Die Kontakte zu der gebürtigen Thulbaerin hatte seinerzeit der Riedenberger Erhard Schumm geknüpft. "Nur wenige Leute wollten damals in die Rhön, die ja praktisch noch Zonenrandgebiet war", erinnert sich die Pädagogin , die nach eigener Aussage ihr Hobby aus frühester Kindheit zum späteren Beruf gemacht hat.
Exakt fünf Schüler sind es 1987 gewesen, die zu den ersten Unterrichtseinheiten im ehemaligen Gymnasium am Kirchplatz kamen. Mit dem Standortwechsel in die Dr. Gartenhof-Straße nahm auch die Zahl der Interessenten quer durch alle Altersgruppen zu. Heute hat die August-Kömpel-Musikschule, die anfangs unter städtischer Trägerschaft stand und seit 1998 ein eingetragener Verein ist, ihr Domizil im Georgi-Kurpark.
Tägliche Herausforderung
"Für diesen Beruf muss man brennen. Ohne eine gehörige Portion Idealismus läuft da nichts", weiß die Musiklehrerin für Saxophon, Klarinette, Oboe und Veehharfe aus langjähriger Erfahrung. Ihre Tätigkeit beschreibt sie als "tägliche Herausforderung, die mir aber nach wie vor großen Spaß macht". Viele Preisträger bei "Jugend musiziert" und beim Bläserwettbewerb des Nordbayrischen Musikbundes, die sie ausgebildet hat, seien der schönste Lohn für ihre Arbeit gewesen. Sogar sieben heutige Berufsmusiker haben von ihrem Wissen und Können profitiert.
Der Name Petra Schmitt-Sperber, die zu Beginn ihrer Laufbahn von 1982 bis '85 ein Volontariat beim Kurorchester Bad Kissingen absolviert hat, ist weit über die Grenzen der Stadt Bad Brückenau hinaus bekannt. So spielte sie beispielsweise von 1986 bis '98 in der Big Band des Bayerischen Rundfunks und war von 1990 bis 2015 Mitglied der Damenshowband "Die Bayrische 7", die mit spektakulären Auftritten im In- und Ausland sowie bei Fernseh- und Radiosendungen begeisterte. Diverse Theaterengagements in München, Würzburg Regensburg, Coburg und Kassel runden ihre Vita ab.
"Gerne möchte ich meine Leidenschaften und Erfahrungen weitergeben, denn Musik ist die Sprache der großen Gefühle. Sie verbindet die Menschen auf eine ganz besondere Art und Weise". Diese Prämisse setzte Petra Schmitt-Sperber auch kontinuierlich bei ihren Lehraufträgen an der Hochschule für Musik und an der Bayerischen Julius-Maximilians-Universität in Würzburg sowie als Dozentin an der Musikakademie Hammelburg um.
Die Entscheidung, Bad Brückenau zu verlassen, sei ihr sehr schwer gefallen, "zumal ich mit dem gesamten Umfeld stark verwurzelt bin". Sie trete jetzt aber in einen Lebensabschnitt ein, "in dem ich auch einmal an mich selber denken muss". Da biete der öffentliche Dienst als Arbeitgeber doch eine gewisse Sicherheit. Und außerdem würden die täglichen Fahrstrecken zum Arbeitsplatz ganz wesentlich reduziert, sagt Petra Schmitt-Sperber, die aktuell in Schweinfurt wohnt.