Aschach bei Bad Kissingen
Ein ganzes Schloss als Geschenk
Die Grafenfamilie von Luxburg verlieh dem Festakt anlässlich der 60 jährigen Schenkung von Schloss Aschach an den Bezirk Unterfranken besonderen Glanz..
Es ist ein herrlicher Maitag, und das Ambiente von Schloss und Park passt zum Anlass. Mit "Seid gegrüßt ihr lieben Gäste" stimmt der Gesangverein 1990 Aschach die festliche Versammlung im Schlosshof auf den Erinnerungstag ein.
Das lassen die Mädchen und Buben vom Kindergarten Aschach nicht lange auf sich sitzen und haben mit "Schön, dass Ihr da sei" die passende Antwort parat. Der Auftakt zur Erinnerung an 60 Jahre Museen Schloss Aschach könnte stimmungsvoller kaum sein, weil auch Mitglieder von zwei Linien und drei Generationen aus dem Hause derer von Luxburg zur Gedenkfeier in den Schlosshof gekommen sind. Mit großer Freude begrüßt vom Präsidenten des Bezirkstages von Unterfranken, Erwin Dotzel, dem Repräsentanten des heutigen Eigentümers.
"Es war die richtige Entscheidung, das Schloss in öffentliche Hand zu geben", stellt Dr. Joachim Friedrich Graf von Luxburg in seinem Grußwort bei der Feier anlässlich der 60. Wiederkehr der Schenkung fest. "So konnte das Ensemble von kulturhistorischem Rang in seiner Gesamtheit erhalten und für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden" erinnert er an das Jahr 1955, als Karl Graf von
Luxburg das Schloss mit kompletter Ausstattung und den wertvollen Sammlungen dem Bezirk Unterfranken vermachte, verbunden mit der Auflage, Schloss und Kunstsammlung für die Nachwelt zu erhalten.
Aus diesem Vermächtnis klang noch der Wunsch des vormaligen Schlossbesitzers nach, seines ein Jahr zuvor verstorbenen Vaters Dr. Friedrich Graf von Luxburg. Dieser war Diplomat und königlich-bayerischer Regierungspräsident von Unterfranken und Aschaffenburg. Der Sohn hatte erkannt, dass die Welt seines Vaters untergegangen war. "Dieser weitsichtigen Entscheidung ist es zu danken, dass wir heute in diesem einmaligen Ambiente zusammenkommen können. Ich danke der unterfränkischen Politik, dass sie das Erbe der Familie in so vorbildlicher Weise als Herzensangelegenheit sieht", fasst Dr. Joachim Friedrich von Luxburg die Gefühle der Familie zusammen. Als Ausdruck der Verbundenheit schenkt die Familie ein großformatiges Ölbild von Karl Schmoll, genannt Eisenwerth, dem Museum.
Kein Schriftsteller und kein Märchenerzähler hätte sich das schöner ausdenken können, hatte Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel den 14.
November 1955 geschildert, als der Bezirk tatsächlich Eigentümer eines bedeutenden Schlosses mit großartiger Einrichtung und herausragenden Sammlungen wurde. Max Hermann von Freeden, Direktor des Mainfränkischen Museums, erhielt den Auftrag, ein Museumskonzept zu entwickeln, und im Juni 1957 konnte das Schloss seiner neuen Bestimmung übergeben werden.
Auf drei Stockwerke verteilt, ist in 29 repräsentativen Räumen wertvolles Interieur zu bestaunen die mondäne Welt des Adels im 19. und frühen 20. Jahrhunderts wird lebendig.Dieses Erbe zu erhalten, ist eine große Aufgabe für den Bezirk Unterfranken: "Ohne die Mittel aus der unterfränkischen Kulturstiftung wäre vieles nicht möglich gewesen", erinnert Dotzel an die Risse und Verformungen im Baukörper, die Schäden im Dach und das Stahlkorsett, das wegen gebrochener Balken eingezogen werden musste. "Das ist alles mit denkmalpflegerischer Sorgfalt gemacht worden", betont der Präsident und kündigt an, dass das Museumskonzept derzeit überarbeitet wird. Es wird moderner, das digitale Zeitalter Einzug halten, und an Menschen mit Behinderung wird gedacht. Dotzel dankt Museumsleiterin Anette Späth für die kreative Führung der Museen.
