten mit dem Roten Kreuz, sondern auch die unvergessenen Faschingsbälle der Sanitätsredoute in der FC-Halle in den 70er und 80er Jahren."
Der Orden, traditionell in gelb/rot mit Reliefprägung in Silber ausgeführt, hat wieder eine limitierte Auflage. Jeder Ordensträger der anstehenden Faschingssession bekommt somit eine zukünftige Rarität verliehen, die auch außerhalb der Faschingszeit begehrt ist.
Der Rathaussturm, bei dem erstmals die Öffentlichkeit den Orden bestaunen kann, findet auch noch statt. Er wird erstmals als Abendveranstaltung im Fackelschein durchgeführt. Hierzu haben sich Karnevalsgesellschaft und Werbegemeinschaft zusammengeschlossen. Die "Lichterglanz"-Veranstaltung, deren Durchführung ebenfalls lang in der Schwebe war, wird am Dienstag, 21. November, bis abends um 20 Uhr geöffnete Läden in der Kernstadt bieten. Um 19.11 Uhr steht dann als besondere Attraktion dieses illuminierten Einkaufsabends die Erstürmung des Rathauses an. Hierzu haben sich die Brückenauer Karnevalisten die Unterstützung befreundeter Vereine mit ihren Sturmtruppen gesichert.
Neue Regentschaft
Gleich zum Auftakt der Veranstaltung platzte die erste närrische Bombe: Es gibt ohne Suchen und ganz still und heimlich organisiert eine neue Regentschaft: Die Faschingsprinzessin Katharina II. (Katharina Pankerl) konnte also beruhigt, aber mit einer Träne im Knopfloch, abdanken und ihr gewähltes Amt als Vereinsvorsitzende wieder aufnehmen."Benni der Zweite, vom närrischen Elferrat mit medizinischem Rat" (Benjamin Haubold), als Jungelferrat und Bannerträger schon lange in der Gesellschaft tätig, übernahm mit vielen Küsschen die Insignien seiner Macht von seiner Vorgängerin. Er verlas, assistiert von seinen Adjutanten Denis und Nico, erstmals seine Proklamation. Der 20-Jährige Prinz durchläuft in der Arztpraxis Dr. Nelkenstock eine Ausbildung als medizinischer Fachangestellter. Anwärterinnen auf die noch freie Stelle als Prinzessin würde Benni närrisch-wohlwollend prüfen.
Jahresorden für fast jeden
Es folgten die vereinsinternen Ehrungen. Nahezu jeder der Anwesenden wurde mit dem neuen Jahresorden ausgezeichnet, wichtiges Zeichen der Zugehörigkeit in der anstehenden Faschingszeit. Neben dem Jahresorden standen aber vor allem die außerordentlichen Ehrungen im Vordergrund. So erhielten die Gardistinnen Lisa-Marie Herbig, Celina Weber und Sandy Worschech Auszeichnungen für fünf und zehn Jahre aktives Gardetanzen. Die Roten Funken präsentierten ihren neuen Gardetanz, ebenso die anderen beiden Garden der Gesellschaft und das Tanzmariechen Melina Häusler.Als ersten Höhepunkt des Abends konnte Sitzungspräsident Frank Vogler den Delegierten des Fasnachtsverbands präsentieren. Klaus Mültner aus Mellrichstadt, Beirat für Unterfranken des Fastnachtverbands Franken, hatte ein Füllhorn an überregionalen Ehrungen dabei. So wurden die drei Tänzerinnen Antonia und Sabine Wehner und Dunja Müller mit dem Jugendorden des Verbands ausgezeichnet.
Den Sessionsorden des Fasnachtsverbands Franken, von Mültner als "Baustellenorden" betitelt, erhielten für ihre Verdienste um die regionale Fasenacht Sitzungspräsident Frank Vogler und Elferratspräsident Denis Zülküflü. Baustellenorden deshalb, so Mültner, weil einerseits Bad Brückenau immer noch eine Dauerbaustelle zu sein scheint, andererseits aber und offiziell stellt der Orden die 4,2 Millionen Euro teure Neubaumaßnahme des Bundes deutscher Karnevalisten unter der Regie des Fasnachtsverbands Franken in eine Fasnachtsakademie in Kitzingen dar. Diesen Rohbau konnten die Brückenauer Karnevalisten unlängst bei ihrem Vereinsausflug mit Besuch des benachbarten Deutschen Faschingsmuseums begutachten.
Die goldene Ehrennadel des Verbands verlieh der Beirat an die Gardetrainerin und langjährige Tänzerin Mercedes Seban de Vlaeminck. Ebenfalls die Ehrennadel in Gold erhielt Lisa Pankerl als langjährige Gardistin und Schriftführerin des Vereins.
Erstmals nach Bad Brückenau vergeben wurde eine neue Kategorie Verdienstorden. Dieser Orden würdigt das Engagement von Gönnern und Förderern des örtlichen Faschingsbrauchtums. "Die Frau für den Muttibereich" innerhalb der Riege der Eltern der Gardemädchen, Bianca Zeier-Herbig, erhielt diese hohe Auszeichnung für unermüdliches Engagement rund um die Betreuung der Garden der Gesellschaft.
