
Im Zweijahresrhythmus gibt die Freiwillige Feuerwehr Hausen einen Einblick in ihr umfangreiches Bilderarchiv "Historisches Hausen". Jetzt war es wieder so weit. In der vollbesetzten Mehrzweckhalle folgten mehr als 200 Besucher dem Bildervortrag von Kommandant Bernd Czelustek .
Zunächst war die technische Entwicklung der Freiwilligen Feuerwehr von der einfachen Druckspritze bis hin zum hochmodernen Löschfahrzeug Thema. Anschließend ging es um Hausen in den Weltkriegen.
Dabei spielte ein Kriegsalbum des verstorbenen Hausener Schnitzers Richard Speyer eine besondere Rolle. Es gab Auskunft über die Kriegserlebnisse beim Einmarsch in Österreich, dem Frankreich- und dem Russlandfeldzug. Eindrucksvolle Bilder zeigten, welchen psychischen Belastungen die Soldaten ausgesetzt waren. Obwohl Hausen selbst weitgehend verschont blieb, gab es auch einige Bilder von Wehrmachtssoldaten in Hausen. Stille und Betroffenheit herrschten, als die Sterbebilder der Gefallenen aus Hausen auf die Leinwand projiziert wurden.
Eine Anordnung des Landratsamtes unterstrich die Aufgabe des damaligen Bürgermeisters Josef Müller , durch Beschlagnahmung Wohnraum für Flüchtlinge aus den Ostgebieten zu schaffen.
Der dritte und größte Teil des Abends beschäftigte sich mit einem historischen Dorfrundgang, angefangen vom Turniergebäude, wo auch Fußballspiele stattfanden, über die Salinen, das Kloster, den Weg zum Friedhof bis hin zum Brunnen vor der jetzigen Bäckerei Hedrich. An verschiedenen Stellen wurden Bilder von Ereignissen gezeigt, die sich dort einst abgespielt haben. Darunter die Einweihung des ersten Kindergartens, die Glockenweihe nach dem Krieg, die Segnung der Mehrzweckhalle und die Begrüßung von Bischof Döpfner am Ortseingang. Dazwischen gab es immer wieder Fotos aus dem alltäglichen Leben, bei der Feldarbeit oder auch beim Zusammenkommen in den einst zahlreichen Gasthäusern Hausens.
Am Ende gab es viel Applaus, hie und da wurde der Wunsch geäußert, dass es in zwei Jahren eine Neuauflage dieser Veranstaltung geben soll. Czelustek regte zudem die Gründung eines Heimatvereines an, mit dem Ziel, das Archiv dauerhaft zu bewahren und auch die Personen, die sich auf den Bildern finden, namentlich festzuhalten.