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Bad Kissingen
Ein Garten für alle Sinne
Seit 30 Jahren gibt es den Sinnberggarten: Grund genug für die Kreisgruppe Bad Kissingen des Bund Naturschutz, das Ereignis zu feiern.
BN-Vorsitzender Franz Zang begrüßt die Besucher im Sinnberggarten und gibt einen Überblick über die Geschichte des Gartens.  Foto: Elisabeth Assmann       -  BN-Vorsitzender Franz Zang begrüßt die Besucher im Sinnberggarten und gibt einen Überblick über die Geschichte des Gartens.  Foto: Elisabeth Assmann
| BN-Vorsitzender Franz Zang begrüßt die Besucher im Sinnberggarten und gibt einen Überblick über die Geschichte des Gartens. Foto: Elisabeth Assmann
Elisabeth Assmann
 |  aktualisiert: 19.08.2022 11:25 Uhr
Hoch über der Stadt, oberhalb des Bismarckturms gelegen, schweift der Blick des Besuchers über eine Blühwiese in die ebenfalls bunt blühenden Beete, und mit einem tollen Panorama weiter hinunter über die Stadt Bad Kissingen. Im Sinnberggarten werden alle Sinne gefordert und gefördert: der wohltuende Anblick der Farbenpracht der Blüten, der Duft, der Gesang der Vögel in den Hecken und Bäumen. Jede Pflanze kann befühlt werden, auch die Hitze und der Wind am Hang lassen sich erspüren - ein wahrer Sinnengarten, der sehr kostengünstig für die Kurstadt wirbt.
Ehrenamtlich Engagierte der Kreisgruppe Bad Kissingen des Bund Naturschutz in Bayern e.V. haben den Sinnberggarten vor 30 Jahren aus der Taufe gehoben. Das Gelände wurde von der Stadt gepachtet. Ziel der Initiative war es, seltene und alte Kulturpflanzen der Öffentlichkeit frei zugänglich zu machen und deren Wert zu erklären. Auch die Pläne, Gestaltung des Gartens und die Durchführung lag mit Irmgard Dietz und Walter Hartmann in den Händen des BN. Es wurde ein Plateau für die Beete in den Hang planiert.


Von vielen Helfern gepflegt

Außerdem feierten die BN-Kreisgruppe auch, dass sich über dreißig Jahre lang ehrenamtliche Helfer gefunden haben, die den Garten und die umliegende Wiese betreuen.
Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Franz Zang dankte allen, die über Jahrzehnte dieses Kleinod gepflegt haben. Zum 30 jährigen Bestehens ehrte Zang die Initiatoren des Sinnberggartens Irmgard Dietz, die ehemals auch zweite Vorsitzende der BN-Kreisgruppe war, und Walter Hartmann, der unermüdlich seit Jahrzehnten den Arbeitskreis Botanik leitet und erst vor kurzem die Betreuung des Sinnberggartens in jüngere Hände übergeben hat. Die BN-Kreisgruppe spendete für die beiden Jubilare eine Holzbank am Sinnberggarten. Ein Geschenk, das sehr schnell auch von anderen Besuchern des Gartens angenommen wurde.
Bezirks-und Stadträtin Karin Renner kann sich noch gut an den Beschluss vor dreißig Jahren im Stadtrat erinnern. "Ich freue mich sehr, dass der BN dieses Kleinod über so lange Zeit gepflegt und erhalten hat. Besonders dankbar bin ich für Ihre Jugendarbeit allgemein und hier am Sinnberg." Renner hatte mit ihrer Enkelin eine geeignete Testperson dabei, die begeistert das Naturquiz beantwortete, eine Stofftasche mit Pflanzenfarben gestaltete und auf der Blühwiese Schmetterlinge und Insekten fing. Walter Hartmann erinnerte an die vielen Feste und Aktionen, die an diesem Ort stattfanden. So finden im Kissinger Ferienprogramm und auch für Schulen Führungen und Workshops am Sinnberggartens statt.
Mit den Betreuern änderte sich im Laufe der Zeit auch etwas die Nutzung der Beete. Seit vergangenem Jahr organisiert Helga Hein aus Nüdlingen die Helfer und die Pflege am Sinnberg. Mit dem Projekt der Kulturlandstiftung "Ackerwildkräuter für Bayerns Kulturlandschaft" wurden im Herbst 2016 elf selten gewordene Ackerwildkräuter mit Hilfe des Waldkindergartens und der Sinnbergschule ausgesät. Das Ziel ist die Ernte des Samens und deren Vermehrung im Herbst 2017 an Randstreifen von Feldern. Wissenschaftlich betreut wird das Projekt von Marion Lang, die am Fest auch Auskunft über das Ziel des Projektes gab.
"Von 300 Ackerwildkräutern in Bayern sind schon 100 vom Aussterben bedroht." Helga Hein ist zur Zeit fast täglich am Sinnberggarten und erntet in mühseliger Handarbeit die Samen von Ackerspatzenzunge, Ackerhaftdolde und Sandmohn. Auch Marion Lang hat sich die Samenvermehrung nicht so arbeitsintensiv vorgestellt und ist froh, dass sie in Bad Kissingen so zuverlässige und fleißige Helferinnen hat.
 
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