Für Kurzweil nach Abschluss des Ordensreigens sorgte die feierliche Vereidigung eines neuen, jungen Elferrats und die Vorstellung der neuen Sturmbewaffnung der Gesellschaft. Der langjährige Gesellschaftsbaumeister Horst Selbert stattete den altgedienten Rammbock zur Erstürmung des Rathauses effektiver und zeitgemäßer aus. Ein handgeschnitzter, bedrohlich wirkender Kopf eines Bocks ziert fortan die Spitze des Rammbocks, von Selbert kurzerhand zum "Rammbock Willi" getauft.
Der Kopf ist wohl eher einem Wolperdinger, denn einem Wiederkäuer ähnlich und wird erstmals zum anstehenden Rathaussturm die Besatzung des Rathauses in die Knie zwingen.
Der finale Knüller dann noch der Auftritt einer neuen Männertanzgruppe: Die "Elferrats-Dance-Crew".
Bestehend aus sechs jungen Elferräten und Freunden, trainiert von Lydia Hermann, präsentierten die ersten Tanzsegmente ihres Showtanzes unter dem Gejohle des weiblichen Publikums. Zur Tanz- und Shownacht darf hier sicher mehr zu sehen sein.
Jahresorden 2017/2018
Auch wenn die Bad Brückenauer Karnevalisten den 11.11. scheinbar verschlafen haben und das Rathaus noch in Bürokratenhand ist, so tut sich doch allerhand in Bad Brückenau anlässlich der fünften Jahreszeit. Vereinsinterner Auftakt der Session ist schon lange das Ordensfest, denn was ist ein Faschingsnarr ohne ordensbehängte Brust? - Irgendwie nackt. Neben überregionalen Ordensverleihungen werden hier alljährlich die Jahresorden der Gesellschaft verliehen, so dass mit ordensgewappneter Brust zum Sturm auf das Rathaus geschritten werden kann. Seit 1984 zieren die Orden der Karnevalsgesellschaft durchgängig zeitgenössische Motive mit historischem Hintergrund und historische Motive. Den diesjährigen Orden ziert dabei das Rotkreuzhaus im Zustand der 1960er Jahre mit einem historischen Krankenwagen. Im Text der Ordensurkunde lautet es: "Die Aktivitäten des Roten Kreuzes gehen in Bad Brückenau bis auf das Jahr 1870 zurück. Zu dieser Zeit waren sogenannte Frauen-Zweigvereine hauptsächlich in der Armenpflege und Kinderbetreuung tätig.
Im Jahr 1891 wurde der Betrieb einer Kinderbewahranstalt dokumentiert und 1899 der Umzug in das Kindergartengebäude am alten Friedhof. Das Rettungswesen in Bad Brückenau wurde am 1. Februar 1910, eine Woche vor dem Rosenmontag, in Form einer Sanitätskolonne mit freiwilligen Helfern um Herrn Dr. Wilhelm Winterstein gegründet. Der Krankentransport erfolgte mit einem Handwagen, der sogenannten Schiebmarie. Das erste motorisierte Krankenfahrzeug wurde 1928 in Betrieb genommen. In den 1950er Jahren nahm der erste hauptamtliche Sanitäter seinen Dienst auf.
1962 wurde dann das auf dem Jahresorden abgebildete Gebäude des Fuhrbetriebes Howe mit drei Garagen für 127.500 DM erworben und zur Rettungswache umgebaut. Zu dieser Zeit waren bereits drei Fahrzeuge im Einsatz. 1989 wurde der Anbau mit Garagen und Lehrsaal fertiggestellt.
Dieser diente seit dieser Zeit den vielen freiwilligen und hauptberuflichen Helfern aber auch vielen Gästen zur Fort- und Weiterbildung.Nicht nur das Rot in den Vereinsfarben verbindet uns Karnevalisten mit dem Roten Kreuz, sondern auch die unvergessenen Faschingsbälle der Sanitätsredoute in der FC-Halle in den 70er und 80er Jahren."
Der Orden, traditionell in gelb/rot mit Reliefprägung in Silber ausgeführt, hat wieder eine limitierte Auflage. Jeder Ordensträger der anstehenden Faschingssession bekommt somit eine zukünftige Rarität verliehen, die auch außerhalb der Faschingszeit begehrt ist.
Der Rathaussturm, bei dem erstmals die Öffentlichkeit den Orden bestaunen kann, findet auch noch statt. Er wird erstmals als Abendveranstaltung im Fackelschein durchgeführt. Hierzu haben sich Karnevalsgesellschaft und Werbegemeinschaft zusammengeschlossen. Die "Lichterglanz"-Veranstaltung, deren Durchführung ebenfalls lang in der Schwebe war, wird am Dienstag, 21. November, bis abends um 20 Uhr geöffnete Läden in der Kernstadt bieten. Um 19.11 Uhr steht dann als besondere Attraktion dieses illuminierten Einkaufsabends die Erstürmung des Rathauses an. Hierzu haben sich die Brückenauer Karnevalisten die Unterstützung befreundeter Vereine mit ihren Sturmtruppen gesichert.
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