Singh, der zweite Name von Harpreet Singh Dhihdsa, bedeutet übersetzt „Löwe. Da passt es doch, dass der aus Indien stammende Gastronom neuer Pächter des Haus Löwen im Staatsbad ist.
Die Kulisse ist einmalig: Über den Kastanienbäumen des Schlossparkes können Restaurantgäste in Kürze das Ambiente genießen. Ende April möchte Harpreet Singh Dhihdsa aus dem indischen Punjab seinen Traum von einer eigenen Gastronomie erfüllen. Ganz besondere Ideen des zukünftigen Familienbetriebes lassen die Augen von Kurdirektorin Andrea Schallenkammer leuchten.
Alkoholfreie Weine im Angebot
Angestoßen auf den Pachtvertrag wird mit einem alkoholfreien Silvaner, nicht irgendeinem, sondern einem ausgesuchten von Ehefrau Christin Cramer, die sich mit alkoholfreien Alternativen gut auskennt. „Das wird immer mehr nachgefragt“, weiß sie. Das Restaurant, bislang noch ohne Namen, soll traditionelles indisches Essen mit modernen Elementen verknüpfen. „Indian fine dining“, zur königlichen Atmosphäre des Staatsbades passend, soll dennoch Jung und Alt ansprechen.
„Indien ist ein außerordentlich gastfreundschaftliches Land“, erklärt Christin Cramer die Kultur ihres Mannes. Das soll das zukünftige Restaurant ebenfalls sein. Ein niederschwelliger Ort für jeden, egal ob Kurgast, Radfahrer oder Geschäftsmann. Insgesamt aber auf einem Niveau, das für ein Staatsbad angemessen sei. Neben Mittags- und Abendtisch bietet die Pächterfamilie Dhihdsa/Cramer passend eine englische „Tea time“ an mit Macha-Kaffee, Dallmayr und Lindt.
Tandur-Ofen für echtes indisches Essen
Einen passenden Ort für ihr gastronomisches Vorhaben suchte die Familie schon länger. „Wir waren örtlich nicht festgelegt und waren offen für alles.“ Bis vor kurzem war Dhihdsa, gelernte Fachkraft im Gastgewerbe, in Bad Kissingen in der Gastronomie tätig. Auch der 15-jährige Sohn der beiden steigt voller Ehrgeiz in das neue Gewerbe mit ein.
in der Küche des Haus Löwen soll in Kürze ein Tandur-Ofen, der traditionelle Backofen für indisches Essen, eingebaut werden. Auf der Speisekarte steht Vegetarisches, Hühnchen, Fisch, Naan und Tanduri-Brot und je nach Wunsch mit einer bestimmten Schärfe. Ansonsten gibt es bis auf die Dekoration für das passende indische Flair verhältnismäßig wenig zu ändern.
Neue gastronomische Ausrichtung
Erst vor wenigen Jahren wurde das Restaurant vom damaligen Pächter, dem Philosophen Gerhard Hofweber, instandgesetzt. Dieser hatte einen bayerischen Biergarten mit zünftigem Flair dort eröffnet. Nach seinem Fortgang im Jahr 2023 war zwischenzeitlich ein neuer Pächter auf dem Haus, was allerdings nicht lange hielt. Bereits nach einer Saison war wieder Schluss.
Das Obergeschoss des Restaurants kann in Kürze wieder für Hochzeiten, Geburtstage oder andere Feiern gemietet werden, sagt Dhihdsa. Die separaten Räume bieten sich für Feiern bis 120 Gäste an.
Zimmervermietung direkt nebenan
Neben der Verpachtung des Haus Löwen übernimmt Familie Dhihdsa/Cramer auch das Haus Widder mit der Zimmervermietung. „Dort gibt es vier Doppelzimmer und eine Suite“, bestätigt Dhihdsa.
Das Personal für das Restaurant, so plant das Ehepaar, kommt aus Indien. Dennoch möchte die Familie auch eine Vollzeitstelle für die Region schaffen. Denn es gibt zukünftig viel zu tun in den beiden neuen Betrieben im Staatsbad.
