Bad Kissingen
Ein lebendiges Geschichtsbild
Luther beim Theaterring: Den Reformator im politisch-wirtschaftlich-gesellschaftlichen Gefüge seiner Zeit zeigt ein Stück am Samstag, 6. Mai im Kurtheater.
Nachdem William Shakespeares 400. Todestag 2016 im laufenden 32. Theaterring Bad Kissingen mit seiner Komödie "Wie es euch gefällt" und dem Ballett mit Musik von Felix Mendelssohn-Bartholdy zu Shakespeares "Sommernachtstraum" begangen wurde, gilt die letzte Aufführung der Abonnementreihe 2016/17 im Kurtheater dem Lutherjahr zur Feier von 500 Jahren Reformation.
Schon 1970 schuf der deutsche Schriftsteller Dieter Forte sein riesiges Zeitpanorama "Martin Luther und Thomas Münzer oder Die Einführung der Buchhaltung", das sich mit dieser religiösen, gesellschaftlichen, aber auch vom übermächtigen Finanzier Jakob Fugger beherrschten wirtschaftlichen Umbruchszeit in Deutschland und ganz Europa beschäftigt.
Zum Lutherjahr hat Manfred Langner, der Intendant des Alten Schauspielhauses Stuttgart, das schon häufiger beim Theaterring zu Gast war, eine auf Theaterabendmaß gekürzte Fassung erarbeitet, die am Samstag, 6. Mai, um 19.30 Uhr ins Kurtheater kommt.
Die Reformation begann vor 500 Jahren, doch ist ihre Zeit der unseren überhaupt nicht unähnlich, wie Dieter Forte meint: "Das Stück spielt von 1514 bis 1525. Dass die Bezüge auf unsere Zeit so klar und unübersehbar sind, hat mich selbst überrascht. Es bedurfte keiner Aktualisierung, keiner für das Theater zurechtgebogenen Konfrontation. Es gibt anscheinend Konstellationen, die sich modellhaft wiederholen".
Es geht um Menschen im Netz der Macht. Es geht um wechselnde Allianzen und die Verflechtungen von Kirchengeschichte, Politik und Wirtschaftsgeschichte zur Zeit der Reformation. In spannenden Handlungssträngen stellt Forte Lebensstationen Luthers denen der Entscheidungsträger der Epoche (Kaiser, Papst, Kurfürsten) gegenüber, die sich seiner Lehre für ihre wirtschaftlichen und machtpolitischen Ziele bedienen.
Drahtzieher im Hintergrund ist Jakob Fugger, in dessen Bankgeschäfte alle eher mehr als weniger verstrickt sind. Ein etwas anderer Blick auf die Lutherzeit also, bei dem der Autor "zum größten Teil Originaltexte" verwendet und "Zahlen und Fakten" genau recherchiert hat.
Trotzdem ist kein trockenes Geschichtsdrama entstanden. Vielmehr wird der Uraufführung bescheinigt, "ein ungewöhnlich lebendiges Geschichtsbild" und "ein differenziertes, witziges, theaterwirksames Stück mit durchaus neuen Perspektiven" und ebenso scharfsinnigem wie scharfzüngigem Humor vermittelt zu haben. 14 Schauspieler, unter ihnen Carsten Klemm, Armin Jung, Sophie Schmidt, Gregor Eckert, spielen die 27 Rollen.
Gekürzte Fassung
Schon 1970 schuf der deutsche Schriftsteller Dieter Forte sein riesiges Zeitpanorama "Martin Luther und Thomas Münzer oder Die Einführung der Buchhaltung", das sich mit dieser religiösen, gesellschaftlichen, aber auch vom übermächtigen Finanzier Jakob Fugger beherrschten wirtschaftlichen Umbruchszeit in Deutschland und ganz Europa beschäftigt.
Zum Lutherjahr hat Manfred Langner, der Intendant des Alten Schauspielhauses Stuttgart, das schon häufiger beim Theaterring zu Gast war, eine auf Theaterabendmaß gekürzte Fassung erarbeitet, die am Samstag, 6. Mai, um 19.30 Uhr ins Kurtheater kommt.
Modellhafte Konstellation
Die Reformation begann vor 500 Jahren, doch ist ihre Zeit der unseren überhaupt nicht unähnlich, wie Dieter Forte meint: "Das Stück spielt von 1514 bis 1525. Dass die Bezüge auf unsere Zeit so klar und unübersehbar sind, hat mich selbst überrascht. Es bedurfte keiner Aktualisierung, keiner für das Theater zurechtgebogenen Konfrontation. Es gibt anscheinend Konstellationen, die sich modellhaft wiederholen".Es geht um Menschen im Netz der Macht. Es geht um wechselnde Allianzen und die Verflechtungen von Kirchengeschichte, Politik und Wirtschaftsgeschichte zur Zeit der Reformation. In spannenden Handlungssträngen stellt Forte Lebensstationen Luthers denen der Entscheidungsträger der Epoche (Kaiser, Papst, Kurfürsten) gegenüber, die sich seiner Lehre für ihre wirtschaftlichen und machtpolitischen Ziele bedienen.
Kein trockenes Geschichtsdrama
Drahtzieher im Hintergrund ist Jakob Fugger, in dessen Bankgeschäfte alle eher mehr als weniger verstrickt sind. Ein etwas anderer Blick auf die Lutherzeit also, bei dem der Autor "zum größten Teil Originaltexte" verwendet und "Zahlen und Fakten" genau recherchiert hat.Trotzdem ist kein trockenes Geschichtsdrama entstanden. Vielmehr wird der Uraufführung bescheinigt, "ein ungewöhnlich lebendiges Geschichtsbild" und "ein differenziertes, witziges, theaterwirksames Stück mit durchaus neuen Perspektiven" und ebenso scharfsinnigem wie scharfzüngigem Humor vermittelt zu haben. 14 Schauspieler, unter ihnen Carsten Klemm, Armin Jung, Sophie Schmidt, Gregor Eckert, spielen die 27 Rollen.
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