Die fruchtbare Zusammenarbeit von Kommunen, Förderverein und dem Museum klingt auch bei den Grußworten von stellvertretendem Landrat Emil Müller, -"das Schloss ist ein Schmuckstück im Saaletal" - an. Bürgermeister Andreas Sandwall, Ur-Aschacher mit Erinnerung an Räuber- und Gendarm-Spielen im Schlosshof, erinnert an bedeutende Besucher, von Kaiser Wilhelm II, Kaiserin Auguste
Viktoria und Bismarck bis zum thailändischen Königspaar.
In seinem Festvortrag schildert Dr. Erich Schneider, Gründungsdirektor des entstehenden Fränkischen Landesmuseums in Würzburg, viele Exkursionen als Student der Kunstgeschichte nach Aschach, erinnert sich an vormalige Beschreibungen des Schlosses wie "...dem Verfalle zugeneigt..." , bevor die Grafenfamilie von Luxburg ihren Einzug hielt, beschreibt Gemälde des Parks in der Zeit des beginnenden Verfalls vor 1850, als nur die äußere Hülle früheren Glanz abbildete. Es sei das Verdienst der Grafenfamilie, die durch die bedeutende Ausstattung ausgesuchter Neo-Renaissance der Kunst in Franken nach der Säkularisation eine neue Heimat gab und so die nationale Identität Frankens förderte. Als Beispiel für diese Kunstschätze nannte er den Vierzehn-Heiligen-Altar und Lukas Cranachs Bild "Judith mit dem Haupt des Holofernes".
Zum Abschluss greift Dirigent Robert Bauch ganz tief in den Schatz seiner Chorliteratur, und der Aschacher Gesangverein brachte ein Loblied auf den Mai aus. Mit "Maienzeit", ein Minnelied des Neidhart von Reuenthal, der zu der Zeit lebte als der Henneberger Graf Poppo VI., Vater des Minnesängers Otto von Botenlauben 1165 die Burg an der Aschach bauen ließ, endet der offizielle Teil des sonnigen Geschichtsvormittags.
Das lassen die Mädchen und Buben vom Kindergarten Aschach nicht lange auf sich sitzen und haben mit "Schön, dass Ihr da sei" die passende Antwort parat. Der Auftakt zur Erinnerung an 60 Jahre Museen Schloss Aschach könnte stimmungsvoller kaum sein, weil auch Mitglieder von zwei Linien und drei Generationen aus dem Hause derer von Luxburg zur Gedenkfeier in den Schlosshof gekommen sind. Mit großer Freude begrüßt vom Präsidenten des Bezirkstages von Unterfranken, Erwin Dotzel, dem Repräsentanten des heutigen Eigentümers.
Richtige Entscheidung
"Es war die richtige Entscheidung, das Schloss in öffentliche Hand zu geben", stellt Dr. Joachim Friedrich Graf von Luxburg in seinem Grußwort bei der Feier anlässlich der 60. Wiederkehr der Schenkung fest. "So konnte das Ensemble von kulturhistorischem Rang in seiner Gesamtheit erhalten und für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden" erinnert er an das Jahr 1955, als Karl Graf von
Luxburg das Schloss mit kompletter Ausstattung und den wertvollen Sammlungen dem Bezirk Unterfranken vermachte, verbunden mit der Auflage, Schloss und Kunstsammlung für die Nachwelt zu erhalten.Aus diesem Vermächtnis klang noch der Wunsch des vormaligen Schlossbesitzers nach, seines ein Jahr zuvor verstorbenen Vaters Dr. Friedrich Graf von Luxburg. Dieser war Diplomat und königlich-bayerischer Regierungspräsident von Unterfranken und Aschaffenburg. Der Sohn hatte erkannt, dass die Welt seines Vaters untergegangen war. "Dieser weitsichtigen Entscheidung ist es zu danken, dass wir heute in diesem einmaligen Ambiente zusammenkommen können. Ich danke der unterfränkischen Politik, dass sie das Erbe der Familie in so vorbildlicher Weise als Herzensangelegenheit sieht", fasst Dr. Joachim Friedrich von Luxburg die Gefühle der Familie zusammen. Als Ausdruck der Verbundenheit schenkt die Familie ein großformatiges Ölbild von Karl Schmoll, genannt Eisenwerth, dem Museum.
