Kardinal Reinhard Marx hat am Freialtar des Augustinerklosters Maria Eich in Planegg bei München Christian Rentsch zum Priester geweiht. Der 41-jährige ist Mitglied des Augustinerordens, stammt aus Münnerstadt , hat hier das Gymnasium besucht und 15 Jahre lang in der Pfarrgemeinde ministriert. Die enge Verbindung zu seiner Heimatpfarrei zeigte sich auch darin, dass eine Abordnung der Pfarrei zur Priesterweihe nach München gefahren war.
"Der Priester soll ein Mann des Trostes sein, aber nicht, indem er alle auf sich konzentriert, sondern indem er Bote und Zeichen des Trostes ist in der Eucharistie ", betonte der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Marx, beim feierlichen Gottesdienst am Freialtar der Wallfahrtskirche Maria Eich. Laut Pressemitteilung des Erzbistums zur Priesterweihe betonte der Kardinal , dass die Eucharistie als der Ort, an dem das priesterliche Leben in besonderer Weise konzentriert sei, sichtbar mache, was ein Priester sein solle: "Vorsteher der Gemeinde, aber dann doch in der klaren Orientierung an dem Weg, den Jesus geht, der bei uns zu Tisch ist, aber als einer, der bedient, der nach unten geht."
Für den Priester sei es wichtig, dass er nicht nur ein Funktionär ist, der nach den Riten genau die Messe feiern kann und stolz darauf ist, dass er liturgisch alles richtig macht, sondern dass er mit seinen Kräften, mit seinen Grenzen mitgehe in die Not, in die Wirklichkeit der Menschen hinein, so Marx in seiner Predigt.
Bezugnehmend auf das Fest "Maria Mutter des Trostes", das von den Augustinern in Maria Eich bewusst für den Tag der Priesterweihe gewählt worden sei, empfahl Kardinal Marx dem Neupriester wie auch allen Priestern, der Gottesmutter verbunden zu bleiben.
Festlich und doch entspannt
Wegen Corona fand die Priesterweihe nicht in einer Kirche, sondern am Freialtar bei der Wallfahrtskirche Maria Eich statt. Diese der Pandemie geschuldete Ortswahl erwies sich als besonders stimmungsvolle Lösung. "Es hatte eine gewisse Leichtigkeit und Luftigkeit", erklärt Br. Christian Rentsch auf Nachfrage. Die Stimmung, die während des Gottesdienstes und danach herrschte, hat er als sehr angenehm und entspannt empfunden. "Es hat mich sehr bewegt", sagt Marianne Rentsch, die Mutter des neuen Priesters . Sie spricht von einer großen Dankbarkeit, die sie empfunden habe und noch empfindet. Im Vorfeld der Priesterweihe sei sie jedoch sehr aufgeregt gewesen. Es war auch die mütterliche Sorge darum, was auf die Kirche und damit auf ihre Priester in Zukunft zukommen wird. Doch mit Beginn der Priesterweihe sei sie ganz ruhig geworden. Sie wisse, dass ihr Sohn seinen bewusst gewählten Weg gehen wird.
Auch die angereiste Münnerstädter Delegation war angetan von der Priesterweihe . "Es war ein tolles Fest", so der Münnerstädter Pfarrer und Rentschs Mitbruder P. Markus Reis . Pfarrgemeinderätin Christine Neely betont: "Es war einfach schön". Dass Münnerstädter eigens zu seinem Festtag nach Planegg angereist sind, hat Christian Rentsch besonders gefreut.
Nach seiner Priesterweihe wird Christian Rentsch in Planegg bleiben. Im Augustinerkloster Maria Eich ist er seit November 2020 Prior. Zudem ist Rentsch Provinzsekretär der deutschen Augustinerprovinz. Außerdem wird der promovierte Theologe weiterhin als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Liturgiewissenschaft der Ludwig-Maximilians-Universität München tätig sein. Dort hatte er 2012 im Fachgebiet Liturgiewissenschaften auch seinen Doktortitel erhalten.
Die Priesterweihe ermöglicht ihm jetzt neben diesen Aufgaben noch stärker als bisher in der Seelsorge in Maria Eich mitzuarbeiten, erklärt er auf unsere Anfrage. Erst als geweihter Priester kann er beispielsweise vollständige Messen zelebrieren.
Als Primizspruch hat er die mehrfach in der Bibel erwähnte und für die augustinische Eucharistietheologie bedeutsame Aussage gewählt: "Unum corpus multi sumus" ("Wir viele sind ein Leib").Seine Primiz - die erste Messe in seiner Heimatpfarrei - feiert Christian Rentsch am Sonntag, 19. Juni, in der Münnerstädter Stadtpfarrkirche. Auf diese Messe daheim freue er sich besonders, erklärt er. Diese finde in der Kirche statt, in der er getauft worden sei, seine Erstkommunion gefeiert und 15 Jahre lang als Ministrant gewirkt habe.