Konzept entwickelt
Kein Schriftsteller und kein Märchenerzähler hätte sich das schöner ausdenken können, hatte Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel den 14.
November 1955 geschildert, als der Bezirk tatsächlich Eigentümer eines bedeutenden Schlosses mit großartiger Einrichtung und herausragenden Sammlungen wurde. Max Hermann von Freeden, Direktor des Mainfränkischen Museums, erhielt den Auftrag, ein Museumskonzept zu entwickeln, und im Juni 1957 konnte das Schloss seiner neuen Bestimmung übergeben werden.Auf drei Stockwerke verteilt, ist in 29 repräsentativen Räumen wertvolles Interieur zu bestaunen die mondäne Welt des Adels im 19. und frühen 20. Jahrhunderts wird lebendig.Dieses Erbe zu erhalten, ist eine große Aufgabe für den Bezirk Unterfranken: "Ohne die Mittel aus der unterfränkischen Kulturstiftung wäre vieles nicht möglich gewesen", erinnert Dotzel an die Risse und Verformungen im Baukörper, die Schäden im Dach und das Stahlkorsett, das wegen gebrochener Balken eingezogen werden musste. "Das ist alles mit denkmalpflegerischer Sorgfalt gemacht worden", betont der Präsident und kündigt an, dass das Museumskonzept derzeit überarbeitet wird. Es wird moderner, das digitale Zeitalter Einzug halten, und an Menschen mit Behinderung wird gedacht. Dotzel dankt Museumsleiterin Anette Späth für die kreative Führung der Museen.
Schmuckstück im Saaletal
Die fruchtbare Zusammenarbeit von Kommunen, Förderverein und dem Museum klingt auch bei den Grußworten von stellvertretendem Landrat Emil Müller, -"das Schloss ist ein Schmuckstück im Saaletal" - an. Bürgermeister Andreas Sandwall, Ur-Aschacher mit Erinnerung an Räuber- und Gendarm-Spielen im Schlosshof, erinnert an bedeutende Besucher, von Kaiser Wilhelm II, Kaiserin Auguste
Viktoria und Bismarck bis zum thailändischen Königspaar.In seinem Festvortrag schildert Dr. Erich Schneider, Gründungsdirektor des entstehenden Fränkischen Landesmuseums in Würzburg, viele Exkursionen als Student der Kunstgeschichte nach Aschach, erinnert sich an vormalige Beschreibungen des Schlosses wie "...dem Verfalle zugeneigt..." , bevor die Grafenfamilie von Luxburg ihren Einzug hielt, beschreibt Gemälde des Parks in der Zeit des beginnenden Verfalls vor 1850, als nur die äußere Hülle früheren Glanz abbildete. Es sei das Verdienst der Grafenfamilie, die durch die bedeutende Ausstattung ausgesuchter Neo-Renaissance der Kunst in Franken nach der Säkularisation eine neue Heimat gab und so die nationale Identität Frankens förderte. Als Beispiel für diese Kunstschätze nannte er den Vierzehn-Heiligen-Altar und Lukas Cranachs Bild "Judith mit dem Haupt des Holofernes".
Zum Abschluss greift Dirigent Robert Bauch ganz tief in den Schatz seiner Chorliteratur, und der Aschacher Gesangverein brachte ein Loblied auf den Mai aus. Mit "Maienzeit", ein Minnelied des Neidhart von Reuenthal, der zu der Zeit lebte als der Henneberger Graf Poppo VI., Vater des Minnesängers Otto von Botenlauben 1165 die Burg an der Aschach bauen ließ, endet der offizielle Teil des sonnigen Geschichtsvormittags.
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